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Zeitungmachen für Regierungsaufträge: Über die Mechanismen der türkischen Medienlandschaft

Frederike Geerdink: Bans, Jails and Shameless Lies – Censorship in TurkeyDer wesentliche Wirtschaftsfaktor in der Türkei findet sich auf dem Bau. Wesentlicher Investor auf dem Bau ist der türkische Staat. Wer Aufträge abhaben will, muss sich mit der Regierung gutstellen. Und die Regierung wird, bekanntlich, seit 14 Jahren aussschließlich von der AKP gestellt. Eine effiziente Variante, sich mit der Regierung gutzustellen, besteht darin, eine Zeitung zu gründen oder aufzukaufen und mit dieser die Regierungspropaganda zu unterstützen. In einem solchen Zusammenhang muss die Zeitung dann selbst gar keinen Profit abwerfen, die Produktion gilt quasi als Investition, als zukunftssichernde Maßnahme. Solche und weitere Informationen zu den Mechanismen der türkischen Medienlandschaft und zur Lage derjenigen, die trotz allem an der Idee von Pressfreiheit festhalten, hat Frederike Geerdink in ihrem Buch „Bans, Jails and Shameless Lies – Censorship in Turkey“ externer Link zusammengetragen. Das Buch ist bereits zwei Monate vor dem Putschversuch vom Sommer erschienen, steht jetzt allerdings als kostenfreies PDF zur Verfügung. Geerdink weiß übrigens, wovon sie schreibt: 9 Jahre lang hat sie aus dem kurdischen Diyarbakir berichtet, bevor sie im Sommer 2015 aus der Türkei ausgewiesen wurde.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=104657
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