Spionage durch den Chef: Wie kann ich mich gegen Überwachung im Job wehren?

Arbeitnehmerdatenschutz. Illustration von Tetiana Sarazhynska für das LabourNet Germany - wir danken!Eine neue Bürosoftware hält exakt fest, wie produktiv jeder einzelne Mitarbeiter ist. Das ist eigentlich verboten. Doch unser Autor weiß: Wenn er sich wehrt, fliegt er raus. Und jetzt? Mein Arbeitsalltag im Vertrieb eines deutschen Internetunternehmens hat sich vor ein paar Monaten grundlegend verändert. Zog ich meine Motivation früher aus Verantwortungsbewusstsein und Identifikation, arbeite ich jetzt ausschließlich unter Druck. Der Grund: Mein Arbeitgeber hat ein neues Programm implementiert, das unter anderem die Leistung der Angestellten misst. (…) Durch das neue Tool wurde meine Arbeit einfacher und effizienter, zudem liefere ich qualitativ hochwertigere Daten. Doch dann schrieb mir eine Kollegin, dass ich mir einmal unser neues Dashboard angucken solle. Ein Dashboard ist, grob gesagt, eine Nutzeroberfläche, auf der beispielsweise Neuigkeiten, anstehende und bewältigte Aufgaben oder Statistiken zusammengefasst werden. Ich öffnete also den Link und war sprachlos: In einem Diagramm werden die Zahlen der bearbeiteten Daten pro Tag und Mitarbeiter ausgegeben, in zwei anderen werden Fehlerquoten der verschiedenen Angestellten dargestellt. Auf einen Blick lässt sich also einsehen, welcher Mitarbeiter wie gut gearbeitet hat. (…) Meine KollegInnen und ich wurden im Vorfeld nicht gefragt, ob wir einer solchen Datenerfassung zustimmen. Laut Birkhahn [Rechtsanwalt] wäre die Überwachung aber selbst dann nicht zulässig, wenn wir einverstanden wären…“ Anonymisierter Bericht  vom 09.02.2021 beim Spiegel online externer Link

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