Welcome to stay heißt Wohnraum für Alle!

Recht auf Stadt-AG in und bei Interventionistische Linke (IL): Welcome to stay heißt Wohnraum für Alle!Seit dem Sommer 2015 erlebt Mitteleuropa die größte Fluchtbewegung seit Jahrzehnten. Nicht zuletzt der mörderische Krieg in Syrien zwingt Hunderttausende dazu, ihr Zuhause zu verlassen. Die Mauern der Festung Europa sind dabei durch die notgedrungene Entschlossenheit der Flüchtenden in einem Ausmaß ins Wanken geraten, das bis dahin unvorstellbar schien. Auch in Deutschland und Österreich hat der lange Sommer der Migration die Gesellschaften verändert: Einerseits zeigen viele Menschen, die nie zuvor antirassistisch aktiv waren, praktische Solidarität und engagieren sich in Initiativen und Vereinen, um die Ankommenden mit dem Nötigsten zu unterstützen. Andererseits nutzen reaktionäre Kräfte die Situation, um ihrerseits in die Offensive zu kommen: Während die weitere Einschränkung des Asylrechts zeigt, dass die politischen Eliten längst mit der Reorganisation der Festung Europa begonnen haben, ist die neurechte Bewegung um Pegida und die AfD in der Lage, Tausende zu mobilisieren. Ihre Zuspitzung findet sie in zahllosen Anschlägen auf bewohnte und (noch) unbewohnte Flüchtlingsunterkünfte. Somit ist die Frage der Unterbringung schon heute der Punkt, an dem sich der Konflikt zwischen solidarischem Miteinander und rassistischem Ausschluss konkret verdichtet…“ Beitrag vom 12. Januar 2016 der Recht auf Stadt-AG in und bei Interventionistische Linke (IL) externer Link

  • Aus dem Text: „… An vielen Orten werden aktuell Versuche unternommen, das Recht auf dezentrales Wohnen, den Wunsch nach Selbstverwaltung und die Utopie eines solidarischen Zusammenlebens im hier und jetzt zu verwirklichen. Die Besetzungen in Lübeck, Berlin, Köln, Frankfurt oder Göttingen haben sichtbar gemacht, dass hierfür ausreichend Raum zur Verfügung steht. Da sie die Frage des Leerstandes politisieren und reale Alternativen zur vorherrschenden Praxis der Unterbringung aufzeigen, machen solche Besetzungen auch dann Sinn, wenn sie (noch) nicht erfolgreich sind. Egal auf welchem Weg selbstverwaltete soziale Zentren für Geflüchtete – und alle anderen Bedürftigen! – letztlich zustande kommen: Ihre Durchsetzung ist eine konkrete Möglichkeit, in der aktuellen Situation praktische Solidarität und strategische Orientierung zu verknüpfen. In solchen Zentren lässt sich zumindest in Teilen vorwegnehmen, was langfristig das Ziel sein muss: die Aneignung der Lebensbedingungen aller Menschen durch die Menschen selbst, d.h. der vollständige Zugang zu allen Bereichen der sozialen Infrastruktur und die Selbstverwaltung dieser Strukturen durch alle Beteiligten – unabhängig von Herkunft, Aufenthaltsstatus oder finanzieller Situation!…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=93072
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