Beschaffungsamt der Bundeswehr: Militärgeheimdienst ermittelt gegen »Reichsbürger«

No Nazi-shopping! Aktionstag gegen Label 23 / Thor Steinar am 9. März 2013 in BerlinDer Bundeswehrgeheimdienst MAD ermittelt nun auch im zivilen Beschaffungsamt der Truppe. Die Fahnder haben eine Gruppe von Beamten im Visier, die der »Reichsbürger«-Bewegung nahestehen. Auch Verbindungen zum BND werden geprüft. Die acht Beamten, darunter der Leiter der regionalen Güteprüfstelle in Ulm, sollen mit den sogenannten Reichsbürgern sympathisieren. Die Bewegung lehnt den Staat als Institution ab und akzeptiert auch keine Gesetze. Begonnen hatten die Ermittlungen gegen die Gruppe von Beamten bereits Ende 2019, damals hatte sich ein Tippgeber an den MAD gewandt. Bei der Aktion am Dienstag wurden die Verdächtigen befragt und ihre technischen Geräte sichergestellt. (…) Nach SPIEGEL-Informationen geht der MAD davon aus, dass ein größeres Netzwerk von Reichsbürgern in verschiedenen Behörden existieren könnte. So war der nun vernommene Dienststellenleiter vormals beim Bundesnachrichtendienst (BND) beschäftigt und soll dort bis heute viele Kontakte haben. In Sicherheitskreisen hieß es zudem, dass mehrere Beamte, die nun vernommen wurden, Sportschützen seien und auch zu Hause über Waffen verfügten. Ermittler betonten, man stehe noch am Anfang der Recherchen. Der Fall sei jedoch besorgniserregend.“ Meldung vom 01.12.2020 beim Spiegel online externer Link, siehe dazu:

  • Reichsbürger bis in den BND: Hauptverdächtiger verstirbt nach Suizidversuch New
    Mit einer Information an die Obleute im Verteidigungsausschuss und einer Pressemitteilung gab das Verteidigungsministerium am Dienstagabend bekannt, dass gegen acht Bundeswehrangestellte einer Dienststelle in Ulm, die für Materialbeschaffung zuständig ist, Ermittlungen geführt werden. Anlass dafür sind die gehegten Sympathien für die Reichsbürgerbewegung. Ein interner Hinweis, der bereits 2019 eingegangen ist, sei der Auslöser gewesen. Nach Informationen des »Spiegel« ist unter den Verdächtigen auch der Leiter der Dienststelle, der zuvor beim Bundesnachrichtendienst BND tätig gewesen sein soll und der noch viele Kontakte zum Geheimdienst habe. Auch der Verdacht eines Netzwerkes stehe im Raum. (…) Nach Informationen des SWR und ARD-Hauptstadtstudios haben Sicherheitskreise bestätigt, dass der als hauptverdächtig geltende Mann am Mittwochvormittag an seinem Wohnort in Bayern einen Suizidversuch mit einer Schusswaffe begangen habe und im Krankenhaus verstorben sei. Gegen ihn und die weiteren Beteiligten war im Zuge der Ermittlungen auch ein Verbot ausgesprochen worden, die Bundeswehr-Büros zu betreten.“ Artikel von Daniel Lücking vom 02.12.2020 in ND online externer Link
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