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Poststreik im Senegal: Weil die Regierung offensichtlich die Post zerstören will, wird die Lohnauszahlung verschoben – und dann eingestellt?

Marx21: Solidarität mit den Streikenden bei der PostDie Dezemberlöhne gibt es erst im Laufe des Januar 2021 – so die Mitteilung der Unternehmensleitung der staatlichen Post Senegals an die Belegschaft. Diese kommen dadurch nicht nur in aktuelle Schwierigkeiten, sondern befürchten auch, dass die Januarlöhne eventuell gar nicht ausbezahlt werden – weil die Post kein Geld hat. Grund: Die Regierung des Senegal bezahlt ihre Rechnungen nicht – schuldet der Post umgerechnet 115 Millionen Dollar. In gewerkschaftlichen Kreisen des Landes wird diskutiert, ob dies der Weg sei, denn die Regierung einschlagen wolle, um die staatliche Post ganz zu beseitigen. Dagegen wurde zu einer Reihe eintägiger Proteststreiks quer durchs Land mobilisiert. Laut der Meldung „Postal workers in Senegal strike over government debt“ am 22. Januar 2021 bei UNIGlobalUnion externer Link beantwortete die Regierung diesen Protest auf ihre ganz eigene Art: Tränengas-Einsatz der Polizei gegen Streikende in der Hauptstadt Dakar, was aber keineswegs zum gewünschten Ende der Aktion führte, sondern erst recht zu ihrer Fortsetzung. Siehe dazu auch einen Bericht über die Situation der Post im Senegal vom Dezember 2020:

  • „L’ETAT ACCUSÉ D’AVOIR MIS LA POSTE À GENOUX“ von Aïssatou DIOP am 07. Dezember 2020 bei Seneplus externer Link war ein Beitrag über eine Pressekonferenz der Gewerkschaft Syndicat National des Travailleurs de la Poste (Sntp). Darin wurde unterstrichen, dass die Post nicht nur der einzige staatliche Betrieb sei, der keinerlei Mittel für Investitionen bekomme, sondern eben auch, dass die Regierung nicht einmal ihre Schulden für den gesamten Postverkehr des öffentlichen Dienstes bezahle, weswegen die Gewerkschaft eine gefährliche Zukunft für die 4.600 Menschen sieht, die bei der Post arbeiten und damals bereits Aktionen ankündigte.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=185480
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