[iz3w 383: Stop it! Polizeigewalt] Man kann nicht sicher sein

iz3w 383: Stop it! Polizeigewalt„… Man kann nicht sicher sein – denn Polizeigewalt spielt sich oft in einem nicht öffentlichen Raum ab. Das staatliche Gewaltmonopol, subjektive Willkür und Polizeikameradschaft schaffen einen Raum, den Nicht-Angepasste, Oppositionelle, Subalterne oder irgendwie Unerwünschte allzu oft nur versehrt und gedemütigt wieder verlassen. (…) Die Black Lives Matter-Bewegung führt bis heute eine Kampagne gegen die rassistische Polizeigewalt gegen Schwarze, in deren Rahmen auch eine »Entpolizeilichung« diskutiert wird. Weiter gibt es spezifische Polizeigewalt gegen Frauen, LGBTIQ-Personen und ethnische oder soziokulturelle Minderheiten. Ein großes Thema ist Polizeigewalt für oppositionelle Bewegungen. Denn auch im »Rechtsstaat« müssen Atomkraftgegner*innen, Stadtteilaktive, Gewerkschaftsgründer*innen und so weiter Schläge einstecken, solange sie nicht prominent oder hochetabliert sind. Autoritäre Regime sichern die Ruhe im Land mit Polizeigewalt ab. (…) Auf den zweiten Blick ist Polizeigewalt ein noch deutlich größeres Feld. Über konkrete zwischenmenschliche Gewaltanwendung schwebt eine strukturelle Polizeigewalt. Die ‚Polizeikritik‘ sieht in der Polizei eine besondere, strukturkonservative und autoritäre Institution, wurde sie doch zum Schutz der vorherrschenden Ordnung und Eliten geschaffen. So fragen wir in dem Themenschwerpunkt auch nach der prägenden Kraft der Polizeien auf die Gesellschaft, für ein Konservieren von Obrigkeit und Untertanenschaft sowie nach der Rolle der Polizei bei der Frage: Was ist gehörig und ungehörig? Warum fühlen sich von derselben Polizei manche Bevölkerungsteile beschützt und andere bedroht?…“ Editorial zum Themenschwerpunkt ‚Polizeigewalt‘ externer Link von iz3w 383 vom März/April 2021 externer Link

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