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Streiks und Proteste von Black Friday (28. November) bis Cyber Monday (1. Dezember 2025): Die techno-autoritäre Dystopie von Amazon muss gestoppt werden
Dossier
„Eine unheilige Allianz zwischen Big Tech und der extremen Rechten nimmt Gestalt an. Gemeinsam verbinden sie das rücksichtslose Streben nach Profit mit Systemen der Kontrolle und Gewalt. Dies ist ein Angriff auf Demokratie und Freiheit – am Arbeitsplatz und darüber hinaus. Amazon sitzt im Zentrum dieser Maschinerie. Das Unternehmen treibt die Kriegsmaschinerie und den Überwachungsstaat an – von der Bereitstellung von Cloud-Diensten für das militarisierte Abschiebungsregime der ICE bis hin zur Ermöglichung der illegalen Besetzung Palästinas durch das israelische Militär. Amazon, ohnehin schon eines der mächtigsten Unternehmen der Geschichte, finanzierte Trumps Amtseinführung – und bekam dafür, was es wollte: Unterstützung für Gewerkschaftsbekämpfung, Deregulierung und den Abbau von Umweltschutzmaßnahmen…“ engl. Aufruf von Make Amazon Pay campaign
mit Aktionskarte zu Black Friday, 28 November 2025 und mehr daraus/dazu:
- [Solierklärung von Laboursolidarity] Frankreich und Spanien: Amazon im Kampf!
„Das Internationale Gewerkschaftsnetzwerk für Solidarität und Kämpfe unterstützt die Kämpfe der Amazon-Beschäftigten. In den Vereinigten Staaten, England, Polen und Deutschland hatten wir in den letzten Monaten Gelegenheit, über die Kämpfe in diesen verschiedenen Ländern zu sprechen. Derzeit kämpfen Amazon-Beschäftigte in Frankreich und Spanien.
In Spanien fand vom 26. bis 28. November ein von der Gewerkschaft CGT organisierter Streik im riesigen Logistikzentrum in Murcia statt. Die Bewegung soll vom 16. bis 23. Dezember fortgesetzt werden. Dies markiert einen Wendepunkt im Kampf um Würde am Arbeitsplatz innerhalb des Technologieriesen. Der Streik ist das Ergebnis wachsender Unzufriedenheit und der wiederholten Weigerung von Amazon, sich an den Verhandlungstisch zu setzen, um grundlegende Verbesserungen zu diskutieren. Amazon erwägt die Entlassung von 1.200 Mitarbeitern bei Amazon Digital Spain und Amazon Spain Service in Madrid und Barcelona.
Auch in Frankreich gehen Amazon-Beschäftigte auf die Straße: am 27. November in Lille, um einen Aktivisten der Gewerkschaft SUD/Solidaires zu unterstützen, den die Unternehmensleitung entlassen will, und am 28. November in Brétigny, um gegen die Arbeitsbedingungen und Entlassungen, ebenfalls von Aktivisten der Gewerkschaft SUD/Solidaires, zu protestieren.
Die Verbreitung von Informationen über Streiks, Demonstrationen und Kundgebungen, die in Amazon-Zentren auf der ganzen Welt stattfinden, ist für alle Kämpfe überall von Nutzen! Unser Widerstand und unsere sozialen Erfolge hier und dort kommen allen zugute!“ engl. Solierklärung vom 30. November 2025 von Laboursolidarity
(maschinenübersetzt) mit Fotos und auch als mehrsprachiges Flugblatt

- Weltweiter Black Friday-Streik 2025 wird von den OrganisatorInnen als die bislang größte Mobilisierung gegen Amazon bezeichnet, auch der in Deutschland
„Tausende Arbeitnehmer legten die Arbeit nieder, was von den Organisatoren als die bislang größte Mobilisierung gegen Amazon bezeichnet wurde.
Amazon-Mitarbeiter und ihre Verbündeten weltweit gingen am Black Friday, dem umsatzstärksten Einkaufstag des Jahres, auf die Straße, um gegen die Ausbeutung der Arbeitnehmer durch den E-Commerce-Giganten, dessen unerbittliche Gewerkschaftsbekämpfung, seinen Beitrag zur Verschärfung der Klimakrise und seine Pläne, Mitarbeiter massenhaft durch Roboter zu ersetzen, zu protestieren.
„Amazon, Jeff Bezos und ihre politischen Verbündeten setzen auf eine techno-autoritäre Zukunft, aber an diesem Make Amazon Pay Day sagen Arbeitnehmer überall: Es reicht“, sagte Christy Hoffman, Generalsekretärin der UNI Global Union. „Seit Jahren unterdrückt Amazon das Recht der Arbeitnehmer auf Demokratie am Arbeitsplatz durch Gewerkschaften und die Unterstützung autoritärer Politiker. Sein Modell vertieft die Ungleichheit und untergräbt die Grundrechte der Arbeitnehmer, sich zu organisieren, Tarifverhandlungen zu führen und sichere, faire Arbeitsplätze zu fordern.“
Von Deutschland bis Bangladesch legten am Freitag Tausende von Arbeitnehmern die Arbeit nieder und demonstrierten gegen die Arbeitspraktiken von Amazon, um bessere Löhne, Arbeitsbedingungen und gewerkschaftlichen Schutz zu fordern. Im vergangenen Monat meldete Amazon für das dritte Quartal 2025 einen Gewinn von über 21 Milliarden US-Dollar – eine Steigerung von 38 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. (…)
Die Streiks und Proteste im Jahr 2025, die von den Organisatoren als die bislang größte Mobilisierung gegen Amazon bezeichnet wurden, markieren das sechste Jahr in Folge, in dem die Koalition weltweite Aktionen organisiert hat.
Der Streik in Deutschland wurde als der größte in der Geschichte von Amazon bezeichnet, wobei voraussichtlich rund 3.000 Arbeitnehmer sich den Streikpostenketten im ganzen Land anschließen werden. Die Gewerkschaft, die die Amazon-Arbeiter in den Vereinigten Staaten vertritt, bekundete am Freitag in einem Beitrag in den sozialen Medien ihre Solidarität mit den streikenden deutschen Arbeitnehmern und würdigte sie dafür, dass sie „seit über einem Jahrzehnt die globale Amazon-Arbeiterbewegung inspirieren“.
„Überall auf der Welt legen Amazon-Mitarbeiter die Arbeit nieder, marschieren durch ihre Städte und stehen Seite an Seite mit den Gemeinden, um das zu fordern, was jeder Arbeitnehmer verdient: faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen, das Recht auf gewerkschaftliche Organisation – und eine Zukunft, die nicht von Algorithmen und Milliardären diktiert wird“, sagte Progressive International, ein Mitglied der Allianz, am Freitag...“ engl. Artikel von Jake Johnson (CommonDreams) am 29. November 2025 bei Truthout
(„Global Black Friday Strikes Resist Amazon’s Assault on Workers“, maschinenübersetzt) - Streiks und Proteste bei Amazon in über 35 Ländern – am Black Friday wird von Achim bis Winsen an 9 Standorten in Deutschland gestreikt
- Streik nach „Black Friday“ im Amazon-Lager in Winsen (Luhe) wird bis Samstagabend fortgesetzt
„Ver.di hat die Beschäftigten des Amazon-Lagers in Winsen (Luhe) im Landkreis Harburg zum Warnstreik rund um den „Black Friday“ aufgerufen. Pakete könnten dadurch später ankommen, heißt es von der Gewerkschaft. Seit der Nachtschicht am Freitagabend sind Mitarbeitende aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Der Warnstreik soll bis Samstagabend dauern. Die Gewerkschaft fordert, dass Amazon Tarifverhandlungen aufnimmt. Im nächsten Schritt fordert die Gewerkschaft, dass der Konzern sich den niedersächsischen Tarifverträgen für den Einzel- und Versandhandel anschließt.
„Black Friday“: Mehr Pakete als sonst
Wegen der „Black Friday“-Rabattaktionen gebe es viel mehr Pakete zu bewältigen, heißt es von der Gewerkschaft. Der dadurch entstehende Stress sei eine große körperliche und psychische Belastung für die Mitarbeitenden. Es gehe um mehr Wertschätzung und Entlastung für die Mitarbeitenden, sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin. Von den ungefähr 2.000 Beschäftigten im Winsener Amazon-Lager rechnete ver.di im Vorfeld der Aktion mit etwa 150 Streikenden…“ Meldung vom 29.11.2025 im NDR
(„Streik nach „Black Friday“: Amazon-Beschäftigte legen Arbeit nieder“) - Streiks und Proteste bei Amazon in über 35 Ländern
„Von heute bis Montag werden Amazon-Mitarbeiter und ihre Verbündeten in über 35 Ländern auf sechs Kontinenten streiken und protestieren, um es mit einem der mächtigsten Unternehmen der Welt aufzunehmen. Dies ist unser bislang größter globaler Aktionstag.
Wie bringen wir Amazon dazu, zu zahlen?
In Deutschland werden Tausende von Amazon-Beschäftigten in Bad Hersfeld, Koblenz, Winsen, Rheinberg, Werne Dortmund, Leipzig, Dig, Frankenthal, Achim und Mönchengladbach für einen fairen Tarifvertrag mit ihrer Gewerkschaft ver.di streiken.
In Indien werden Tausende von Menschen, die von der AIWU organisiert werden, in fast zwanzig Städten, darunter Neu-Delhi, Kalkutta und Mumbai, demonstrieren und faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und Schutz vor extremer Hitze fordern.
In Kanada werden Mitglieder der Quebecer Gewerkschaft CSN in Montreal demonstrieren.
In den Vereinigten Staaten werden Unterstützer aus der Bevölkerung am Cyber Monday gegen die Verträge von Amazon demonstrieren, die die Razzien der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) ermöglichen.
In Bangladesch marschieren Bekleidungsarbeiter in Dhaka, um gegen die Ausbeutung in der Lieferkette zu protestieren.
In Australien werden Mitglieder der Gewerkschaften WA, SDA, TWU und MEAA eine nationale Kundgebung in Perth abhalten, da „Amazon unerbittlich die Arbeitsbedingungen untergräbt, für die wir alle in diesem Land so hart gekämpft haben“.
In Südafrika werden Aktivisten demonstrieren, um auf die Mitschuld von Amazon an der Enteignung der indigenen Bevölkerung Südafrikas und Palästinas aufmerksam zu machen.
In Kenia, Fidschi, Sri Lanka, Taiwan, Malaysia und vielen anderen Ländern organisieren Aktivisten zum ersten Mal Solidaritätsaktionen, während unsere Kampagne in ihrem sechsten Jahr expandiert.
Auf der ganzen Welt werden Tausende weitere Menschen auf die Straße gehen, Streikposten aufstellen, Lagerhäuser, Büros und Rechenzentren besetzen, um Amazon für Arbeitsrechtsverletzungen, Umweltzerstörung und Bedrohungen der Demokratie zur Rechenschaft zu ziehen…“ engl. Meldung vom 28.11.25 von Make Amazon Pay per e-mail (maschinenübersetzt) - Black Friday: Fast jeder Tag ein schwarzer Tag für Beschäftigte
„Anlässlich der umsatzstärksten Zeit des Jahres intensivieren die Beschäftigte im Handel und in der Paketzustellung ihren Kampf um Tarifverträge und bessere Arbeitsbedingungen. Eine Studie zu den Paketdiensten besätigt erneut die unhaltbaren Zustände in der Branche (…)
ver.di hat die Amazon-Beschäftigten am 28. November 2025 in den Fulfillment-Centern von Amazon in Bad Hersfeld, Dortmund, Werne, Koblenz, Rheinberg, Graben und erstmals auch die Standorte in Mönchengladbach und Frankenthal am umsatzstärksten Tag des Jahres zum Streik aufgerufen. Die Streiks bei Amazon mit seinen 40.000 Beschäftigten in Deutschland sind eingebettet in einen weltweiten Aktionstag unter dem Motto „Make Amazon Pay“…“ ver.di-Meldung vom 28.11.2025
- [Ausbeutung Made in Leipzig] Anti-Amazon-Adbustings zum Black Friday
„Anlässlich des größten Konsum- und Werbespektakels des Jahres, dem „Black Friday“, hängten Aktivist:innen amazon-kritischePoster in Leipziger Werbevitrinen. An Leipzigs Konsumtempel, den Höfen am Brühl, sahen Passant:innen statt Werbeplakaten mit dem nächsten noch krasserem Angebot nun selbstgebastelte Poster mit kapitalismuskritischen Sprüchen wie „Amazingly ausbeuterisch“ oder „Streikrecht? Nicht bei Uns!“. Abgeänderte Plakate der Amazonwerbekampagne begrüßten die Mitarbeitenden des Amazon Logistigzentrums LEJ1 an der Tramstation auf dem Weg zur Arbeit. Statt der Ankündigung der „Black Friday Week“, stand auf den Adbustings nun:“Solidarische Grüße – Greetings to all workers“ oder „Powerful Strikes Worldwide“.
Die Aktivist:innen versahen jedes Poster mit dem Logo des internationalenBündnisses Make Amazon Pay und fordern damit die Auszahlung des gesamten Vermögens von Jeff Bezos an alle Beschäftigten. Die Aktivistin Freya Schwarz erklärt: „Unsere Poster unterbrechen die unausweichliche Dauerwerbebeschallung zum Black Friday. Stattdessen zeigen sie,was hinter den Konsumversprechen der Konzerne steckt: Ausbeutung, Isolierung und Überwachung.“
Ausbeutung Made in Leipzig
Die Anti-Amazon-Aktivist:innen kritisieren diemassiven Leistungsanforderungen, die zu Druck und Stress bei der Belegschaft in den Logistikzentren führen. So heißt es auf eine neugestalteten Poster: „Amazingly ausbeuterisch – 50 sec. pro Paket? Stress, Überwachung, Konkurenz“. Die Vorgesetzten und die KI geben den Picker:innen, Packer:innen und Fahrer:innen jeden Schritt automatisiert vor. Kameras, Apps und die Handscanner dienen zur ständigen Kontrolle. Amazon nutzt insbesondere die prekäre Situation migrantischer Beschäftigter aus. Trotz jahrelangem Arbeitskampf, wie zuletzt zur „Prime Week“ im Juli in Leipzig, verweigert Amazon seinen Mitarbeitenden einen Tarifvertrag. Ein Poster fragt deshalb in Jugendsprache: „Wann Tarifvertrag???“Aktuell berichten Angestellte in Leipzig von 6-Tage-Wochen mit anhaltender Urlaubssperre. „Dieser Zustand ist eine menschenunwürdige Katastrophe! Amazon will nur Geld verdienen. Wir müssen uns zusammen tun und die Macht der Konzerne brechen!“ fordert Freya Schwarz.
Ruhe in Frieden
Wie wenig Amazon seine Belegschaft wertschätzt, zeigt sich in Erfurt: Vor 10 Tagen verstarb ein Mitarbeiter während seiner Schicht im Amazon Fulfillment-Centerin Erfurt-Stotternheim. Zuvor verweigerte der Vorgesetzte die Krankmeldung des Mitarbeiters. Amazon streitet jegliches Versagen ab. Ein verändertes Amazonplakat gedenkt der Person.Im Jahr 2022 starb ein weiterer Mitarbeiter bei der Arbeit im Werk Leipzig. Um keinen Umsatz einzubüßen, lief der Betrieb einfach weiter. Das Management ließ die Leiche des Verstorbenen mit Pappe abdecken. Freya Schwarz bekundet ihr Beileid: „Wir sind traurig und wütend. Amazon hat keine Skrupel, der Mensch ist für den Konzern nichts wert. Wir sagen: Niemand ist vergessen. Ruhet in Frieden.“
Schnippchen schlagen statt Schnäppchen jagen
Wie ein Poster der Gruppe zeigt, bestellen Menschen in Deutschland jährlich über 800 Millionen Pakete bei Amazon. Die Aktivist:innen geben Amazon hierfür die Verantwortung, da die Monopolstellung u.a. kleinere Hersteller verdrängt. „Erst kam das Angebot, dann die Nachfrage“, heißt es auf einem weiteren Poster. Damit kritisiert die Aktion die intensiven Werbekampagnen, die Menschen erst den Konsum von Produkten aufdrängt. (…)
Streiks weltweit am Make Amazon Pay-Day
Um Streiks zu vermeiden, droht Amazon damit, die ausgefallene Arbeit in andere Werke oder Länder zu verlagern, wie ein Plakat erklärt. Dagegen formieren sich weltweite Netzwerke wie Amazon Workers Internationalund der MakeAmazonPay-Day, den die Adbuster:innen auf ihren Postern ankündigen. In den kommenden Tagen wird in über 30 Ländern protestiert und gestreikt. Deshalb steht auf einem umgestalteten Plakat: „Powerful strikes worldwide„…“ umfangreicher Beitrag von AntiAmazonAktion am 27.11.2025 bei indymedia
(und per e-mail, danke!) mit vielen und tollen Fotos - Siehe aktuell leider auch: Amazon-Mitarbeiter im Warenlager in Erfurt stirbt während der Schicht nach vergeblicher Krankmeldung – KollegInnen berichten von hohem Druck
- Streik nach „Black Friday“ im Amazon-Lager in Winsen (Luhe) wird bis Samstagabend fortgesetzt
- Black Friday: Weltweite Proteste gegen Amazon. Steuertricks, Ausbeutung, Klimazerstörung und Macht – Attac fordert Zerschlagung
„Von 28. November bis 1. Dezember (Black Friday bis Cyber-Monday) streiken und protestieren Beschäftigte, Gewerkschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen auf sechs Kontinenten gegen die Arbeitsrechtsverletzungen, die Umweltzerstörung und die Bedrohungen der Demokratie durch Amazon. Von Neu-Delhi bis Montreal werden Tausende unter dem Motto der globalen Kampagne Make Amazon Pay
auf die Straße gehen sowie Lagerhäuser, Büros und Rechenzentren besetzen.
Aus Anlass der Proteste veröffentlicht Attac heute die Recherche Amazons Welt: Steuertricks, Ausbeutung, Klimazerstörung und Macht.
„Amazon steht für ein Wirtschaftssystem, das Profite über Menschen und planetare Grenzen stellt. Die Macht von Tech-Giganten wie Amazon ist mit demokratischen Prinzipien nicht vereinbar. Amazon sollte daher in mehrere Geschäftsteile zerschlagen werden, um seine Monopolmacht zu begrenzen“, fordert Hanna Braun von Attac Österreich. Zudem fordert Attac eine gerechte Besteuerung globaler Konzerne, verbindliche Arbeitsrechte und faire Löhne sowie eine Stärkung der regionalen Wirtschaft. (Mehr Infos
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Profite über Menschen und planetare Grenzen
Mit aggressiven Steuertricks, Subventionen und Gewinnverschiebungen entzieht Amazon der Allgemeinheit Milliarden, die für soziale Sicherheit, Bildung, Gesundheit und Klimaschutz dringend benötigt werden. Gleichzeitig drängt Amazon mit Dumpingpreisen und aggressiven Marktstrategien lokale Händler*innen und kleine sowie mittlere Unternehmen vom Markt und zerstört so den lokalen Handel und Arbeitsplätze. Die Arbeitsbedingungen bei Amazon sind prekär: Hoher Leistungsdruck, ständige Überwachung, befristete Verträge und geringe Arbeitsplatzsicherheit sind an der Tagesordnung. Gleichzeitig beschleunigt Amazon die Klimakrise – durch Luftfracht-Flotten, weltweite Logistik, massenhaften Versandhandel und ressourcenintensive Retouren. Trotz gegenteiliger Versprechen steigen die Emissionen des Konzerns in allen Geschäftsbereichen weiter an…“ Beitrag vom 27.11.2025 bei Attac Österreich
- Black Friday & Cyber Monday: Wer zahlt den Preis für unsere Schnäppchen? Paketboom setzt Lieferkette und Beschäftigte unter Druck.
„Rund um Black Friday und Cyber Monday erlebt der Online-Handel einen regelrechten Boom. Die sprunghaft steigende Paketmenge bringt nicht nur die Lieferdienste auf der sogenannten „letzten Meile“ an ihre Kapazitätsgrenzen – auch die gesamte Lieferkette gerät unter enormen Druck. Besonders betroffen sind die Beschäftigten am unteren Ende der Lieferkette, die häufig unter prekären und teils ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen.
„Die Belastung für die Beschäftigten steigt in dieser Zeit enorm“, sagt Irene Knoke vom SÜDWIND-Institut in Bonn. „Doch während über Kinder- und Zwangsarbeit in Produktionsstätten inzwischen gesprochen wird, geraten die Menschen, die die Waren transportieren, noch zu oft aus dem Blickfeld.“…“ Pressemitteilung vom 27.11.2025 beim SÜDWIND-Institut
– siehe unser Dossier: [Nachunternehmerhaftung] Paketboten-Schutz-Gesetz soll in der Liefer- und Paketbranche die Subunternehmen ausbremsen - Weiter aus dem engl. Aufruf von Make Amazon Pay campaign
(maschinenübersetzt) mit Aktionskarte zu Black Friday, 28 November 2025: „Seitdem sind die Gewinne von Amazon um 15 Prozent gestiegen. Seine weitläufigen Rechenzentren verbrauchen lokale Wasservorräte und treiben die Energiepreise in die Höhe. Seine Überwachungstechnologien verstärken die staatliche Unterdrückung und die Kontrolle durch Unternehmen. Und seine Maschinen kontrollieren nicht nur Gemeinschaften, sondern sollen diese auch ersetzen, indem sie Hunderttausende von Arbeitnehmern durch Roboter, Automatisierung und KI ersetzen.
Amazon gestaltet die Weltwirtschaft nach seinem eigenen Bild neu – ausbeuterisch, ausbeuterisch und autoritär. Aber wir werden das nicht zulassen.
Wir sind Arbeitnehmer, Aktivisten und Bürger aus aller Welt. Vom Black Friday bis zum Cyber Monday (28. November bis 1. Dezember) erheben wir uns gemeinsam
, um Amazon zur Kasse zu bitten.
Unser Kampf wird nicht nur die Zukunft der Weltwirtschaft prägen, sondern auch das Überleben der Demokratie selbst.“ - #amazonworkers und #MakeAmazonPay
- Für alle, die am #BlackFriday bei Amazon richtig zuschlagen wollen. Schaut euch doch mal dieses Video an: „Sie denken, Amazon liefert nur Ihre Pakete aus? Da irren Sie sich. Durch die Unterdrückung von Gewerkschaften. Die Umweltverschmutzung. Die Finanzierung von Kriegen. An diesem Black Friday wehren wir uns. #MakeAmazonPay“ Video von Progressive International bei youtube

Siehe zuletzt das Dossier: Streiks und Proteste von Black Friday (29. November) bis Cyber Monday (2. Dezember 2024) in über 30 Ländern mit 1 Ziel: Make Amazon Pay!