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Krieg gegen Kurden: Hunderttausende haben im Südosten der Türkei ihr Zuhause verloren

and dispossessed: Sur residents’ right to return home: Bericht von Amnesty International, Dezember 2016 (Titelfoto)Nach Schätzungen von Amnesty International haben durch die Militäroperationen innerhalb des letzten Jahres eine halbe Millionen Menschen im kurdisch dominierten Südosten der Türkei ihr Zuhause verloren. Die Militäroperationen gingen mit wochen- und monatelangen, rund um Uhr gültigen Ausgangssperren einher, die Hunderttausende zum Verlassen ihrer Häuser zwangen. Von den ehemaligen Bewohnern von Sur, historisches Zentrum der Provinz Diyarbakir, Weltkulturerbestätte und größte kurdisch dominierte Stadt im Südosten der Türkei, sind zehntausende von den Vertreibungen betroffen. Ihre Häuser wurden beschossen, zerstört und letztlich enteignet. Von den geplanten Neubaumaßnahmen zur (letztlich politisch gemeinten) Umgestaltung der Gegend werden die bisherigen Bewohner kaum profitieren. Bezahlbare alternative Unterkunftsmöglichkeiten stehen kaum zur Verfügung. Viele haben durch die Vertreibungen ihre Jobs verloren, den Kindern bleibt adäquate Schulbildung verwehrt. Entschädigung von seiten des türkischen Staates wird – wenn überhaupt – in lächerlich geringer Höhe ausgezahlt. Von der Schließung hunderter Vereine in der Türkei wegen angeblicher „Terrorverbindungen“ per Notstandsdekret vor einigen Wochen sind auch die wesentlichen Hilfsorganisationen betroffen, die das Leid der kurdischen Bevölkerung wenigstens etwas zu mildern versucht hatten. Auch politische Vertretung ist nicht mehr vorgesehen: Wie in anderen Gemeinden auch sind in Sur und Diyarbakir die gewählten Bürgermeister durch Statthalter der AKP-Regierung ersetzt worden.:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=108346
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