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2.900 Volvo-Trucks-Arbeiter in Virginia legen die Arbeit nieder und schließen sich Streiks der Bergarbeiter, Stahlarbeiter und Pflegekräfte an

Dossier

USA im April 2021: 2.900 Volvo-Trucks-Arbeiter in Virginia legen die Arbeit niederAm Samstag traten 2.900 Arbeiter des Volvo-Trucks-Werks in Dublin (Virginia) in der Region New River Valley in einen Streik für höhere Löhne, bessere Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen und Kündigungsschutz. Der Ausstand begann vor dem Hintergrund eines neuerlichen Anwachsens von Streiks und anderen Formen des Klassenkampfs in den USA und anderen Ländern. Im Februar hatten 96,8 Prozent der Arbeiter bei Volvo Trucks für den Streik gestimmt, doch die Gewerkschaft United Auto Workers ignorierte dieses Streikmandat monatelang und verlängerte den derzeitigen Tarifvertrag um 30 Tage. Damit hatte das Unternehmen genug Zeit, um Maßnahmen für einen Streikbruch vorzubereiten. as fast 15 Quadratkilometer große Volvo-Werk im New River Valley ist der weltweit größte Hersteller von Sattelzugmaschinen. Obwohl der Umsatz des schwedischen Volvo-Konzerns von 2019 bis 2020 wegen der Pandemie zurückging, verzeichnet das Unternehmen noch immer hohe Profite (…) Genau wie in der gesamten Autoindustrie und anderen Branchen mussten auch die Arbeiter bei Volvo Trucks während der Corona-Pandemie unter unsicheren Bedingungen arbeiten, zahlreiche Infektionen waren die Folge. (…) Doch statt ihre Mitglieder in einem gemeinsamen Kampf zu vereinen, versucht die UAW immer verzweifelter, „die Feuer zu löschen“, d.h. Streiks und andere Kämpfe zu isolieren…“ Beitrag von Marcus Day vom 20. April 2021 bei wsws.org externer Link (mit einem Überblick über weitere Streiks), weitere Infos:

  • Erklärung der Volvo-Arbeiter: „Wo wir stehen, welche Erfahrungen wir gemacht haben und wie unser Kampf weitergeht“ / Trotz Milliardengewinnen erklärt Volvo den Arbeitern in Virginia, für ihre Löhne sei kein Geld da New
    • Erklärung der Volvo-Arbeiter: „Wo wir stehen, welche Erfahrungen wir gemacht haben und wie unser Kampf weitergeht“
      Brüder und Schwestern, am Montag gehen viele von uns an die Arbeit zurück, nachdem die UAW behauptet hat, ihre dritte vorläufige Tarifvereinbarung mit dem Unternehmen sei am Mittwoch mit einer Mehrheit von nur 17 Stimmen angenommen worden. Das Ergebnis der letzten Abstimmung bleibt in vielerlei Hinsicht hochgradig fragwürdig, angesichts der angeblich knappen Mehrheit, des unehrlichen Verhaltens der UAW während der gesamten Verhandlungen und ihrer erklärten Absicht, diesen Tarifvertrag durchzusetzen. Doch unabhängig von der Richtigkeit der Abstimmung bedeutet die Tatsache, dass wir an die Arbeit zurückkehren, nicht das Ende des Kampfs für die Rechte aller Arbeiter im Werk NRV. Vielmehr ist es erst der Beginn des nächsten Stadiums im Kampf. Doch um uns in diesem nächsten Stadium zurechtzufinden, müssen wir zuerst die Erfahrungen auswerten und verstehen, die hinter uns liegen…“ Erklärung des Volvo Workers Rank-and-File Committees vom 18.7. am 22. Juli 2021 übersetzt und dokumentiert bei wsws externer Link – diese Erklärung wurde vom Volvo Workers Rank-and-File Committee herausgegeben, bevor die Arbeiter des Werks in New River Valley (NRV) nach dem Ende ihres mehr als einmonatigen Streiks wieder an die Arbeit zurückkehrten.
    • Trotz Milliardengewinnen erklärt Volvo den Arbeitern in Virginia, für ihre Löhne sei kein Geld da
      Wie der schwedische Autokonzern Volvo am Dienstag bekanntgab, hat er im zweiten Quartal des Jahres mehr als eine Milliarde Dollar Profit gemacht. Nur kurz vor dieser Veröffentlichung endete letzte Woche der fünfwöchige Streik im Werk New River Valley (NRV) im Südwesten Virginias. Mit der maßgeblichen Unterstützung der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) hatte das Unternehmen einen Tarifvertrag mit sechsjähriger Laufzeit durchgesetzt, der neben anderen Zugeständnissen eine deutliche Erhöhung der Gesundheitskosten für die Arbeiter und Lohnerhöhungen unterhalb der Inflationsrate für die große Mehrheit beinhaltet. Volvo und die UAW hofften, wenn der Streik erst beendet und der Tarifvertrag durchgesetzt sei, sei damit auch der Widerstand der Arbeiter gebrochen. Diese sind jedoch voller Wut und trotzig an die Arbeit zurückgekehrt. Gegenüber der World Socialist Web Site erklärten sie, dass die Produktion seit Montag nur stockend wieder angelaufen sei. (…) Lundstedts Betonung von Volvos finanziellen Stärke und die Einnahmen in Milliardenhöhe stehen in Widerspruch zu dem unaufrichtigen Argument, das Volvo und die UAW in den letzten drei Monaten implizit verbreitet haben: Das Unternehmen habe einfach nicht genug Geld, um die Forderungen der Arbeiter zu erfüllen und den seit langem anhaltenden Niedergang der Löhne und Zusatzleistungen rückgängig zu machen. Tatsächlich müssten die Arbeiter sogar weitere Opfer bringen…“ Artikel von Marcus Day vom 22. Juli 2021 bei wsws externer Link
  • Stellungskrieg bei Volvo Trucks nach 5 Wochen Streik: Arbeiter wehren sich gegen Arbeitshetze
    Arbeiter von Volvo Trucks in Dublin (Virginia) haben berichtet, dass im Werk New River Valley (NRV) am Montag – dem ersten vollen Arbeitstag nach Ende des fünfwöchigen Streiks von fast 3.000 Beschäftigten – wenig bis gar keine Produktion stattgefunden habe. Arbeiter, die mit der World Socialist Web Site sprachen, beschrieben einen regelrechten Stellungskrieg zwischen der Belegschaft und dem Volvo-Management, das die während des Streiks verlorene Produktion aufzuholen sucht. (…) Wie Arbeiter der WSWS berichteten, wurden in der dritten Schicht am Sonntagabend und in der Tagschicht am Montag noch einige Lkw fertiggestellt, die sich bereits auf dem Fließband befanden. Es kamen jedoch keine neuen Fahrzeuge aus der Station Eins, wo die Lkw-Fahrerkabinen geschweißt und montiert werden. „Viele Arbeiter waren wegen der Verabschiedung des Vertrags einfach sauer, und die Bandarbeiter dort können so ziemlich alles diktieren“, sagte ein Arbeiter. „Alle hier sind wütend“, berichtete ein anderer. „Die Leute reden miteinander und finden gerade heraus, was zum Teufel mit uns passiert ist, was uns die neuen Eigenleistungen für die Betriebskrankenkasse kosten werden, und was sonst noch im Vertrag steht, was uns die UAW nicht gesagt hatte…“ Artikel von Jerry White vom 21.7.21 bei wsws externer Link
  • Nach Ratifizierung des UAW-Tarifvertrags mit angeblicher knapper Mehrheit hält die Wut unter Volvo-Arbeitern an 
    Am Mittwoch erklärte die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), dass der Tarifvertrag für das Werk New River Valley im Südwesten Virginias, den die Arbeiter eine Woche zuvor abgelehnt hatten, bei einer Neuabstimmung mit nur 17 Stimmen Mehrheit angenommen wurde. Unter den Arbeitern kocht jedoch nach wie vor die Wut. (…) Die UAW-Zentrale veröffentlichte am Mittwochabend eine Erklärung, in der sie das Ergebnis begrüßte, aber sowohl den Inhalt des Abkommens als auch die Rolle der Gewerkschaft völlig verfälschte. Die Gewerkschaft hatte mit dem Unternehmen zusammengearbeitet, um das Abkommen durchzusetzen. Die Zentrale erklärte, der sechsjährige Tarifvertrag „beinhaltet die Abschaffung der zweiten Lohnstufe, schützt die Gesundheitsprämien für die Dauer des Abkommens, bietet Schutz rund um Schichtplanungen und Betriebsabläufe und legt einen deutlichen Bonus für die Unterzeichnung und aggressive jährliche Lohnerhöhungen für jedes Jahr des Abkommens fest“. Während die UAW von „deutlichen Verbesserungen“ spricht, haben sich mehrere Arbeiter auf Facebook bitter über den Inhalt des Tarifvertrags beklagt. (…) Die Arbeiter fordern von den Funktionären des Ortsverbands 2069 eine Erklärung, warum ihre Krankenversicherung nicht schon am Freitag wieder in Kraft war, obwohl Präsident Matt Blondino ihnen versichert hat, das Unternehmen werde sie ab Donnerstag wieder in Kraft setzen. Ein Arbeiter schrieb dazu: „Ich dachte, die Versicherung solle ab heute wieder existieren. … Bisher sind wir noch nicht wieder versichert.“ Ein anderer schrieb: „Ich wollte heute um 18:45 Uhr ein Rezept einlösen, und man hat mir gesagt, ich wäre nicht krankenversichert. Die App [der Krankenversicherung] sagt auch, ich wäre nicht versichert!“ (…) Andere Arbeiter waren empört, nachdem der Ortsverband erklärte, die letzte Streikgeldüberweisung – die weiterhin nur lächerliche 275 Dollar pro Woche beträgt – werde erst am 26. Juli verfügbar sein, mehr als eine Woche nach dem Ende des Streiks…“ Artikel von Marcus Day vom 19. Juli 2021 bei wsws externer Link, siehe auch:

    • Volvo-Trucks-Arbeiter trotz Ausverkaufs ihres fünfwöchigen Streiks durch die UAW weiter kampfbereit New
      Die Arbeiter bei Volvo-Trucks in Virginia, die nach dem Verrat ihres fünfwöchigen Streiks durch die United Auto Workers (UAW) am Montag an die Arbeit zurückkehren, erklären, dass es mit dem Management „einen Kampf geben wird“. Die fast 3.000 Arbeiter des Werks New River Valley in Dublin (Virginia) kehren in zuversichtlicher und militanter Stimmung an die Arbeit zurück, nachdem sie in den letzten vier Monaten zweimal gestreikt und drei – eher vier – von der UAW unterstützte Tarifverträge wegen der darin enthaltenen Zugeständnisse abgelehnt haben. Letzten Mittwoch behauptete die UAW, ihr auf sechs Jahre ausgelegtes Tarifabkommen sei mit einer Mehrheit von nur 17 Stimmen bei insgesamt 2.369 abgegebenen Stimmen angenommen worden, und beendete den Streik kurz darauf. (…) Obwohl einige Arbeiter Ende letzter Woche freiwillig an die Arbeit zurückkehrten, begannen die ersten kompletten Schichten am Sonntagabend und Montagmorgen. Das Management hat deutlich gemacht, dass es das Arbeitstempo an den Produktionsstraßen erhöhen und zahlreiche Überstunden erzwingen will, um die ausgefallene Produktion auszugleichen. (…) Ein Volvo-Arbeiter erklärte gegenüber der WSWS: „Für den Rest des Jahres wird es wegen der Auswirkungen des Streiks und der Teileknappheit extrem werden. Am Montag werden sich die Arbeiter wieder untereinander austauschen, sehen, was das Unternehmen umsetzt und sich positionieren. Es liegt noch ein langer Weg mit den Bossen vor uns. Sie tricksen immer mit den Zahlen, aber ein Arbeiter, der schon letzte Woche wieder an die Arbeit gegangen ist, hat erklärt, sie hätten Aufträge für 60.000 Lastwagen. Das bedeutet massenweise Überstunden. Ich bin mir sicher, dass sie versuchen werden, einen Zehnstundentag ohne Überstundenvergütung einzuführen. (…) Das Management wird versuchen, die Daumenschrauben anzuziehen, aber es wird nicht wie früher sein. Wenn sie es übertreiben, dann werden die Arbeiter wieder die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft wird nichts zu sagen haben…“ Bericht von Jerry White vom 20.7.2021 bei wsws externer Link
  • Tarifvertrag bei Volvo Trucks in Neuabstimmung mit 17 Stimmen Mehrheit angenommen – Arbeiter werfen UAW Betrug vor
    Wie der Ortsverband 2069 der United Auto Workers in Dublin (Virginia) am Mittwochabend um 20:43 Uhr ankündigte, hat die zuvor von den Arbeitern abgelehnte vorläufige Vereinbarung bei der Neuabstimmung eine Mehrheit von siebzehn Ja-Stimmen erhalten. Kaum eine halbe Stunde nach der Ankündigung wies die UAW die Arbeiter an, ihren Streik sofort zu beenden. Laut dem Ortsverband wurden für den allgemeinen Teil des Vertrags insgesamt 2.369 Stimmen abgegeben, davon 1.193 „Ja“- und 1.176 „Nein“-Stimmen, was nur einer Mehrheit von 50,3 Prozent entspricht. Die UAW behauptet, der Teil des Tarifvertrags, der die Arbeiter betrifft, sei mit einer ähnlich geringen Mehrheit von 1.147 zu 1.130 Stimmen angenommen wurden. Der Abschnitt, der Angestellte betrifft, sei mit 54 „Nein“- und 40 „Ja“-Stimmen angenommen worden. In den sozialen Netzwerken äußerten Arbeiter sofort ihre Empörung und ihren Abscheu. Viele stellten die Legitimität des Ergebnisses in Frage und warfen der UAW Betrug und Wahlfälschung vor. Andere forderten entweder eine Neuauszählung oder eine neue Abstimmung...“ Artikel von Marcus Day vom 15. Juli 2021 bei wsws externer Link
  • Eine massive Abfuhr für die UAW: Volvo-Trucks-Arbeiter in Virginia stimmen zum dritten Mal in Folge gegen Ausverkauf – trotz Erpressung durch das Unternehmen 
    Die streikenden Arbeiter des Volvo-Lastwagenwerks New River Valley (NRV) in Dublin (Virginia) haben am Freitag zum dritten Mal in Folge einen Tarifvertrag voller Zugeständnisse abgelehnt, diesmal mit 60 zu 40 Prozent. Die Ablehnung der Vereinbarung ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Kampfbereitschaft der Volvo-Arbeiter. Gleichzeitig ist sie ein Debakel für die UAW, die den Tarifvertrag mit allen Mitteln durchsetzen wollte. (…) Besonders wütend waren die Arbeiter über die weiteren Angriffe auf die Gesundheitsversorgung der Rentner. Einer von ihnen erklärte: „Es ist kriminell, was die UAW und Volvo mit den Rentnern machen. Die UAW hat den Rentenfonds schlecht verwaltet und das Unternehmen hat keine Hemmungen, seit 30 Jahren pensionierten Arbeitern zu sagen, dass ihre gesamte monatliche Rente für die Krankenversicherung draufgehen wird, obwohl man ihnen gesagt hat, sie würde bezahlt werden.“ Ebenfalls wütend reagierten die Arbeiter auf die Drohungen des Volvo-Managements im Vorfeld der Abstimmung. Zwei Tage zuvor hatte das Unternehmen ein Informationsdokument veröffentlicht, in dem es den Arbeitern drohte, es werde geplante Investitionen stornieren und den Arbeitern das übliche Urlaubsgeld für den Umbau im Sommer nicht zahlen, wenn sie nicht für das Abkommen stimmen…“ Bericht von Tom Hall vom 11.7.2021 bei wsws externer Link
  • Amerikanische Volvo-Trucks-ArbeiterInnen fordern vor der Abstimmung am Freitag mehr Zeit und volle Einsicht in den Vertrag 
    Der Streik von fast 3.000 Volvo Trucks-Arbeitern im US-Bundesstaat Virginia geht in die fünfte Woche. Gleichzeitig wächst der Widerstand gegen den neuen Arbeitsvertrag, den die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) vorgelegt hat. Der neue Vertrag sieht offenbar weiterhin eine sechsjährige Laufzeit, Lohnerhöhungen weit unter der Inflationsrate und höhere Beitragssätze für die Betriebskrankenkasse vor. Er ist also kaum mehr als ein Aufguss der beiden vorherigen, welche die UAW den Arbeitern vorgelegt hatte – und die sie im Mai und Juni mit einer Mehrheit von 9 zu 1 abgelehnt hatten. Die Volvo-Arbeiter fordern die Offenlegung der neuen vorläufigen Vereinbarung (tentative agreement, TA), und aller Absichtserklärungen und Memoranden, die dazu gehören. Die UAW weigert sich bislang, mehr als einige Seiten der TA zu veröffentlichen, und brüstet sich mit den Verbesserungen, die sie angeblich gegenüber den vorherigen enthalte. Der vollständige Text liegt unter Verschluss im Gewerkschaftshaus der UAW Local 2069. Berichten zufolge dürfen einzelne Mitarbeiter das mehrere hundert Seiten lange Dokument zwar lesen, erhalten aber kein eigenes Exemplar. Die Abstimmung soll schon am Freitag stattfinden, und aus Angst vor den Arbeitern hat die UAW bis dahin nicht einmal eine Betriebsversammlung einberufen. (…) Das Volvo Workers Rank-and-File Committee, das den Widerstand gegen diese Knebelverträge anführt und für die Ausweitung des Streiks auf alle Volvo-Werke kämpft, hat eine Erklärung externer Link veröffentlicht und ruft die Arbeiter auf, am Freitag mit „Nein“ zu stimmen. Sie fordern darin außerdem die Veröffentlichung des gesamten Vertrags mindestens 10 Tage vor der Abstimmung, drei Mitgliederversammlungen, um den Vertrag gründlich zu diskutieren, die Überwachung der Abstimmung durch die Basis und ein Streikgeld in Höhe des Wochenlohns…“ Artikel von Jerry White vom 8.7.2021 bei wsws externer Link

  • Aktuelles Tarifabkommen zwischen UAW und Volvo enthält Angriffe auf Löhne und Gesundheitsleistungen
    Wie die Gewerkschaft United Auto Workers am Donnerstagabend bekannt gab, hat sie eine dritte vorläufige Vereinbarung mit Volvo ausgehandelt. Auf diese Weise versucht sie, den seit vier Wochen andauernden Streik von fast 3.000 Arbeitern im Werk New River Valley (NRV) in Dublin (Virginia) zu beenden. Als die UAW auf ihrer Website das Abkommen ankündigte, erwähnte sie erstmals öffentlich den Streik, der Anfang Juni mit einer Arbeitsniederlegung begonnen hatte. Zuvor hatte sie den Streik wochenlang totgeschwiegen, damit andere Arbeiter nicht einmal erfahren, dass er stattfindet. Am Donnerstag war in einer Schlagzeile zu lesen: „Streikende Volvo-Truck-Arbeiter in Dublin (Virginia) handeln vorläufige Vereinbarung mit großen Verbesserungen aus.“ Tatsächlich haben die Volvo-Arbeiter keine Vereinbarung mit Volvo ausgehandelt, sondern die UAW hat die Vereinbarung mit dem Unternehmen getroffen, und zwar auf der Grundlage von Verhandlungen, die gänzlich hinter dem Rücken der Volvo-Arbeiter stattfanden. Die Erklärung selbst ist voller Widersprüche. (…) Und was die „Verbesserungen“ angeht, so hat die UAW nur sorgfältig ausgewählte „Highlights“ bekannt gegeben. Doch selbst auf der Basis dieser „Highlights“ ist klar, dass der Deal keine der grundlegenden Forderungen der Arbeiter erfüllt. Diese Forderungen sind: die sofortige Abschaffung des mehrstufigen Lohn- und Zusatzleistungssystems und eine allgemeine 25-prozentige Lohnerhöhung, die Wiedereinführung der jährlichen Lohnangleichung an die Lebenshaltungskosten – um mit der rapide ansteigenden Inflation Schritt zu halten – und die vollständige Finanzierung der Gesundheitsversorgung für aktive Arbeiter und Rentner. Die Behauptung, Volvo würde das Stufensystem abschaffen, sollte mit Vorsicht genossen werden. In den jüngsten Tarifverträgen benutzten die UAW und die drei großen Autobauer die gleiche Rhetorik über die Abschaffung der Stufensysteme, um Tarifverträge durchzusetzen. In Wirklichkeit erhalten neu eingestellte Arbeiter laut Vertrag erst nach langer Zeit den Spitzenlohn, dessen realer Wert zudem durch jahrelange Nullrunden und Lohnerhöhungen unterhalb der Inflation gesunken ist. (…) In den meisten Bereichen ist der Tarifvertrag nicht besser oder sogar noch schlechter als die früheren Angebote. Die pauschale Zahlung für fest angestellte Arbeiter wird von 3.500 Dollar auf 2.000 Dollar reduziert, für neu eingestellte auf 1.000 Dollar. (…) Die Erhöhung in der höchsten Lohngruppe beträgt nur 12 Prozent über sechs Jahre, d.h. durchschnittlich zwei Prozent pro Jahr und damit deutlich unter der Inflationsrate. (…) Auch die Kosten für die Gesundheitsversorgung werden für die Beschäftigten deutlich steigen. Das Abkommen wird erstmals Prämienzahlungen für Arbeiter der „Kerngruppe“ einführen, d.h. für Arbeiter, die vor dem Jahr 2011 eingestellt wurden. Bezeichnenderweise erwähnt die UAW dieses „Highlight“ nicht. Mit anderen Worten: Anstatt durch die Kürzung der Krankenkassen-Versicherungsprämien für alle Arbeiter die „Unterschiede zwischen den Stufen zu beseitigen“, attackieren das Unternehmen und die UAW die Errungenschaften einer früheren Generation…“ Artikel von Tom Eley vom 5.7.2021 bei wsws externer Link

  • Wachsende Unterstützung für Volvo-Streik: UAW will erneut Zugeständnisse durchsetzen
    „Wie die Gewerkschaft United Auto Workers am Donnerstagabend ankündigte, hat sie mit Volvo Trucks eine vorläufige Vereinbarung abgeschlossen, obwohl sie nur wenige Tage zuvor erklärt hatte, es gebe keinen nennenswerten Fortschritt bei den Verhandlungen. Diese Ankündigung hatte die UAW in einer Situation verlautbart, in der die Unterstützung für die 3.000 streikenden Volvo-Arbeiter im Werk New River Valley in Dublin (Virginia) weiter zunimmt. In dem Werk wurden bereits zwei von der UAW ausgehandelte Tarifabkommen abgelehnt. Der neue Präsident der UAW behauptete in einer Erklärung, die von der Gewerkschaftszentrale der UAW International eilig verfasst wurde, das auf sechs Jahre ausgelegte Tarifabkommen beinhalte „beträchtliche Verbesserungen“ für die Volvo-Arbeiter, nannte aber keine Details. Das Gleiche hatte Curry auch über die zwei früheren Tarifabkommen gesagt, die er als Verhandlungsführer ausgehandelt hatte und die von den Arbeitern mit über 90 Prozent abgelehnt wurden. Die UAW befürchtet eine Rebellion der Arbeiter, wenn ihre Führung den aktuellen Streik vor einer Ratifizierungsabstimmung abbricht, wie Curry es während des früheren 12-tägigen Streiks getan hatte, der am 30. April abrupt beendet worden war. Deshalb kündigte sie eine Fortsetzung des Streiks bis zur geplanten Ratifizierungsabstimmung am 9. Juli an. (…) Nachdem am Donnerstagsabend die ersten Details über den neuen Vertrag durchsickerten, erklärte ein Arbeiter gegenüber der WSWS: „Das sieht jetzt aus wie ein siebenstufiges Lohnsystem. Wie eine aufgemotzte Version des Originals – wie Lippenstift auf einem Schwein.“ Die Volvo Group, die ihren reichen Investoren erst vor kurzem 2,3 Milliarden Dollar Dividenden ausgezahlt hat, ist nicht von ihrem Vorhaben abgerückt, den Arbeitern höhere Kosten für medizinische Versorgung aufzuzwingen. (…) Es ist großartig, dass uns die Arbeiter in Macungie und Hagerstown unterstützen wollen. Sie sollten ihre eigenen Aktionskomitees gründen. Andernfalls würden Volvo und die UAW durchkommen, und das wäre sehr schlecht für uns alle. Wenn alle die Arbeit niederlegen, würde Volvo das wirklich wehtun.“ Beitrag von Jerry White vom 3. Juli 2021 bei wsws.org externer Link
  • Offener Brief der Volvo-Arbeiter an die Gewerkschaft UAW: „Was ist eure Strategie für den Sieg?“
    „… Am Montag, den 7. Juni, rief die UAW International uns, die Arbeiter des Volvo-Trucks-Werks New River Valley, zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten zum Streik auf. Der Streik folgte auf unsere Ablehnung der zweiten vorläufigen Tarifeinigung mit Volvo, die ihr zur Abstimmung gebracht hattet. Wir lehnten sowohl die erste als auch die zweite vorläufige Einigung mit einer überwältigenden Mehrheit von 90 bis 91 Prozent ab. Wir stehen jetzt seit einer Woche auf Streikposten, aber ihr habt den einfachen Arbeitern nicht gesagt, wofür die Gewerkschaft kämpft, worin sich die nächste Einigung von den beiden vorherigen unterscheiden wird und wie die UAW diesen Streik gewinnen will. Wir, die Belegschaft von Volvo NRV, fordern Antworten auf die folgenden Fragen: 1. Was sind eure Forderungen in den Verhandlungen mit Volvo? (…) 2. Warum zahlt ihr nur 275 Dollar pro Woche an Streikgeld? (…) 3. Was ist eure Strategie für den Sieg?  (…) Soweit unsere Fragen, und nun zu unseren Forderungen: (…) – Sofortige generelle Lohnerhöhung um 25 Prozent, um die Einkommensverluste der letzten drei Verträge auszugleichen, plus eine Lohnerhöhung von 6 Prozent pro Jahr – Einführung eines Inflationsausgleichs, um den steigenden Preisen für Konsumgüter gerecht zu werden – Beibehaltung der aktuellen Krankenversicherungstarife und -leistungen – Vollständig abgedeckte Krankenversicherungsleistungen für Rentner, ohne Zuzahlungen oder Beiträge – Beendigung des mehrstufigen Lohnsystems und Überführung aller Arbeiter in die oberste Lohn- und Leistungsstufe – Abschaffung des verdichteten Schichtsystems [Alternative Work Schedule, AWS], Beibehaltung des Achtstundentags und der aktuellen Überstundenregelungen – Fünf zusätzliche freie Tage für alle Arbeiter, nicht nur für die Angestellten – Ein Bonus von 4.000 Dollar für die Vertragsbestätigung. Zweitens fordern wir, dass die UAW alle ihre Mitglieder zur Unterstützung dieses Streiks mobilisiert, beginnend mit allen Volvo-Betrieben in den USA. (…) Drittens fordern wir öffentliche Verhandlungen. Hinter verschlossenen Türen kann nichts Gutes herauskommen. (…) Viertens fordern wir ab sofort ein volles Einkommen für alle streikenden Arbeiter, das aus der mit unseren Gewerkschaftsbeiträgen aufgebauten UAW-Streikkasse bezahlt wird. (…) Fünftens werden wir keinen weiteren Versuch akzeptieren, uns mit Lügen und Drohungen eine Einigung aufzuzwingen. (…) Wir verlangen eine Antwort…“ Offener Brief des Volvo Workers Rank-and-File Committees in Deutsch veröffentlich bei wsws-org am 19. Juni 2021 externer Link
  • Solierklärung der CSP-Conlutas – Brasil:
    To UAW local 2069 members and Volvo strikers,
    Solidarity with the UAW Strikers at the Volvo Trucks Plant at Dublin, Virginia!
    On Monday, June 7, 2,900 autoworkers at the sprawling Volvo Trucks North American plant at Dublin, Virginia walked off the job joining the picket line. This is the second strike at the plant in less than two months. Workers have also voted down two unacceptable contract proposals by wide margins. The International Labor Network of Solidarity and Struggles and its affiliated unions and social movements stand in solidarity with the brave workers of the automobile industry on strike at Volvo. We welcome the strike for taking a stand to end the divisive tiered pay schemes, to stop unsafe and unhealthy work schedules, to increase wages as inflation increases, to safeguard seniority rights, and to defend and improve health care benefits for both current and retired workers under attack by the bosses. The unity and determination demonstrated by twice by strikers voting down unacceptable contract proposals by overwhelming margins is an inspiration to workers across the world.  Victory to the Dublin, Virginia autoworkers!“
  • USA: Solidarity with the UAW workers on strike at Volvo Trucks in Dublin (Virginia)
    Am Montag, dem 7. Juni, legten 2.900 Automobilarbeiter im weitläufigen Volvo Trucks North American Werk in Dublin, Virginia, die Arbeit nieder und traten in den Streik. Dies ist der zweite Streik in diesem Werk in weniger als zwei Monaten. Die Arbeiter haben auch zwei unannehmbare Vertragsvorschläge mit großer Mehrheit abgelehnt. Das International Labor Network of Solidarity and Struggles und die ihm angeschlossenen Gewerkschaften und sozialen Bewegungen stehen in Solidarität mit den mutigen Arbeitern der Automobilindustrie, die bei Volvo streiken.
    Wir begrüßen den Streik, weil er sich dafür einsetzt, die spaltenden Stufenlohnsysteme zu beenden, unsichere und ungesunde Arbeitszeiten zu stoppen, die Löhne bei steigender Inflation zu erhöhen, die Rechte der älteren Arbeitnehmer zu schützen und die von den Bossen angegriffenen Gesundheitsfürsorgeleistungen für aktive und pensionierte Arbeitnehmer zu verteidigen und zu verbessern.
    Die Einigkeit und Entschlossenheit, die die Streikenden zweimal bewiesen haben, als sie unannehmbare Vertragsvorschläge mit überwältigender Mehrheit ablehnten, ist eine Inspiration für Arbeiter auf der ganzen Welt. Sieg für die Automobilarbeiter in Dublin, Virginia!“ Übersetzung der (engl.) Soli-Erklärung vom 18. Juni 2021 externer Link des alternativen gewerkschaftlichen Netzwerks für Solidarität und Kampf (dem auch LabourNet Germany angehört)
  • Arbeiter fordern gemeinsamen Kampf mit Volvo-Kollegen, UAW nimmt Verhandlungen wieder auf
    Am Dienstag sollten die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft United Auto Workers International, deren Niederlassung 2069 und dem Konzern Volvo Trucks North America fortgesetzt werden. Wie streikende Arbeiter aus dem Werk in Dublin (Virginia) im New River Valley meldeten, wurden sie jedoch abgesagt. Fast 3.000 Arbeiter des Lastwagenwerks befinden sich seit dem 7. Juni im Streik und haben bereits zwei unternehmensfreundliche Tarifverträge abgelehnt, die die UAW ihnen aufzwingen wollte. (…) Das Aktionskomitee der Volvo-Arbeiter (VWRFC) veröffentlichte am Dienstag einen offenen Brief an UAW-Präsident Rory Gamble, Curry und den Präsidenten der Niederlassung 2069, Matt Blondino. Die Arbeiter fragen in ihrem Brief, was die UAW dem Unternehmen vorschlägt, warum die UAW nur 275 Dollar Streikgeld pro Woche zahlt, obwohl ihre Streikkasse 790 Millionen Dollar enthält, und was die UAW und AFL-CIO unternehmen, um ihre 400.000 bzw. 12,5 Millionen Mitglieder zu mobilisieren, damit der Streik gewonnen wird. Der Brief schildert außerdem die Forderungen der Arbeiter nach beträchtlichen Verbesserungen der Löhne und Zusatzleistungen und der Mobilisierung der UAW-Mitglieder für den Streik, vor allem durch die Stilllegung aller Volvo-Betriebe in den USA. Zum Schluss heißt es: „Wenn Sie nicht bereit sind, einen solchen Kampf zu führen, dann verschwinden Sie. Die Basis wird ein eigenes Verhandlungs- und Streikkomitee wählen, das bereit ist, den notwendigen Kampf zu führen.“ (…) Auch für den Streik der Arbeiter in den Mack-Volvo-Werken in Allentown (Pennsylvania) und Hagerstown (Maryland) herrscht große Unterstützung. Das Werk in New River Valley lackiert Fahrerkabinen für Lkws, die in Macungie (Pennsylvania) gefertigt werden, und benutzt Motoren und Getriebe aus Hagerstown. In beiden Werken musste diese Woche vorübergehend die Arbeit eingestellt werden. (…) Die UAW hat eine Nachrichtensperre über den Streik bei Volvo verhängt, weil sie befürchtet, dass er eine breitere Bewegung der Arbeiter auslösen könnte. Die UAW International hat auf ihrer Website und ihrer Facebook-Seite kein einziges Wort über den anhaltenden Arbeitskampf verloren…“ Artikel von Jerry White vom 17.6.2021 bei wsws externer Link
  • Volvo-Arbeiter bereiten Kampf vor, Konzern streicht Krankenversicherung und setzt Streikbrecher ein – „Keine Gesundheitsversorgung? Keine Verhandlungen!“ 
    Am Dienstag – ein Tag, nachdem fast 3.000 Arbeiter von Volvo Trucks zum zweiten Mal in diesem Jahr die Arbeit niedergelegt hatten – hat Volvo den Arbeitern und ihren Familien die Krankenversicherung entzogen. Der multinationale Autokonzern hat außerdem Streikbrecher im Werk New River Valley (NRV) in Dublin, Virginia, eingesetzt und den streikenden Arbeitern erste Briefe mit Kündigungsdrohungen geschickt. In einer kurzen Nachricht, die auf der Facebook-Seite der lokalen Gewerkschaftsgruppe UAW Local 2069 gepostet wurde, heißt es: „Das Unternehmen hat gestern um Mitternacht unsere Versicherung gekündigt.“ Ein streikender Volvo-Arbeiter sagte der World Socialist Web Site, dass Volvo während des zweiwöchigen Streiks im April, bevor die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) die Arbeitsniederlegung abrupt beendete, keine Leistungen gestrichen habe. (…) Die Funktionäre der Ortsgruppe UAW Local 2069 gaben lediglich die Information bekannt, ohne auch nur verbal dagegen zu protestieren, dass den Streikenden und ihren Familien mitten in einer Pandemie die Gesundheitsversorgung gestrichen wird. Auch die UAW International schwieg. In einer kurzen Mitteilung informierten Vertreter der Local 2069 die Arbeiter: „Ihr seid jetzt über die UAW bei Cobra angemeldet. Wenn ihr euch beim letzten Mal registriert habt, müsst ihr das nicht erneut machen.“ COBRA steht für den Consolidated Omnibus Budget Reconciliation Act von 1985, ein US-Gesetz, das es Arbeitern ermöglicht, ihre vom Arbeitgeber bereitgestellte Krankenversicherung nach deren Beendigung zu verlängern. Die UAW gibt auf ihrer Website zwar an, dass die Streikkasse die Versicherungsprämien unter COBRA übernimmt, aber nur für „bestimmte Leistungen wie medizinische und verschreibungspflichtige Medikamente. Zu den nicht abgedeckten Leistungen gehören: Zahn-, Seh- und Hörhilfen sowie Kranken- und Unfallversicherung.“ (…) Die Arbeiter haben auch berichtet, dass Volvo am Dienstagmorgen damit begonnen hat, Managementpersonal und nicht gewerkschaftlich organisierte Arbeiter einzusetzen, um die Arbeiten an den gelagerten Lkws abzuschließen. „Das Unternehmen hofft jetzt, dass Streikbrecher durch die Streikposten kommen, um den Bestand von 2.000 Lkws abzuarbeiten, die überall im Bezirk unverschlossen und ungeschützt herumstehen“, sagte der junge Arbeiter. „Wir haben ein Druckmittel, und es wäre grenzenlose Dummheit, es nicht in vollem Umfang zu nutzen.“ In einem Beitrag auf der Facebook-Seite von Local 2069 am Dienstag teilten UAW-Funktionäre den Arbeitern mit, dass sie nichts weiter tun können, als zuzusehen, wie die Streikbrecher ihre Posten überqueren. Sie schrieben: „Die Polizei hat uns informiert, dass wir die Eingänge des Werks nicht blockieren sollen. Wir wollen nicht, dass jemand in Schwierigkeiten gerät, und wir wollen, dass die Strafverfolgungsbehörden in dieser Sache neutral bleiben.“ (…) Das Aktionskomitee der Volvo-Arbeiter, das den Widerstand gegen den Ausverkauf der UAW angeführt hat, veröffentlichte am Dienstag eine Erklärung mit dem Titel „Keine Gesundheitsversorgung? Keine Verhandlungen!“. In der Erklärung, die Volvos Provokation anprangert, heißt es: „Liebe Kolleginnen und Kollegen, dieser Angriff auf die Gesundheitsversorgung bedroht direkt uns alle und unsere Familien. In einer tödlichen Pandemie richtet sich dieser Dolchstoß gegen die gesamte arbeitende Bevölkerung.“ (…) Zu den Forderungen gehören: Rückzug des UAW-Verhandlungsausschusses und Kontrolle der Verhandlungen durch die Arbeiter an der Basis, volles Einkommen für streikende Arbeiter aus dem Streikfonds der UAW und Massenstreikposten, um Streikbrecher zu stoppen. Gleichzeitig können die Arbeiter im New River Valley diesen Kampf nicht alleine führen. Die Volvo-Arbeiter im gesamten Unternehmensimperium müssen mobilisiert werden – von den Arbeitern bei Mack Trucks in Pennsylvania, Maryland und Virginia bis zu den Werken in Schweden, Frankreich, Belgien, Russland, Brasilien, Indien und Thailand…“ Artikel von Jerry White vom 9.6.2021 bei wsws.org externer Link – siehe auch:

    • „Volvo Workers in Virginia Vote Down Bad Contract by 90 Percent—Again“. Artikel von Jane Slaughter am 7.6.21 bei labornotes externer Link. Darin heißt es u.a. zur Abstimmung: Um eine faire Abstimmung zu gewährleisten, ermutigten sich die Arbeiter gegenseitig, einen schwarzen Stift mitzubringen, um ihre Stimmzettel zu markieren. (Als sie das Verhandlungsteam gewählt hatten, forderten die Gewerkschaftsfunktionäre sie auf, einen Bleistift zu benutzen, und viele Arbeiter glauben, dass diese Wahl gefälscht war.) Sie machten Fotos von ihren „Nein“-Stimmzetteln neben ihren Firmenschildern; Sisk – der das 90-prozentige Nein schon lange vorher vorausgesagt hatte – sagte, dass Hunderte solcher Bilder auf Facebook gepostet wurden… Und: Als einige Arbeiter unter Berufung auf die Gewerkschaftssatzung eine Petition zur Abberufung des diskreditierten Verhandlungsteams starteten, drohten die Funktionäre, dass ihr Schritt illegal sei, beschuldigten sie der Gewerkschaftszerschlagung und nannten sie Kommunisten…
    • „Euer Kampf hat internationale Bedeutung“. Arbeiter in Deutschland solidarisieren sich mit den streikenden Volvo-Arbeitern in den USA
      „… Wir publizieren hier im Folgenden die ersten Grußbotschaften, die wir von Arbeitern in Deutschland zur Unterstützung der streikenden Volvo-Arbeiter bekommen haben. Wir rufen Arbeiter und WSWS-Leser auf, weitere Solidaritätsschreiben zu schicken und diesen wichtigen Arbeitskampf unter Kollegen und Freunden bekannt zu machen und Unterstützung zu mobilisieren…“ Beitrag vom 9.6.2021 bei wsws.org externer Link
    • Die Arbeiter von Volvo Trucks in Virginia kehren auf Streikposten zurück: Ein Wendepunkt im US-amerikanischen und globalen Klassenkampf
      Die 3000 Arbeiter des Werks „New River Valley“ von Volvo Trucks in Dublin (Virginia) sind auf ihre Streikposten zurückgekehrt. Sie haben auch die zweite Tarifeinigung, die die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) im Interesse des Unternehmens ausgehandelt hat, mit überwältigender Mehrheit abgelehnt. Da über den Kampf der Volvo-Arbeiter in den überregionalen Medien kaum berichtet und er in den Publikationen der kleinbürgerlichen pseudolinken Organisationen fast völlig ignoriert wird, ist ein kurzer Rückblick auf die Ereignisse nötig, die der Urabstimmung am Sonntag vorausgingen…“ Artikel von David North vom 9.6.2021 bei wsws.org externer Link
  • Volvo-Truck-Arbeiter in Virginia lehnen zweiten UAW-unterstützten Tarifvertrag mit überwältigender Mehrheit ab 
    „Am Sonntag haben die Arbeiter des Volvo Truck-Werkes in Dublin (Virginia) im New River Valley entschieden gegen einen auf sechs Jahre angelegten Tarifvertrag gestimmt, den die Gewerkschaft United Auto Workers vorgelegt hatte. Das Ergebnis war überwältigend – 90 Prozent der Arbeiter und 91 Prozent der Angestellten wiesen den unternehmensfreundlichen Deal zurück. Laut den Arbeitern war die Beteiligung in der fast 3.000-köpfigen Belegschaft sogar noch größer als bei der ersten Abstimmung am 16. Mai, bei der 91 Prozent der Arbeiter und 83 Prozent der Angestellten mit „Nein“ gestimmt hatten. In den Tagen vor der Abstimmung am Sonntag wurde die Erklärung des Aktionskomitees der Volvo-Arbeiter, die zur Abstimmung mit „Nein“ aufrief, großflächig im Werk verteilt. Bei den letzten drei Tarifverträgen, die die UAW ausgehandelt hatte, mussten die Arbeiter jedes Mal umfangreiche Zugeständnisse akzeptieren. Diesmal sind sie jedoch entschlossen, das Stufensystem bei Löhnen und Zusatzleistungen abzuschaffen, beträchtliche Verbesserungen bei ihren Löhnen durchzusetzen und sich gegen die Versuche zu wehren, ihnen höhere Gesundheitskosten und Zehn-Stunden-Schichten aufzuzwingen sowie die Leistungen für Rentner zu kürzen. (…) Der Mutterkonzern von Volvo Trucks, die schwedische Volvo Group, fordert weitere Zugeständnisse von den Arbeitern. Gleichzeitig plant das Unternehmen die Verteilung der 2,3 Milliarden Dollar, die es aus dem Verkauf ihrer japanischen Tochtergesellschaft UD Trucks erzielt hat, an seine Aktionäre. Zuvor hatte es Anfang des Jahres bereits mit zirka 3,68 Milliarden Dollar die höchsten Dividenden seiner Geschichte gezahlt. Volvo-Arbeiter erklärten gegenüber der World Socialist Web Site, die Stimmung für einen Kampf sei überwältigend: „Die Leute sind extrem wütend und ungeduldig, sie wollen, dass das jetzt erledigt wird… Die Gewerkschaftsbosse sind ins Werk gekommen, um Reden zu schwingen und alle davon abzubringen, aber das ist nach hinten losgegangen…“ Beitrag von Jerry White vom 8. Juni 2021 bei wsws.org externer Link
  • Offener Brief der Arbeiter bei Volvo Truck in Dublin, Virginia, an die UAW: Für ein Verhandlungsergebnis, das die Arbeiter akzeptieren würden 
    Am Sonntag, den 16. Mai, haben wir, die Arbeiter bei Volvo Truck in Dublin, Virginia, das von Ihnen mit der Bitte um Zustimmung vorgelegte vorläufige Verhandlungsergebnis abgelehnt. Das Abstimmungsergebnis war nicht einmal knapp. Wir haben im vollgepackten Gewerkschaftssaal mit 91 Prozent gegen das Toilettenpapier gestimmt, das Sie als Vertrag bezeichnet haben. Trotz Ihrer hochnäsigen Vorhersagen, dass der Vertrag „von 60 Prozent“ akzeptiert würde, war die Meinung der Stammbelegschaft klar und deutlich. Wir alle, Stamm- und Zeitarbeiter, Facharbeiter, Montagearbeiter und Angestellte, sagten mit schallender Stimme: „Nein!“ Ihre Tarifeinigung ist das Ergebnis einer Reihe von faulen Manövern. Bevor Sie Ihre „Verhandlungen“ mit dem Unternehmen aufgenommen haben, führten Sie eine Umfrage durch – angeblich um herauszufinden, was die Arbeiter wollten. Das Ergebnis haben Sie einfach ignoriert. Dann haben Sie uns zum Streik aufgerufen, ohne irgendwelche Forderungen vorzuschlagen, für die wir kämpften.
    Am 30. April erklärten Sie abrupt, dass der Streik beendet und eine vorläufige Vereinbarung erzielt worden sei. Sie schickten uns nach zwei Wochen aufopferungsvollen Streiks zurück an die Arbeit, ohne dass wir die Chance hatten, uns die Vereinbarung anzusehen, geschweige denn darüber abzustimmen. (…) Wir werden keinen Vertrag akzeptieren, der hinter verschlossenen Türen verhandelt wird. Alle Verhandlungen müssen von einem Vertreter der Stammbelegschaft überwacht werden. Wir werden keinen weiteren Vertragsvorschlag akzeptieren, der hinter unserem Rücken ausgeheckt wurde, aus dem einfachen Grund, dass dies nur zu einem weiteren Ausverkauf führen würde.
    Zweitens: Wir führen hier die Mindestbasis für ein Verhandlungsergebnis auf, das die Arbeiter akzeptieren würden: Eine 25-prozentige generelle Lohnerhöhung, um die Einkommensverluste der letzten drei Verträge auszugleichen. Beibehaltung der aktuellen Krankenversicherungstarife und -leistungen. Vollständig abgedeckte Krankenversicherungsleistungen für Rentner, ohne Zuzahlungen oder Beiträge. Beendigung des mehrstufigen Lohnsystems und Überführung aller Arbeiter in die oberste Lohn- und Leistungsstufe. Abschaffung des verdichteten Schichtsystems [Alternative Work Schedule, AWS] und Beibehaltung der aktuellen  Überstundenregelungen. Einführung eines Inflationsausgleichs, um den steigenden Preisen für Konsumgüter gerecht zu werden. Fünf zusätzliche freie Tage für alle Arbeiter, nicht nur für die Angestellten. Ein Bonus von 3.500 Dollar für die Vertragsbestätigung. (…) Drittens: Die Wiederaufnahme von Streiks darf nicht dazu benutzt werden, uns bis zur Unterwerfung auszuhungern, um uns dazu zu drängen, demselben Abschluss zuzustimmen, den wir bereits abgelehnt haben. Die Streikenden müssen für die Dauer und von Anbeginn eines jeden Streiks ein volles Einkommen erhalten, das aus dem 700 Millionen Dollar schweren Streikfonds der UAW bezahlt wird, der mit unseren Beitragsgeldern aufgebaut wurde. Viertens: Wir werden keinen weiteren Versuch akzeptieren, einen Vertrag mit Lügen und Drohungen durchzusetzen. Jeder neue Vertragsentwurf muss allen Arbeitern in vollem Umfang für einen Zeitraum von zwei Wochen zur Verfügung gestellt werden, damit wir ihn vor einer Abstimmung prüfen und diskutieren können…“ Offener Brief des Aktionskomitees der Volvo-Arbeiter in Dublin, Virginia, am 21.5.21 bei wsws.org externer Link an den Internationalen Präsidenten der UAW, Rory Gamble, den Schatzmeister der UAW, Ray Curry, und den Präsidenten der UAW Local 2069, Matt Blondino. Siehe zum Hintergrund:

    • Arbeiter lehnen nach Streik den Vertrag im Volvo-Lkw-Werk in Virginia mit großer Mehrheit ab
      „Die Arbeiter eines Volvo-Lkw-Werks in Südwest-Virginia stimmten am Sonntag mit 91 Prozent gegen einen mit Zugeständnissen gespickten Vertrag, der von lokalen und UAW-Vertretern ausgehandelt worden war. Update: Am 20. Mai brachten Gewerkschaftsvertreter wieder eine zweite vorläufige Vereinbarung. Die Arbeiter wollen erneut mit Nein  stimmen und eine Petition zur Abberufung der Spitzenfunktionäre einreichen. Die 2.900 Mitglieder der UAW Local 2069 hatten mit 98 Prozent für einen Streik gestimmt; am 17. April traten sie in den Ausstand. Obwohl sich die Gewerkschaftsfunktionäre über die Verhandlungsziele bedeckt hielten, wollten die Mitglieder das zweistufige Lohnsystem abschaffen, unter dem sie jahrelang gearbeitet hatten. Der Streik war solide und legte die größte Volvo-Lkw-Fertigungsanlage der Welt lahm. Aber 13 Tage später schickte ihre Gewerkschaft die Arbeiter zurück an die Arbeit und sagte, sie würden später erfahren, was ausgehandelt worden war…“ So die zusammenfassende Übersetzung des Artikels von Jane Slaughter am 17. Mai 2021 auf Labornotes externer Link „After Strike, Workers Resoundingly Reject Contract at Volvo’s Virginia Truck Plant“
  • Arbeiter des Volvo-Truck-Werks in New River wehren sich gegen den Versuch der UAW, ihren Streik zu beenden 
    „Die Arbeiter des Volvo-Truck-Werks in New River (Virginia) reagierten mit großer Empörung auf den Versuch der United Auto Workers, ihren mächtigen Streik zu beenden, mit dem die Arbeiter frühere Zugeständnisse rückgängig machen wollten. Am Freitag kündigte die Gewerkschaft an, sie habe eine vorläufige Vereinbarung mit einer Laufzeit von fünf Jahren ausgehandelt und wies die 3.000 Arbeiter an, ihre Streikposten aufzulösen und am Sonntag wieder an die Arbeit zurückzukehren. Sie veröffentlichte keinerlei Details über die Vereinbarung. Die Einigung bei Volvo wurde am gleichen Tag bekanntgegeben, an dem auch die studentischen Hilfskräfte an der Columbia University in New York City gegen einen Ausverkauf stimmten, den die UAW-nahe Studentengewerkschaft ihnen aufzwingen wollte. Die Volvo-Arbeiter sind entschlossen, die Zugeständnisse bei Löhnen und Zusatzleistungen rückgängig zu machen, die die UAW in den letzten drei Tarifverträgen vereinbart hatte. Die Profite des Unternehmens boomen, alleine im ersten Quartal des Jahres 2021 lagen sie bei einer Milliarde Dollar. Ein empörter Arbeiter schrieb auf der Facebook-Seite der UAW-Niederlassung 2069: „Fast 3.000 Mitglieder verlangen Antworten. Das ist euer Job. Dafür werdet ihr bezahlt. Wir sollten nicht mit einem Tarifabkommen an die Arbeit zurückkehren, dem wir nicht zustimmen. Wir haben nicht grundlos für den Streik gestimmt. Nicht damit die Firma und die UAW es leicht haben. Wir haben OPFER gebracht. WIR STANDEN IN REGEN UND EISESKÄLTE. WIR, DIE MITGLIEDER, VERDIENEN SOFORTIGE INFORMATIONEN.“ (…) Der Kampf der Volvo-Arbeiter in Virginia und der New Yorker Studenten findet vor dem Hintergrund einer ganzen Serie von wichtigen Arbeitskämpfen in den USA statt…“ Beitrag von Shannon Jones vom 3. Mai 2021 bei wsws.org externer Link: „Arbeiter in den USA wehren sich gegen Angriffe der Gewerkschaften“
  • 3000 im Streik in der weltgrößten Mack- und Volvo-LKW-Fertigung in Dublin/Virginia
    Die Mack und Volvo Fertigung in Dublin/Virginia produziert Nah- und Fernverkehrs-LKW für das ganze Land. Hier sind die fast 3000 Arbeiter seit dem 17. April im Streik und gibt keine Anzeichen für ein Ende. Seit Streikbeginn bilden fast 3000 Mitglieder der United Auto Workers (UAW) Streikposten rund um die Niederlassung. Gefordert werden höhere Löhne, erweiterte Gesundheitsbeiträge für Ruheständler, sicherere Arbeitsbedingungen und ein Ende des mehrstufigen Tarifsystems, das nur halb so hohe Löhne bei Neubeschäftigungen wie bei älteren Arbeitern erlaubt.
    Im Februar, kurz vor Auslaufen des letzten Vertrages, stimmten 98,6 Prozent der Mitglieder für den Streik, der jedoch nach Ansicht vieler einfacher Mitglieder von der Gewerkschaftsführung verzögert wurde und durch eine einmonatliche Verlängerung der Verhandlungen dem Unternehmen Zeit gab, sich auf den massiven Halbleitermangel im Land vorzubereiten und Chips auf andere Werke zu verlagern.
    Während selbst langjährige Mitarbeiter nur 16 US-Dollar Stundenlohn bekamen machte das Unternehmen 2020 in der Pandemie über 3 Milliarden US-Dollar Gewinn. 2021 sind die LKW-Bestellungen um mehr als 242 Prozent gestiegen so dass ein massiver Gewinnzuwachs zu erwarten ist. Die Streikenden fordern entschlossen davon ihren Anteil: „Egal, wie lange es dauert, wir werden es bekommen oder sie müssen 3000 neue Leute anstellen, während sie letztens Probleme hatten auch nur 1000 zu finden“
    Streikgelder werden derzeit aus dem nationalen Streikfonds der UAW gezahlt. Fraglich ist, ob Volvo die Krankenversicherung nach dem Ablauf des Tarifvertrages weiterhin bedient: Eine Kürzung der Krankenversicherung wurde erst bei Chryslerstreik 2019 genutzt um die Entschlossenheit der Streikenden zu brechen.
    Besonders wichtig bei den Forderungen ist das Thema des mehrstufigen Lohnsystems, oft auch von Gewerkschaften wie der UAW unterstützt, das es den Unternehmen ermöglicht, duch Billiglöhne die hart erkämpften Lohzuwächse abzubauen und somit zusätzliche Gewinne zu erzielen und die Belegschaften zu spalten.
    Darüber hinaus wird gefordert, dass die Krankenversicherung für Rentner von den Unternehmen  finanziert wird. Rentner müssen diese zur Zeit selber zahlen wodurch viele den Ruhestand auf unbestimmte Zeit verschieben.
    Dieser Streik geht einher mit einem Anstieg von Streiks im ganzen Land: Bergleute in Alabama, Krankenschwestern in Masschusetts bis zu Absolventen aus Columbia – 2021 verspricht, wie 2019, ein Jahr der Arbeitskämpfe zu werden. Arbeiter, die unter der Pandemie leiden mussten, sind mehr und mehr bereit zu handeln, auch gegen den Willen der Gewerkschaften.
    Tatsächllich wird der Streik bei Volvo angetrieben vom Zorn der Streikenden selbst, die die Bürokratie vor sich hertreiben. Wenn die Kampfbereitschaft der Arbeiter bestehen bleibt, gibt es ein große Chance, dass viele ihrer Forderungen erfüllt werden. (Zusammenfassung der Meldung auf leftvoice.org vom 23. April 2021 externer Link)
  • Siehe auch den Überblick vom 09. April 2021: Wachsender Klassenkampf in den USA bringt Arbeiter gegen die Gewerkschaften auf
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=189297
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