20 Jahre nach den Pogromen – Das Problem heißt Rassismus. Bundesweite Demo im Gedenken an Pogrome von Lichtenhagen am Samstag, 25.08.2012 in Rostock

Lichtenhagen: 20 Jahre nach den Pogromen - Das Problem heißt Rassismus

Dossier

Vor 20 Jahren eskalierten im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen die Angriffe eines rassistischen Mobs auf die Zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende und eine benachbarte Vertragsarbeiter_innen-Unterkunft zum größten Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte…“ Hier unsere Artikelsammlung zu Demos, den Aktionen und zum Schicksal einer deutschen Eiche…  Siehe dazu:

  • Beitrag zum 20. Jahrestag des Pogroms in Rostock-Lichtenhagen vom Break Isolation Camp
  • Das Bündnis „20 Jahre nach den Pogromen – Das Problem heißt Rassismus“ wertet den antirassistischen Gedenk- und Aktionstag am 25.08.2012 als großen Erfolg.
  • 25.08.2012 – Rostock – Demonstration
  • Deutsche Eiche statt Asyl
  • 20 Jahre nach dem Pogrom von Rostock-Lichtenhagen  – Video Filmpiraten

Aufruf auf der Aktionsseite, er kann dort unterstützt werden externer Link.

Das Programm für den 25.08.2012:
11.00: Kundgebung zum Gedenken an die Pogrome von Lichtenhagen Rostock-Stadtzentrum; 14.00: Bundesweite Demo im Gedenken an die Pogrome von Lichtenhagen S-Bhf. Rostock Lütten Klein; Im Anschluss an die Demo Konzert: Beweg dich für Bewegungsfreiheit.
Siehe dazu:

  • Beitrag zum 20. Jahrestag des Pogroms in Rostock-Lichtenhagen vom Break Isolation Camp
    Gedenken wir der Toten der Festung Europa – Bedenken wir, dass das Morden weitergeht. Fragen wir uns wie wir weitermachen werden – was wir unseren Kindern antworten werden? Wir begrüßen die Demonstration und möchten Euch unseren solidarischen Beitrag überbringen. Aufgrund des zeitgleich stattfindenden KARAWANE Flüchtlingscamp in Erfurt können wir nicht selbst präsent sein. Wir hoffen, dass Flüchtlinge aus der Region das Wort ergreifen und über die aktuelle Situation frei von Angst und schonungslos sprechen werden…“ Der Redebeitrag dokumentiert bei The Voice externer Link
  • Das Bündnis „20 Jahre nach den Pogromen – Das Problem heißt Rassismus“ wertet den antirassistischen Gedenk- und Aktionstag am 25.08.2012 als großen Erfolg.
    Bündnis bilanziert erfolgreichen antirassistischen Gedenktag +++ Gedenktafel am Rostocker Rathaus angebracht +++ 6.500 demonstrieren in Rostock-Lichtenhagen gegen Rassismus und staatliche Abschiebepolitik +++ Antifaschistisches Konzert bis in die Nacht am Sonnenblumenhaus. Pressemitteilung vom 26.08.2012 externer Link
  • 25.08.2012 – Rostock – Demonstration
    Über 6.000 Menschen gedachten am 25.08.2012 in Rostock mit einer Demonstration an die rassistischen Pogrome im Stadtteil Lichtenhagen vor 20 Jahren. Zudem kritisierten sie die deutsche wie auch die europäische Flüchtlingspolitik und forderten Änderungen der Asylgesetze. Das bundesweite Bündnis „20 Jahre nach den Pogromen – Das Problem heißt Rassismus“ hatte zu der friedlichen Gedenkveranstaltung aufgerufen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, hielt sich aber weitgehend von der Demonstration zurück. Zu besonderen Zwischenfällen ist es nicht gekommen…“ Bericht und Fotogalerie  von PM Cheung externer Link
  • Deutsche Eiche statt Asyl
    Artikel von Rüdiger Göbel in junge Welt vom 27.08.2012 externer Link. Aus dem Text: „… Bundespräsident Joachim Gauck machte sich neben der deutschen Eiche für einen »wehrhaften Staat« stark. Wenn die Demokratie Bestand haben solle, dürfe sie sich »das Gewaltmonopol nicht aus der Hand nehmen lassen«, erklärte der frühere Rostocker Pfarrer bei der zentralen Gedenkkundgebung am Sonntag. Die Demokratie brauche beides: Mutige Bürger, die nicht wegschauen, aber vor allem auch einen Staat, der fähig ist, Würde und Leben zu schützen. Zum 1992 vom Bundestag ausgehebelten Asylrecht äußerte sich der Bundespräsident nicht. Kritische Begleiter seiner Rede, die »Heuchler«, »Heuchler« riefen und ein Transparent mit dem Slogan »Rassismus tötet« hochhielten, setzte Gauck mit Neonazis gleich…“
  • Vier Tage im August. Vor 20 Jahren kam es in Rostock Lichtenhagen zum Pogrom
    RLS-Standpunkt-Papier 12/2012 von Markus Mohr externer Link . Aus dem Text: „…Die Choreografie dieses für die Geschichte der Bundesrepublik unfassbaren Pogroms ist vielfach beschrieben worden. Mit diesem Text soll es darum gehen, wesentlich auf die nazistische Qualität dieses Ereignisses abzustellen. (…) Heute ist darauf zu bestehen, dass sich die Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen in den Tagen vom 22. bis zum 25. August 1992 mit dem Feuerschein der Pogrome vom 9. November 1938 allemal begründet assoziieren lassen. Die «schlimmsten Erinnerungen» des Ignatz Bubis beschreiben den Maßstab, um die schlichte historische Wahrheit der vier Tage von Rostock Ende August 1992 abzumessen. Wer versucht, den Nationalsozialismus in das Mittelalter zu verbannen und so zu tun, als habe die deutsche Gegenwart damit nichts mehr zu tun, verkennt, dass er sein Haupt offenbar jederzeit erheben könnte. In Rostock-Lichtenhagen ist genau das passiert. Von unten und nur für Momente. Und daran haben nicht nur automatisch NationalsozialistInnen, sondern auch viele andere durch kühles Kalkül mitgewirkt. Wer das verdrängt, riskiert die Wiederkehr. Das und nichts anderes hat der Rahmen einer Interpretation zu sein, die sich gegen jeden «Automatismus» dem «Nie wieder!» verpflichtet weiß.“
  • 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen – ein Akt politischer Brandstiftung
    In Folge des Pogroms von Rostock-Lichtenhagen wurde das deutsche Asylrecht verschärft. Seither werden Asylsuchende in Deutschland durch rassistische Sondergesetze gedemütigt. In ihnen wirkt das Pogrom bis heute fort…“ Pressemitteilung von pro Asyl vom 20.08.2012 externer Link. Aus dem Text: „… Das Pogrom von Rostock kann nicht ungeschehen gemacht werden. Nichts kann die 181 Menschen wieder lebendig machen, die in Deutschland seit der Wiedervereinigung rassistischen Angriffen zum Opfer fielen. Nichts kann den Schmerz der Hinterbliebenen heilen und die Überlebenden ihre Todesangst vergessen lassen. Nichts kann wieder gut machen, dass deutsche Behörden so oft die rassistischen Taten bagatellisierten, die Opfer und ihre Angehörigen verhöhnten und die Täter laufen ließen. Doch Gesetze kann man ändern. Zwanzig Jahre nach dem Pogrom ist es an der Zeit, endlich die Paragrafen abzuschaffen, mit denen man 1992 die „Ausländer raus“-Rufe des Mobs von Rostock in die Gesetzbücher geschrieben hat. Kämpfen wir für eine Politik, die Flüchtlinge schützt und Rassismus die Stirn bietet.“
  • Gauck und die deutsche Eiche
    • Rostock: Weshalb Gauck nichts in Lichtenhagen zu suchen hat und eine deutsche Eiche mehr als fehl am Platze ist. Artikel vom 21.08.2012 bei indymedia externer Link
    • Nach Gauck die Räumung. Artikel von Gerd Feldkamp in junge Welt vom 23.08.2012 externer Link. Aus dem Text: „… Am Sonntag wird der Bundespräsident in seiner Heimatstadt Rostock aus Anlaß der Gedenkfeiern, die an den Pogrom im Stadtteil Lichtenhagen im Jahre 1992 erinnern, eine Rede halten. Vielleicht erfährt man dann auch, warum aus dem Munde von Pfarrer Gauck nicht ein Wort des Protestes überliefert ist, als damals Neonazis und betrunkener Mob das mit Flüchtlingen überfüllte Haus anzündeten und die Polizei sich drei Tage lang zurückhielt. An den Pogrom soll auch eine 20 Jahre alte Eiche erinnern, die am Samstag vor dem Gebäude gepflanzt werden soll – eine »deutsche« Eiche.“
  • Interview zur Demo 20 Jahre Lichtenhagen
    Ende August jährt sich das rassistische Pogrom von Rostock-Lichtenhagen zum 20. mal. Derzeit laufen überall in der Bundesrepublik die Mobilisierungsaktivitäten auf Hochtouren. Auch in Rostock bestimmt in den letzten Tagen die Beschäftigung mit dem Pogrom das politische Leben derStadt. Auf verschiedenen Veranstaltungen wurde und wird über die Geschehnisse an der zentralen Aufnahmestelle für Asylsuchende und deren Bedeutung und folgen für die weitere Geschichte der Bundesrepublik diskutiert. Darüber hinaus wurde im Rahmen eines bundesweiten Aktionstagesauch bereits einmal im Viertel plakatiert. Und auch in den kommenden Tagen wird es bspw. Mit dem Besuch von Bundespräsident Gauck in Rostock spannend bleiben. Das Bündnis “Das Problem heißt Rassismus” wird am Wochenende in Rostock ein Treffen abhalten um letzte Absprachen zu treffen. Kombinat Fortschritt hat vor diesem Hintergrund ein Gespräch mit den Sprecher_innen desVorbereitungskreises geführt…“ Interview von Kombinat Fortschritt vom 17.08.2012 bei indymedia externer Link
  • Das Nazi-Pogrom 1992 in Rostock gegen Roma und Vietnamesen – Eine Dokumentation
    Zwei Monate nach den Ereignissen in Mannheim-Schönau gelang den Nazis in Rostock ihr bis dahin furchtbarster Auftritt: Mit Unterstützung Tausender Anwohner setzten diesmal nicht 100 bis 150, sondern 400 bis 500 Nazis ganze Wohnblöcke in Brand. Auch in diesem Fall dauerte das Pogrom mehrere Tage an, ohne dass es die Polizei unterbunden hätte. Ebenso bemerkenswert ist, dass den Nazis dieser Auftritt ermöglicht wurde durch einen Aufruf einer bürgerlichen Zeitung, die die Anwohner dazu aufforderte, sie sollen doch bitte „das Asylproblem selber in die Hand nehmen” – und die Folge war: Brandstiftung mit einkalkuliertem Mord. Vermutlich ist es nur der Anwesenheit eines ZDF-Kamerateams im Haus zu verdanken, dass die 115 Menschen im Haus gerettet werden konnten. Ein weiteres neues Kennzeichen gegenüber dem bisherigem Nazi-Terror war, dass nunmehr von allen Seiten eine antiziganistische Hetze gegen Roma einsetzte, die beispielsweise die „Bild”-Zeitung mit einer ganzen Artikelserie betrieb. (Siehe Teil II)…“ Dokumentation von “GewerkschafterInnen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion” vom August 2012 . Inhalt: I. Die Ereignisse von Rostock – eine knappe Chronologie; II. Nazis, Staat und Medien: Von subtiler Hetze bis offenem Terror; III. Proteste und Aktionen gegen Nazis
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=5306
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