Ein Gedenktag „zum Vergessen“: Nazi-Völkermord an Sinti und Roma

Antiziganismus bekämpfen!„… Seit 25 Jahren ist der 16. Dezember in Deutschland nationaler Gedenktag der Sinti und Roma auf Bremer Initiative hin: Erinnert wird an den Porajmos, so heißt der Völkermord in ihrer Sprache, Romanes: das Verschlingen. Es ist bis heute nicht erforscht, wie viele Menschen ihm zum Opfer fielen, die Rede ist von mehreren 100.000 bei einer Gesamtgruppe von weniger als einer Million. Die Ampelkoalition und der damals amtierende Bürgermeister Bremens, Klaus Wedemeier (SPD), hatten zusammen mit dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma 1993 einen Entwurf zur Einführung des Gedenktages in den Bundesrat eingebracht. (…) Mit großer Mehrheit wurde der Vorschlag zum Gedenktag für Sinti und Roma 1993 beschlossen. Die sind Opfer zweiter Klasse geblieben: Antizigane Vorurteile sind deutlich weiter verbreitet als antisemitische, offizielle Veranstaltungen zum Porajmos fehlen. In Bremerhaven beteiligt sich wenigstens ein Stadtrat, aber in Bremen, das doch die Initiative einst ergriffen hatte, ist das Gedenken wieder ganz zur Privatsache geraten: kein Termin, keine Kranzniederlegung im Plan. „Es ist leider immer noch kein bekannter Gedenktag“, bestätigt Hafner...“ – aus dem Beitrag „Der ignorierte Gedenktag“ von Mahé Crüsemann am 16. Dezember 2019 in der taz online externer Link über eine traditionelle rassistische „Hochburg“, den Antiziganismus, dem keiner „gedenkt“…

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