Auf offener Straße: Jungnazis überfallen kleine Mädchen

PRO ASYL: Rassismus verursacht tödliche Verhaltensweisen„… Ein elfjähriges Mädchen aus dem Irak ist nach Polizeiangaben im sächsischen Sebnitz von zwei Jugendlichen aus rassistischen Gründen geschlagen und getreten worden. Die Tat ereignete sich am Freitag vor einem Lidl-Supermarkt. Die beiden Jugendlichen haben den Angaben zufolge der Elfjährigen das Tuch vom Kopf gerissen und ihr an den Haaren gezogen, sodass sie zu Boden ging. Am Boden liegend wurde die Elfjährige von dem Begleiter der Jugendlichen zweimal getreten, während diese ihr den Mund zuhielt. Dabei sollen sie gesagt haben: „Was wollt ihr hier bei uns, macht Euch zurück in Euer Land!“ Das Opfer wurde bei der Tat verletzt, die Tatverdächtigen im Alter von 16 und 17 Jahren wurden ermittelt. Die Angaben zum Tathergang beruhen laut Polizei auf der Strafanzeige des Mädchens…“ – aus der Meldung „Jugendliche ziehen elfjähriger Irakerin Tuch vom Kopf“ am 09. Dezember 2019 im Migazin externer Link – wobei es gar keine Rolle spielt, ob die Prügelknaben organisiert sind oder nicht – die Nazi-Gesinnung ist überreichlich vorhanden und die Feigheit der Tat passt auch zum germanischen Wesen. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge:

  • „Rassistischer Angriff — Jugendliche attackieren Elfjährige in Sebnitz“ von Susheela Mahendran und Eleonora Roldán Mendívil am 09. Dezember 2019 bei Klasse gegen Klasse externer Link ordnet das Geschehen folgendermaßen ein: „… So beschimpften zwei Männer, damals 32 und 37 Jahre alt, im August 2015 in der Berliner Ring-Bahn eine osteuropäische Frau und ihre beiden Kinder rassistisch: „Asylantenpack“, „Heil Hitler!“, „Geht sofort zurück in euer Land!“ – von den Umstehenden kam keine Reaktion. Dann urinierte einer der Männer auf die beiden Kinder. Andere Fahrgäste zogen dann die Notbremse und so konnten die beiden Männer an der nächsten Haltestelle vorläufig in Gewahrsam genommen werden. Auch die Aussagen der Fahrgäste wurden zu Protokoll genommen. Die Mutter und ihre Kinder fuhren anscheinend weiter und meldeten sich nicht bei der Polizei. Die beiden Männer wurden nach ihrer Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt – weitere Berichterstattung zu einem möglichen Verfahren gegen die beiden rassistischen Täter lassen sich im Internet nicht mehr finden...“
  •  „Wie der Rechtsruck den Alltag der migrantischen Jugendlichen beeinflusst“ von Liam ebenfalls am 09. Dezember 2019 bei Klasse gegen Klasse externer Link zu den alltäglichen Auswirkungen unter anderem: „… Schon vor circa einem Monat begann ich eine Zuspitzung von Kontrollen und eine Vergrößerung der Polizeipräsenz wahrzunehmen. Mir war bewusst, dass es sich hierbei um die Folgen der repressiven „Vorschutzmaßnahmen“, dem „Polizeiaufgabengesetz“ handelt, gegen die wir vor einem Jahr gestreikt hatten. Die Kämpfe damals führten dazu, dass viele Jugendlich politisiert wurden und die Frage des Staates und seiner Gewaltapparate in das Zentrum ihrer Gedanken stellte. Ich war einer dieser Jugendlichen. Schon als ich sehr jung war, redete ich mit meiner Mutter über diese Themen, denn ich wuchs in Chile zur Zeit der Studentenbewegung 2006 auf. Die täglichen Straßenschlachten machten mich sehr neugierig. Auf mein aufdringliches Nachfragen hin erzählte meine Mutter mir von der Zeit der Diktatur Pinochets, während der Menschen einfach auf der Straße von der Polizei verprügelt oder entführt wurden. Ich wusste, und sah auch, von klein auf, dass die Polizei in Wirklichkeit nicht unser Freund und Helfer ist. Heute leben wir als migrantische Jugendliche nicht in einer Epoche, in der wir nicht nur „doppelt so hart arbeiten müssen wie die Deutschen“, wie die Generation unserer Eltern. Nein, wir sollen auch noch akzeptieren, dass Meinungen von AfD-Parlamentarier*innen, die ausdrücklich rassistisch sind, einen Platz im Parlament und eine Stimme in der Gesellschaft haben. Deutlich sehen können wir diesen Rechtsruck auch im Apparat der Polizei…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=159094
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