Schon wieder polizeiliche Todesschüsse – diesmal in Hessen auf einen 66 Jahre alten Mann, der betrunken gewesen sei. Und schon wieder Einheitsberichterstattung…

Stoppt PolizeigewaltDer bei einer Polizeiaktion in Nordhessen getötete Mann soll sich mit einem Messer Einsatzkräften widersetzt haben. Daraufhin hätten mehrere Polizeibeamte geschossen, erklärten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Kassel: «Hierbei wurde der 66-Jährige getroffen und schwer verletzt.» Er sei trotz Behandlung durch einen Notarzt vor Ort gestorben. Der Vorfall hatte sich am Montagabend in Vellmar ereignet. Laut Behörden soll der 66-Jährige aus Kassel betrunken einen Autounfall ohne weitere Beteiligte verursacht und anschließend Unfallflucht begangen haben. Er sei daher vorläufig festgenommen worden. «Der Mann sollte zwecks Blutentnahme zur Polizeidienststelle Vellmar verbracht werden», erklärten die Ermittler. Dabei sei es in der Nähe des Polizeireviers zu «Widerstandshandlungen» mit einem Messer gekommen. Was genau geschah, werde nun ermittelt…“ aus der dpa-Meldung „Polizist erschießt mit Messer bewaffneten Mann“ vom 03. Februar 2020 externer Link (hier beim Stern) aus der (unfreiwillig) deutlich wird, dass gar nichts bekannt ist, ausser dass die schiessfreudigen Polizisten (offensichtlich erneut mehrere) behaupten, sie seien mit einem Messer angegriffen worden – von einem 66-jährigen Betrunkenen… Und: Wer möchte, kann: Gib die Überschrift, von uns aus sogar bei Google ein, und finde heraus, wie viele Redaktionen diese Bewaffnung in der Überschrift haben. (Hinweis: Besonders vorsichtige Redakteure haben immerhin noch ein „offenbar“ hinzu gefügt…)

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