Chemnitzer Mob im Stadion – und einige von ihnen demnächst vor Gericht

IL: Naziterror beenden. Rechte Netzwerke zerschlagenThomas Sobotzik erläutert, warum er als Geschäftsführer des Chemnitzer FC aufgibt und sich Morddrohungen und blankem Hass nicht länger aussetzen will. (…) Thomas Sobotzik, vor 44 Jahren im polnischen Gliwice geboren, hat sich lange viel gefallen lassen, viel zu viel. Als „Judensau“ ist er beschimpft worden, als „scheiss Drecks-Jugo“, der sich „verpissen soll aus Chemnitz“, als „Hurensohn“. Weil er Rückgrat gezeigt und Anstand bewiesen hat, weil er stets klar Position bezogen hat, weil er sich gestemmt hat gegen rechte Gesinnung, gegen antisemitische Parolen und rassistisches Gedankengut. Und weil er den einschlägig verwarnten und offen mit der rechten Szene sympathisierenden Spieler Daniel Frahn im August aus dem Klub geworfen hat. Frahn war Kapitän, bester Stürmer und das sehr beliebte Gesicht des Drittligisten Chemnitzer FC, „ein Fußballgott“, wie die örtliche Anhängerschaft skandierte. Irgendwann war es Thomas Sobotzik dann doch zu viel an Drohungen („TS töten“) und Pöbeleien, „was ich erleben und erleiden musste, geht weit über das Maß hinaus, das verkraftbar ist“, schreibt er jetzt in einem längeren, der FR vorliegenden Statement zur Erklärung seines Rücktritts als Geschäftsführer des Klubs Anfang September…“ – aus dem Beitrag „Ex-Eintracht-Profi Thomas Sobotzik war Morddrohungen ausgesetzt“ von Thomas Kilchenstein am 12. September 2019 in der FR online externer Link über Nazis im Chemnitzer Stadion, denen Rassismus und viertklassige Kicker Götter sind. Siehe dazu auch einen Beitrag über weitere radikale Chemnitzer Hools – und deren ebenfalls lange Zeit „pflegliche Behandlung“, allerdings nicht durch den Fußballverein, sondern die Behörden:

  • „Anklage gegen »Revolution Chemnitz« zugelassen“ von Sebastian Bähr am 12. September 2019 in neues deutschland online externer Link zu einem vielleicht anstehenden Prozess: „… Die Bundesanwaltschaft hatte Mitte Juni in Karlsruhe Anklage gegen die acht Männer erhoben. Ihnen wird die Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung vorgeworfen. Ihr Ziel sei es gewesen, mit gewalttätigen und bewaffneten Anschlägen die Überwindung des Rechtsstaats zu erreichen. Das Oberlandesgericht Dresden hat nun auch die Anklage gegen die mutmaßlichen Terrorverdächtigen zugelassen. Wann der Prozess beginnt, ist noch offen. Ein Termin dafür werde in Kürze bekanntgegeben, sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag. Die 21 bis 31 Jahre alten Angeklagten aus Sachsen sitzen derweil in Untersuchungshaft. Sie stammen allesamt aus der Neonazi- und Hooliganszene. Schlüsselfigur der Gruppe ist zum einen Christian K., der laut Behörden Rädelsführer und Chatgründer sein soll. Der Angeklagte wird zum Umfeld der 2007 verbotenen Neonazikameradschaft »Sturm 34« gerechnet. Recherchen von NDR, WDR und »Süddeutscher Zeitung« zeigten auf, dass der sächsische Verfassungsschutz seit 2005 mehrmals mit K. in Kontakt stand, möglicherweise war er ein Informant. Zweite Schlüsselfigur ist Tom W. Dieser soll in die Pläne zur Waffenbeschaffung involviert gewesen sein. Zudem galt er als Führungsfigur von »Sturm 34«...“
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