Leipziger Autoritarismus-Studie 2020: Ausländerfeindlichkeit sinkt, aber neue Radikalität
„Die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hat abgenommen, aber es gibt ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Zu beobachten ist zudem eine „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“. Das sind zentrale Ergebnisse der „Leipziger Autoritarismus-Studie“. Verschwörungsmythen sind in der aktuellen Corona-Pandemie in Deutschland weit verbreitet. Das geht aus der 10. Leipziger Autoritarismus-Studie
mit dem Titel „Autoritäre Dynamiken. Alte Ressentiments – neue Radikalität“ hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde
. Die Studienautoren warnen vor einem weiterhin hohen Niveau bei Ausländerfeindlichkeit. Der Studie zufolge gab es bei 47,8 Prozent der Befragten eine deutliche Zustimmung zu der Aussage: „Die Hintergründe der Corona-Pandemie werden nie ans Licht der Öffentlichkeit kommen“ und bei 33 Prozent zu der Aussage: „Die Corona-Krise wurde so groß geredet, damit einige wenige davon profitieren können“. Im Osten waren diese Überzeugungen dabei wesentlich stärker ausgeprägt als im Westen. Der Direktor des Kompetenzzentrums für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig, Oliver Decker, sprach von einer Zunahme solcher Einstellungen und warnte, dass Verschwörungmythen als „Einstiegsdroge“ für ein antimodernes Weltbild wirken könnten. Sie seien neben der Ausländerfeindlichkeit derzeit sehr tragfähige Bindeglieder zwischen den verschiedenen antidemokratischen Milieus – genauso wie Antisemitismus und Antifeminismus…“ Meldung vom 19. November 2020 von und bei MiGAZIN