Abschiebe-Report vom Frankfurter Flughafen: Eklatante Probleme
„… Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas bemängeln anhaltende Probleme beim Ablauf von Abschiebungen über den Flughafen in Frankfurt am Main. Vielfach seien die systematischen Mängel bereits durch das Behördenhandeln vor der Ankunft am Flughafen bedingt, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Tätigkeitsbericht der Frankfurter Abschiebungsbeobachtung für das Jahr 2023
. So komme es immer wieder vor, dass Menschen im Winter in ungeeigneter Kleidung abgeschoben würden. Mehrfach seien selbst Kinder in Hausschuhen oder Flipflops zu den Flügen gebracht worden. Betroffenen werde oft nicht genug Zeit gegeben, um einige persönliche Dinge oder Medikamente einzupacken. Auch Fälle von Familientrennung und die Ausstellung von Reisefähigkeitsbescheinigungen durch Ärzte am Flughafen habe Anlass zu Kritik geboten…“ Meldung vom 10. Oktober 2024 im MiGAZIN
und erneut:
- Mehr Abschiebungen, mehr Zwangsmaßnahmen: Abschiebungsbeobachtung Frankfurt legt Tätigkeitsbericht 2024 vor
- Frankfurter Flughafen: Bericht legt problematisches Verhalten von Beamten bei Abschiebungen offen
„Am Flughafen Frankfurt sind 2024 deutlich mehr Menschen abgeschoben worden als im Jahr zuvor. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht 2024 der Abschiebungsbeobachtung Frankfurt hervor. Die Beobachtungsstelle wird gemeinsam von der Diakonie Frankfurt und Offenbach und dem Caritasverband für die Diözese Limburg getragen. Demnach trat die Bundespolizei, zuständig für den Vollzug der Abschiebungen am Flughafen, in den meisten Fällen respektvoll auf. (…) Deutlich problematischer stellt sich aus Sicht der Beobachter das Verhalten der sogenannten Zuführungsbehörden dar, darunter Landespolizeien und Ausländerbehörden, die Menschen zum Flughafen bringen. Der Bericht nennt unter anderem nächtliche Abholungen, fehlende Vorbereitung der Betroffenen sowie unzureichende Kleidung oder Verpflegung. (…) Kritik äußert die Beobachtungsstelle zudem an medizinischen Einschätzungen im Vorfeld von Abschiebungen. Laut Bericht würden von Behörden beauftragte Ärztinnen und Ärzte teils kurzfristig sogenannte Fit-to-Fly-Bescheinigungen ausstellen – auch dann, wenn behandelnde Mediziner zuvor aus gesundheitlichen Gründen von einer Abschiebung abgeraten hätten. In keinem dokumentierten Fall sei eine medizinische Weiterbehandlung im Zielland vorbereitet worden. (…) Auch der Caritasverband sieht Reformbedarf. Es brauche bundesweit verbindliche Standards, besonders für Kinder sowie kranke oder behinderte Menschen, sagte Diözesancaritasdirektor Karl Weber. Abschiebungen aus Krankenhäusern oder während laufender Behandlungen sollten demnach unterbleiben. (…) Wie aus dem Tätigkeitsbericht weiter hervorgeht, wurden 2024 bundesweit 20.084 Menschen abgeschoben, das war ein Anstieg um rund 22 Prozent im Vergleich zu 2023. Die meisten von ihnen, nämlich 6.342 Menschen, wurden vom Frankfurter Flughafen aus abgeschoben. Unter den bundesweit abgeschobenen 20.084 Menschen waren laut Bericht 4.504 Frauen und 3.687 Minderjährige. Bei 1.189 Menschen kamen laut Bericht Zwangsmaßnahmen zum Einsatz – das war ein Anstieg um 21,5 Prozent im Vergleich zu 2023. Besonders häufig betraf dies Abschiebungen auf Flügen in westafrikanische Staaten und auf den Westbalkan.“ Meldung vom 3. Dezember 2025 im MiGAZIN
– stellt sich natürlich auch die Frage: Gibt es überhaupt eine unproblematische Abschiebung? - Abschiebungsbeobachtung Frankfurt legt Tätigkeitsbericht 2024 vor
„Mehr Abschiebungen, respektvolles Verhalten der Bundespolizei – aber weiterhin Missstände bei Zuführungen, medizinischer Bewertung und Schutz vulnerabler Gruppen…“ Meldung von Diakonie Frankfurt und Offenbach
zum Tätigkeitsbericht 2024 der Abschiebungsbeobachung 2024 am Frankfurter Flughafen

- Frankfurter Flughafen: Bericht legt problematisches Verhalten von Beamten bei Abschiebungen offen