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[Spanien] Was bleibt von der großen Empörung?

15M in Spanien„… Vor zehn Jahren artikulierte sich am 15. Mai 2011 die Empörten-Bewegung in Spanien erstmals deutlich sichtbar, als zahllose „Indignados“ in mehr als 50 Städten gemeinsam auf die Straße gingen. Tausende Empörte waren einem Aufruf gefolgt, um angesichts einer „Zweiparteiendiktatur“, einer „PPSOE“ (Akronym-Mix aus Volkspartei PP und Sozialdemokarten PSOE) und eine „wahre Demokratie jetzt“ zu fordern. (…) Doch schon vier Jahre später fiel die Bilanz ernüchternd aus. Madrid fiel vor zwei Jahren wieder an die rechte PP zurück, der linke Spaltpilz wucherte. Podemos war zur Kampfkandidatur gegen die einstigen Verbündeten angetreten und kam nicht in den Stadtrat. Más Madrid wurde zwar erneut stärkste Kraft, aber die Stimmen und die Sitze, die wegen dem Podemos-Fehler fehlten, kosteten Carmena das Amt. (…) Besonders enttäuscht ist man bei der PAH und bei den bis heute starken Initiativen gegen Zwangsräumungen, da gerade eine Colau-Regierung in Barcelona viele Familien in der Coronavirus-Pandemie nun im Regen stehen lässt. (…) Zwangsräumungen wurden auch in der Pandemie nie eingestellt, obwohl die „progressive Regierung“ offiziell ein Moratorium verkündet hatte. (…) Die Obdachlosigkeit hat auch in Barcelona wieder massiv zugenommen. (…) Trotz allem hat die Bewegung ihre Spuren in einem Land hinterlassen, das noch immer tief in der dunklen Geschichte des Franquismus verankert ist und wieder den Rückwärtsgang eingelegt hat. Das Zweiparteiensystem wurde aufgebrochen, allerdings hat es Podemos nicht verstanden, dies in einer Regierungsbeteiligung in reale Verbesserungen für die breite Bevölkerung umzumünzen…“ Beitrag von Ralf Streck vom 16. Mai 2021 bei Telepolis externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=190126
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