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Simbabwe

Neue Proteste in Simbabwe – und das alte Bild: Aufmarsch der Repressionskräfte

Streikmobilisierung der Gewerkschaft der ländlichen Schulen Simbabwes - am ersten Streiktag, 5.2.2019, erfolgreich„… Einsatzkräfte in Simbabwe haben am Freitag Tränengas und Wasserwerfer gegen regierungskritische Demonstranten eingesetzt. Der Nachrichtenagentur Reuters zufolge, die sich auf Angaben von Augenzeugen beruft, sollen mehr als 100 Oppositionelle bei den Protesten im Zentrum von Harare mit Schlagstöcken zusammengeschlagen worden sein. Die Menschen hätten „nur gesungen“, fröhlich und friedlich, sagte eine Demonstrantin der Nachrichtenagentur AFP. „Sie haben die Anhänger eingekreist, kamen dann näher auf uns zu und fingen an, Menschen zu schlagen“, erzählte sie weiter. Die Polizei hatte die Demonstration der Oppositionspartei MDC am Donnerstagabend mit der Begründung verboten, sie könnte gewalttätig werden. Sie warnte, dass die Teilnahme am Protest ein Verbrechen darstellen würde. Das oberste Gericht bestätigte das Verbot am Freitag. Freitagabend wurde bekannt, dass die MDC Proteste absagt, um „Blut in den Straßen“ zu vermeiden...“ – aus dem Bericht „Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten in Simbabwe ein“ am 16. August 2019 in Standard.at externer Link, worin auch darauf verwiesen wird, dass die neuerlichen Proteste faktisch in einer ununterbrochenen Reihe mit jenen stehen, die dazu führten, dass der „ewige Mugabe“ von einem seiner Vertrauten ersetzt werden musste… Siehe zu den aktuellen Protesten zwei weitere Beiträge sowie zwei ältere, die deutlich machen, dass weder Protest noch Repression im Laufe diesen Jahres jemals zum Stillstand gekommen wären – seit Januar sind Hunderte im Gefängnis und sogar der regierungsnahe Gewerkschaftsverband sieht sich zum Protest gezwungen…

  • „Nicht einschüchtern lassen“ von Ina Sembdner am 16. August 2019 in der jungen welt externer Link berichtet in einer Art Vorschau auf die Repression am Freitag unter anderem: „… Erst am Dienstag hatte das UN-Welternährungsprogramm (WFP) wegen einer schweren Nahrungsmittelkrise in dem Land im südlichen Afrika Alarm geschlagen. Demnach seien rund fünf Millionen Menschen und damit fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung als Folge einer langanhaltenden Dürre und hoher Lebensmittelpreise dringend auf Hilfe angewiesen. Rund 2,5 Millionen Betroffene befänden sich bereits am Rande einer Hungersnot, wie WFP-Exekutivdirektor David Beasley erklärte. Die MDC kann mit der Unterstützung der 30.000 Lehrkräfte rechnen, die ihrer Tätigkeit in den verarmten ruralen Landesteilen unterbezahlt nachgehen und der Regierung vorgeworfen haben, sie angesichts steigender Lebenshaltungskosten auf den Status von Bettlern zu reduzieren. Obert Masaraure, Vorsitzender der »Vereinigten ländlichen Lehrergewerkschaft«, betonte, dass sich deren Mitglieder nicht einschüchtern ließen und weiter für ihre Ziele kämpfen würden…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=153227
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