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Es geht um Wälder – und viel mehr…

Sowohl in Istanbul, als auch in Ankara (und nach erneuten Polizeiattacken durch Solidaritätsdemonstrationen auch in mehreren anderen Städten) gab es am vergangenen Wochenende erneute massive Proteste gegen die Regierungspolitik – beide Male heisst der Anlaß Wald, den es in beiden Großstädten nicht mehr häufig gibt. Und der jeweils für Regierungsprojekte geopfert werden soll.

Istanbul: Lungenkrank dank Erdogan…

…so jedenfalls sehen es die zahlreichen Initiatoren eines Protestzeltlagers in Riva am vergangenen Wochenende. Die nördlichen Wälder Istanbuls, die grüne Lunge der Metropole sollen den diversen Prestigeprojekten der AKP Regierung, ihrem neoliberalen und profitablen Neu-Styling der Stadt zum Opfer fallen. Im Geist von Gezipark wird nun auch dagegen Protest und Widerstand organisiert. Die Pressemitteilung Gezi was just the beginning; now we keep fighting for the Northern Forests! des Organisationskommitees vom 05. September 2013

Ankara: Wald weg – Laizismus weg

“Die ODTÜ ist eine der renommiertesten und größten Hochschulen der Türkei. Anders als bei den Privatuniversitäten ist allein ein gutes Ergebnis bei der landesweiten Hochschulaufnahmeprüfung ausschlaggebend, so daß hier auch zahlreiche Studenten aus ärmeren Familien studieren. Als traditionelle Hochburg der laizistischen Linken ist die ­ODTÜ nun ins Fadenkreuz der religiösen Rechten geraten. Nachdem das Tragen von Kopftüchern an Universitäten bis vor einem Jahr verboten war, berichteten nun regierungsnahe Tageszeitungen von verbalen Angriffen linker Studenten auf kopftuchtragende Kommilitoninnen. Tatsächlich richteten sich die Proteste in der vergangenen Woche nicht gegen die religiöse Gesinnung der jungen Frauen, sondern gegen den Versuch der pantürkisch-islamischen Gülen-Bewegung, auf dem ODTÜ-Campus Fuß zu fassen” – aus Neue Proteste externer Link von Nick Brauns am 09. September 2013 in der jungen welt

Siehe dazu auch:

  • Diskriminiert externer Link von Nick Brauns am 11. September 2013 ebenfalls in der jungen welt, worin es einleitend heisst: “Erneut wurde in der Türkei ein Demonstrant durch Polizeigewalt getötet. Der 22jährige Ahmet Atakan wurde in der Nacht zum Dienstag in der südtürkischen Provinz Antakya von einer Tränengasgranate am Kopf getroffen. Atakan hatte an einer Demonstration gegen Polizeigewalt teilgenommen, bei der den fünf während der landesweiten Proteste gegen die islamisch-konservativen AKP-Regierung im Juni getöteten Demonstranten gedacht werden sollte. Seit Ende letzter Woche kommt es in verschiedenen Städten der Türkei wieder zu regierungskritischen Protesten”
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=44003
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