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Olympische Winterspiele 2014 in Sotschi

Dossier

sotschi_abusesZwischen dem 7. Bis 23. Februar 2014 sollen in der russischen Stadt Sotschi die XXII. Olympischen Sommerspiele ausgetragen werden. Die Stadt hat ca. 330.000 Einwohner und liegt am Schwarzen Meer. Wie immer bei Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen und ähnlichen Veranstaltungen versuchen wir im LabourNet Germany einen Blick auf die Arbeitsbedingungen, die Menschenrechte und die Einschränkungen von Grundrechten vor und während der entsprechenden Veranstaltung zu werfen:

  • Putins Gigantismus: Die Heuchler sind wieder einmal aktiv
    Kritik an dem Herrn Putin ist billig zu haben. Vor allem in Deutschland. Was er auch immer tut, dem europäischen Konkurrenten ist nichts recht. Der Gigantismus der Olympiade wird kritisiert – zum Teil. In dem Beitrag Deutschland hat mitgebaut externer Link von Marina Schweizer am 08. Februar 2014 im Deutschlandfunk wird wenigstens diese Kritik weitergeführt: „Deutsche Unternehmen sind in Sotschi gut im Geschäft: Siemens hat Züge geliefert, Thyssen-Krupp Freiluft-Rolltreppen für das Skigebiet von Krasnaja Poljana. Aber auch der Mittelstand war beim Bau für Olympia stark vertreten…
  • Olympischer Gigantismus: Größer, teurer, skrupelloser
    „Größere und eindrucksvollere Arenen, exklusivere Hotels, modernere Infrastruktur – jeder olympische Austragungsort will neue Superlative bieten. Selbst die Umgestaltung eines Badeorts zum Wintersportschauplatz scheint als Hindernis nicht zu groß: Russland zeigt mit der Austragung der Olympischen Winterspiele in Sotschi dass das geht – wenn das Budget und die Baumaßnahmen kaum Grenzen kennen. Die Spiele in Sotschi gelten schon jetzt als die teuersten der Geschichte: Mit rund 37 Milliarden Euro Gesamtkosten. Hunderte neue Straßen und riesige Sportarenen, auf die grüne Wiese gebaut, dazu mehr Wettbewerbe als je zuvor beweisen: Sotschi ist der Inbegriff des viel kritisierten olympischen Gigantismus…“  Im Vorfeld der Spiele 2014 beschäftigt sich die Sportredaktion des Deutschlandfunks in einer Artikel-Serie mit diesem Phänomen externer Link
  • Winterspiele in Sotschi: Russland will vollständige Netzüberwachung bei Olympia
    Der Inlandsgeheimdienst installiert in Sotschi ausgefeilte Überwachungstechnik. Am Austragungsort der Olympischen Spiele soll jede Kommunikation abgehört werden können. Artikel von Angela Gruber auf Zeit-Online vom 07.10.2013  externer Link Aus dem Text: „(…) Die Überwachung in Sotschi ist kein punktueller Einsatz von Spähtechnik in Russland, sondern steht im Zusammenhang mit einem landesweiten System namens Sorm. Das Kürzel steht für „System für operative Ermittlungsaktionen“. Sorm wird vom russischen Staat dazu benutzt, Telefonate und Internetkommunikation abzuhören, im Guardian-Artikel bezeichnet Deibert es als „Prism auf Steroiden“. Aktuell werde die Sorm-Infrastruktur russlandweit modernisiert, besonderer Schwerpunkt liege auf Sotschi.  Dort werde für die Olympischen Spiele ein leistungsfähiges LTE-Netzwerk hochgezogen, das die Besucher der Sportveranstaltung kostenlos benutzen dürften. Gleichzeitig solle im Geheimen ein System der Überwachung mitwachsen, so der Guardian. Eine noch nicht unterzeichnete Anordnung vom März 2013 legt fest, dass Sorm dazu befähigt sein soll, auch Dienste aus dem Westen, namentlich Gmail und Yahoo, zu überwachen…
  • Lohn gibt es nur im ersten Monat – Ausländische Arbeiter in Sotschi werden ausgebeutet
    Wenige Monate vor den Olympischen Winterspielen 2014 wird im russischen Sotschi noch gebaut. Häufig packen Arbeiter aus Zentralasien oder dem Kaukasus mit an – angelockt von guten Löhnen. Oft werden sie jedoch betrogen, klagt die Menschenrechtsorganisation Memorial…“ Bericht vom 05.10.2013 von Stephan Laack externer Link , ARD-Hörfunkstudio Moskau, zzt. in Sotschi, bei tagesschau.de. Aus dem Text: „… Während sich die offizielle Zahl von Gastarbeitern auf etwa 16.000 bis 17.000 belaufe, geht Simonow von der dreifachen Zahl aus – also von mehr als 50.000. Vor allem kleinere Subunternehmen wendeten die Praxis an, ihre ausländischen Arbeiter zu erpressen. In dem Moment, in dem die olympischen Objekte fertig gestellt seien, würden die Migranten einfach ausgewiesen. „Vorgestern haben wir mit einem Anwalt versucht, in ein Polizeirevier zu gelangen, wo im Hof bei strömendem Regen 200 Menschen festgehalten wurden. Das waren nicht nur Migranten aus Zentralasien, sondern auch aus der Türkei und Teilen Russlands, etwa Dagestan, Tschetschenien oder Astrachan. Obwohl bei allen die Papiere in Ordnung waren, wurden sie festgenommen. Man versuchte einen Vorwand für ihre Ausweisung zu finden“, erzählt Simonow…“

race to the bottom

  • Billiger und williger – Auf der Olympiabaustelle von Sotschi werden mehr als 16 000 ausländische Bauarbeiter ausgebeutet
    „In 305 Tagen beginnen im Sotschi die Olympischen Winterspiele 2014. Die Wettkampfstätten rund um die Schwarzmeerstadt werden fast komplett neu errichtet – die Baustelle ist eine der größten weltweit. Vor allem die Arbeitsmigranten haben dort unter miserablen Arbeitsbedingungen und fehlenden Rechten zu leiden, sie werden betrogen und ausgebeutet...“ Artikel von Irina Wolkowa, Moskau, im Neues Deutschland vom 08.04.2013 externer Link
  • Betrug und Ausbeutung von Arbeitsmigranten bei Olympia
    „Arbeitsmigranten, die beim Bau von Wettkampfstätten und Infrastrukturprojekten für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi, Russland, mitarbeiten, wurden betrogen und ausgebeutet, so Human Rights Watch in einem heute veröffentlichten Bericht. Genau ein Jahr vor Beginn der Spiele, sollten Russland und das Internationale Olympische Komitee (IOK) die strenge Überwachung der Arbeitnehmerrechte auf olympischen Baustellen jetzt zur obersten Priorität machen, um weitere Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Der 67-seitige Bericht “Race to the Bottom: Exploitation of Migrant Workers Ahead of Russia’s 2014 Winter Olympic Games in Sochi” dokumentiert die Ausbeutung von Arbeitsmigranten auf den wichtigsten olympischen Baustellen, darunter das Zentrale Olympiastadion, das olympische Dorf und das Medienzentrum. Die Arbeiter berichteten Human Rights Watch, dass manche Arbeitgeber keinen Lohn zahlten, 12-Stunden-Schichten mit nur wenigen freien Tagen verlangten sowie Reisepässe und Arbeitsgenehmigungen beschlagnahmten. Letzteres offenbar mit dem Ziel, die Arbeiter zu zwingen, unter den ausbeuterischen Bedingungen weiterzuarbeiten…Pressemitteilung von  Human Rights Watch vom 06.02.2012 externer Link
  • Ausbeutung der Olympia-Arbeiter in Sotschi
    „Im russischen Sotschi, dem Austragungsort der kommenden Olympischen Winterspiele werden beim Bau der Sportstätten offensichtlich Gastarbeiter zu Dumpinglöhnen eingesetzt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation “Human Rights Watch” kommen die Arbeiter meistens aus den armen Ex-Sowjetrepubliken in Zentralasien – zum Beispiel aus Tadschikistan, Kirgisien und Usbekistan. Die Arbeitskräfte würden zu Hungerlöhnen von oft nicht einmal zwei Euro pro Stunde beschäftigt, wie Julia Gorbunowa von Human Rights Watch mitteilte: “Wir haben herausgefunden, dass russische Behörden und Unternehmen, die bei den Vorbereitungen zu den Winterspielen beteiligt sind, in vielen Fällen gegen das Arbeitsrecht verstoßen haben.”…Das Video bei Euronews vom 06.02.2013 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=25686
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