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In den Häfen Portugals suchen die Unternehmen die Revanche: Übernahme von Zeitarbeitern soll durch Lohnverzicht bezahlt werden – Gewerkschaft SEAL startet Gegenoffensive

Dockerstreik der SEAL am 10.7.2017 auf MadeiraDie erfolgreichen Kämpfe der alternativen Hafenarbeiter-Gewerkschaft SEAL in verschiedenen Häfen Portugals – vor allem jener, der zur Übernahme von ewigen Tagelöhnern in Setubal führte (siehe den Verweis am Ende des Beitrags), aber auch die Übernahme von Zeitarbeitern im Hauptstadthafen – haben die betroffenen Unternehmen zu einer Reaktion veranlasst: Die Belegschaften sollen dafür durch eine Lohnkürzung zahlen. Was die SEAL einerseits, vorsichtshalber, schon mal mit einer Streikankündigung ab dem 19. Februar 2020 beantwortet hat, aber auch mit einer Kampagne, die deutlich machen soll, dass die Behauptung der Unternehmen, die SEAL sei Schuld an dieser nötigen Lohnkürzung, eine schlichte Lüge ist. In dem Offenen Brief „RESPOSTA À CARTA DA A-ETPL: CUMPRAM O QUE ASSINAM, PAGUEM O QUE DEVEM!“ vom 31. Januar 2020 bei der SEAL externer Link wird die Hafenbetreiber-Gesellschaft dazu aufgefordert, statt solcher Propaganda lieber den unterzeichneten Tarifvertrag zu befolgen und zu bezahlen, was sie müssen. Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag der Gewerkschaft zum aktuellen Versuch einer Gegenoffensive der Unternehmen und den Hinweis auf unseren damaligen Bericht zum Kampf der Tagelöhner in Setubal:

  • „Dupla Violação da Yilport em Setúbal: CCT e Direito à Greve“ am 05. Februar 2020 ebenfalls bei der SEAL externer Link ist ein Beitrag, in dem das Unternehmen Operestiva (das laut Gewerkschaft die Hafenbetreiber-Gesellschaft dominiere) dafür kritisiert wird, dass die Geschäftsleitung beim Bekanntwerden des potenziellen Streik-Aufrufs sofort damit begann, Beschäftigte mit einer regelrechten Einschüchterungskampagne zu überziehen, die völlig außer Acht lasse, dass in Portugal immer noch das Streikrecht bestehe und keine Verhältnisse, wie im Ursprungsland dieses wichtigsten Hafenunternehmens (nicht nur in Setubal) – der Türkei. Jedenfalls seien die Belegschaften darauf vorbereitet, jede Art von Angriff auf ihre Rechte und auf die bestehenden Verträge abzuwehren.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=162477
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