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Streik bei Audi in Ungarn? Und in anderen Betrieben der Autobranche massive Unzufriedenheit

Audiwerk in Györ 2015Die Belegschaft von Audi in Györ – rund 11.000 Menschen arbeiten in dem 1993 gegründeten Werk – hat zwei Angebote der Firmenleitung auf Lohnerhöhungen abgelehnt, weswegen die tarifliche Auseinandersetzung weiter geht. Das Angebot des Unternehmens lag bei rund 10% oder etwa – für die meisten – 10.000 Forint, was den Belegschaftsvertretern sowohl zu wenig war, als auch nicht gerecht: Sie fordern einheitlich 20.000 Forint (etwa 65 Euro) mehr für Alle. (An jüngere Leserinnen und Leser: Gab es in der BRD einst auch, solche Forderungen, Festgeld wurde das genannt – mit solidarischen Aspekten versehen eben).  Die Gewerkschaft AHFSZ (Unabhängige Gewerkschaft Audi Ungarn) unterstrich als Reaktion nochmals die Notwendigkeit der einheitlichen Forderung – die Unternehmensleitung lehnte ab – so wird es in dem Artikel „Wage talks at Hungarian Audi plant flop“ am 25. März 2016 bei Portfolio externer Link berichtet. Rund 7.000 Belegschaftsmitglieder haben eine entsprechende Eingabe für Festgelderhöhung unterzeichnet. Siehe dazu weitere aktuelle Beiträge (auch zu anderen Autofirmen) und einen E-Mail Kurzbericht über die Bildung eines Streik-Komitees bei Audi:

  • „Near-strike situation at large automotive plants in Hungary“ am 29. März 2016 bei Portfolio externer Link ist ein kurzer Bericht über die Situation in (neben Audi) drei weiteren Betrieben der Autobranche in Ungarn, wobei es vor allem um irrsinnige Überstunden geht, gegen die sich die Belegschaften wehren: Das ungarische Arbeitsgesetz sieht maximal 250 Überstunden im Jahr vor, in allen drei Betrieben hätte die Mehrheit der jeweils 2 – 3.000 ArbeiterInnen umfassenden Belegschaft diese im letzten Jahr deutlich überschritten – und in diesem ersten Vierteljahr 2016 seien es noch mehr geworden. Aufgrund der Hungerlöhne, die die Unternehmen bezahlen (der Durchschnittslohn in der Autobranche liegt bei 900 Euro/Monat), hatten einst viele ArbeiterInnen “gerne“ Überstunden gemacht, heißt es in dem Artikel. Was sich aber durch die Masse geändert habe. Auch in dem Zulieferbetrieb Autoliv in Westen Ungarns haben die rund 2.500 Beschäftigten ein Streik-Komitee gebildet
  • „Ein absolutes Novum“ ist die kurze Mitteilung per Email ans LabourNet Germany am 24. März 2016: „Bei Audi in Gyoer Ungarn ist ein Streikkommitee der unabhängigen Betriebsgewerkschaftschaft gegründet worden. Haben wohl mehrere tausend Mitglieder. Premiere fuer Privatwirtschaft in Ungarn. Ein absolutes Novum
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=95825
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