Bündnis ‚AufRecht bestehen‘kritisiert die skandalösen Arbeits- und Lebensbedingungen von Migrant*innen in Deutschland in Zeiten von Covid 19

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormZentrale gesellschaftliche Bereiche würden ohne migrantische Arbeitskräfte nicht funktionieren: die Lebensmittelindustrie (z. B. Fleischproduktion und -verarbeitung), Pflege, Medizin, Erziehung, Transport, aber auch klassische Industriebereiche wie die Autoindustrie. Dort arbeiten und leben Migrant*innen unter skandalösen Bedingungen. Doch gegen Arbeitszeitüberschreitungen, Lohndumping, mangelhafte bis gar keine Arbeitsschutzmaßnahmen, menschenunwürdige Unterbringungen, Körperverletzungen durch Vorarbeiter und Chefs, usw. geht seit Jahren niemand ernsthaft vor. Dabei sind die Zustände etwa in den Fleischfabriken katastrophal. (…) Wir fordern, dass endlich konsequent gegen Missstände vorgegangen wird: Abschaffung der Werkverträge und der sachgrundlosen Befristung, Erhöhung des Mindestlohns auf mindestens 12 Euro/Stunde, keine Lohnabzüge für Werkzeug, Arbeitskleidung o. ä.; keine Strafen für vermeintliches Fehlverhalten, voll umfänglicher Arbeitsschutz nach aktuellen medizinisch notwendigen Standards, Einhaltung von vorgeschriebenen Pausen und Ruhetagen, respektvoller Umgang mit den Beschäftigten jeglicher Nationalität, Schutz vor ausbeuterischer und menschenunwürdiger Unterbringung. Insgesamt halten wir eine nachhaltige Umstellung auf eine ökologische, faire und regionale Lebensmittelproduktion und -verarbeitung für notwendig! Wir fordern eine menschenwürdige Existenzsicherung! (…) Es kann nicht sein, dass Migrant*innen in Deutschland in gesellschaftlich dringend notwendigen Bereichen unter oft übelsten Bedingungen arbeiten müssen und nun in der aktuellen Pandemiesituation allein gelassen werden…“ Pressemitteilung vom 15. Oktober 2020 dukumentiert bei Thomas Trueten externer Link, siehe auch:

  • Auswirkungen der Pandemie: Geflüchtete bei Corona-Maßnahmen nicht vergessen! New
    Die Corona-Pandemie hat zahlreiche negative Auswirkungen. Besonders betroffen sind Geflüchtete. Eine aktuelle Studie zeigt, wie stark sie im Arbeitsleben betroffen waren durch Schließung von Betrieben, mangelnde digitale Ausstattung und fehlende Sprachkurse. Der DGB fordert eine faire Chance für Geflüchtete und Maßnahmen von der kommenden Bundesregierung. Corona bedeutet für alle eine Einschränkung – aber für manche noch etwas weiteichender als für andere. Dazu gehören auch Geflüchtete. Aktuell hat die Deutsche Industrie und Handelskammer (DIHK) eine Erhebung durchgeführt und eine große Anzahl von Wirtschaftsorganisationen nach den Auswirkungen der Pandemie auf geflüchtete Auszubildende und Mitarbeitende mit Fluchterfahrung durchgeführt. Die Ergebnisse wurden unlängst veröffentlicht externer Link. Antworten der mitwirkenden Wirtschaftsverbände verdeutlichen die besonderen Auswirkungen der Pandemie auf Geflüchtete: die technische Ausstattung um mobil zu arbeiten und an Fernunterricht teilzunehmen sind erheblich seltener vorhanden als bei anderen Personengruppen. Dies zeigt sich besonders darin, dass es eine große Herausforderung für Betriebe darstellte mit geflüchteten Auszubildenden Kontakt zu halten. Wohnbedingungen in Flüchtlingsunterkünften unterstützen die Corona-bedingten digitalen Maßnahmen nicht, da nur eingeschränkt Internetzugänge bestehen. Darüber hinaus verdeutlichen die Rückmeldungen der Wirtschaftsverbände, dass im Lockdown gerade die Unternehmen beispielsweise in der Gastronomie schließen mussten, in denen viele Geflüchtete tätig waren…“ DGB-Meldung vom 09.07.2021 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=179611
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