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Kurdischer gewerkschaftlicher Aktivist aus Bergkamen in Slowenien-Urlaub festgesetzt nach türkischem Auslieferungsersuchen – breite Solidarität (nicht der deutschen Behörden)

Osman Aslan: In Slowenien festgesetzt – von Auslieferung bedroht!„… Ein fünfzigjähriger Kurde aus Nordrhein-Westfalen wurde auf Ersuchen der Türkei beim Urlaub im EU-Land Slowenien festgenommen. Seit Juni sitzt der Mann bereits auf Grundlage einer von Interpol erlassenen „Red Notice“ in slowenischer Haft. Das türkische Regime nutzt die Ausschreibung von Kritikern und Oppositionellen im Exil zur Festnahme oder Aufenthaltsermittlung via Interpol systematisch als Mittel der Drohung und Repression. Bei dem Betroffenen handelt es sich um Osman Aslan, der mit seiner Familie in Bergkamen im Ruhrgebiet lebt. Aslan ist im Besitz einer unbefristeten Aufenthaltserlaubnis, die allerdings zu verfallen droht, da er sich seit fast einem halben Jahr gezwungenermaßen außerhalb des Bundesgebietes aufhält. Seit einem Gerichtstermin am 30. Juli muss er darauf warten, dass ein slowenisches Gericht die vorliegenden Unterlagen prüft und er endlich nach Deutschland zurückkehren kann. Der Bundesvorstand der Schutz- und Solidaritätsorganisation Rote Hilfe e.V. hatte bereits im Oktober über den Fall berichtet und die unverzügliche Freilassung Aslans gefordert. Der Kurde lebt seit 1994 als politischer Flüchtling in Deutschland. Die Rote Hilfe kritisiert, dass sich die zuständigen Behörden beider Länder nicht mit dem Vorgang beschäftigen, um Aslans Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen. Es handelt sich allerdings nicht um den ersten Fall, bei dem slowenische Behörden einen entsprechenden Vorgang über Monate verschleppen. Im vergangenen Jahr war der Duisburger Ismet K. an der Grenze festgehalten und inhaftiert worden. Erst nach 80 Tagen und massiven Protesten in Deutschland und Slowenien gelang es der Familie, Abgeordneten verschiedener Parteien und Menschenrechtsorganisationen, den Tierarzt, der sich in der Türkei vor vielen Jahren gewerkschaftlich engagierte, vor der Auslieferung zu bewahren…“ – aus dem Beitrag „Kurde aus NRW in slowenischer Auslieferungshaft“ am 17. November. 2020 bei Ozgur Politika externer Link über eine weitere Hilfe der EU für das Erdogan-Regime. Siehe dazu auch die Meldung bei der Roten Hilfe im Oktober 2020:

  • „Osman Aslan: In Slowenien festgesetzt – von Auslieferung bedroht!“ am 19. Oktober 2020 bei der Roten Hilfe externer Link hatte, wie oben erwähnt, bereits gemeldet: „… Es handelt sich nicht um den ersten Fall, bei dem slowenische Behörden einen entsprechenden Vorgang über Monate verschleppen. Im vergangenen Jahr war der Duisburger Ismet Kilic an der Grenze festgehalten und inhaftiert worden. Erst nach 80 Tagen und massiven Protesten in der BRD und Slowenien gelang es der Familie, Abgeordneten verschiedener Parteien und Menschenrechtsorganisationen, den verfolgten Gewerkschafter vor der Auslieferung zu bewahren. Anja Sommerfeld, Mitglied im Bundesvorstand der Roten Hilfe e.V.: „Kaum ein Tag vergeht ohne Meldungen über Repression gegen Oppositionelle und Geflüchtete aus der Türkei, auch quer durch die Europäische Union. Erneut haben wir es mit einem Verfahren zu tun, bei dem das Regime in Ankara das Mittel der Interpol-Fahndungen zur Verfolgung und Verhaftung von politisch Andersdenkenden instrumentalisiert. Herr Osman Aslan lebt seit 1994 als politischer Flüchtling in Deutschland und verfügt über einen regulären Aufenthalt. Die zuständigen Behörden beider Länder müssen sich umgehend mit dem Vorgang beschäftigen. Eine Abschiebung von Herrn Aslan in die Türkei muss verhindert werden, da ihm dort politische Verfolgung und Haft drohen. Er muss unverzüglich aus der Haft entlassen und nach Deutschland zurückkehren können.“...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=181477
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