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Mode, Macht und Profit in der Türkei: Schuften für Zara und Co.

H&M: Vom Versprechen existenzsichernder Löhne und der Realität der Armutslöhne“„Erst gab es die Wirtschaftskrise, dann kam Corona – eine dramatische Kombination für die Türkei. Die Löhne sanken, die Arbeitslosigkeit nahm zu. Besonders betroffen ist der Textilsektor. Dort leiden vor allem diejenigen, die für ausländische Firmen arbeiten. Wer hilft? (…) Bis vor Kurzem haben sie für Modeketten wie Zara, einem der größten Modeunternehmen der Welt, Calvin Klein und Tommy Hilfiger, sowie die türkische Marke LC Waikiki genäht. Aber eines Tages Mitte März standen sie plötzlich vor leeren Fabrikhallen, erzählt Nazife Ayçiçek, die Frau mit dem Zopf. „Wir kamen, um unsere Löhne abzuholen. Und da sahen wir, dass die Arbeitsräume ausgeräumt waren. Alle Maschinen waren weg. Komplett leer. Jemand war dabei zu streichen. Dann kam der Chef und sagte: Ihr habt jetzt unbezahlten Urlaub bis Juni.“ (…) Gül arbeitete in einem Lager der Lebensmittelhandelskette Migros. Er verpackte dort Obst und Gemüse. (…) Gül und 40 Kolleg:innen wurden mit unbezahltem Urlaub abgestraft, weil sie sich beschwert hatten. (…) In einem Fall, über den türkische Zeitungen berichteten, hatte eine Firma, die für den schwedischen Modekonzern H&M produziert, ihre Angestellten gezwungen zur Arbeit zu kommen, inklusive dem coronainfizierten Vorarbeiter. Immer auf der Jagd nach Aufträgen. Das Ergebnis: Dutzende wurden krank, zwei Menschen starben…“ Bericht von Emre Çaylak vom 7. Juni 2021 beim Deutschlandfunk Kultur externer Link Audio Datei (Audiolänge: ca. 22 Min.)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=190732
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