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»Bei Straßenblockade Macht fühlen«. Billiglöhnerei für deutschen Markt. Lkw-Fahrer des polnischen Amazon-Subunternehmens Demotrans wollen Gewerkschaft gründen

Lkw-Fahrer des polnischen Amazon-Subunternehmens Demotrans wollen Gewerkschaft gründen„…  90 Prozent der Waren, die bei Amazon in Polen sortiert und verpackt werden, sind für den deutschen Markt bestimmt. Solange die Löhne in Polen sehr niedrig sind, haben wir nicht das Geld, um so viel wie in Deutschland zu konsumieren. Und es ist günstiger für Amazon, den Treibstoff zu bezahlen als die Arbeiter in Deutschland. Die Arbeitszeit eines Truckers beträgt 13 bis 15 Stunden am Tag. Ich verbringe mindestens 22 Tage im Monat auf dem Fahrersitz und erhalte dafür 1.250 Euro netto. (…) Im Februar dieses Jahres begannen wir damit, Flugblätter für höhere Löhne zu verteilen. Im März führte ich eine Befragung der Fahrer durch. Es ging um die Arbeitsbedingungen und darum, was geändert werden sollte. Dann erhielt unser Unternehmen eine Art Preis für das schlechteste Transportunternehmen in Polen. Wir organisierten diesen »Wettbewerb« mit meiner Gewerkschaft Inicjatywa Pracownicza, IP. (…) Zwei Kollegen haben vor einigen Monaten eine geschlossene Gruppe auf Facebook für die Fahrer eingerichtet. Diese hat jetzt 260 Mitglieder. (…) Es wäre praktisch, eine formale Struktur der Gewerkschaft im Betrieb zu haben. In der gesamten polnischen Transportbranche gibt es keine Gewerkschaft. Rund 400.000 Menschen arbeiten in diesem Sektor, 25 Prozent aller internationalen Truckfahrer in der Europäischen Union sind bei einem Transportunternehmen beschäftigt, das in Polen ansässig ist. Allgemein stehen die Fahrer durch die Bosse konstant unter Druck, keine Gewerkschaft zu gründen…“ Gespräch mit Dawid Mazur von Benjamin Kirchhoff in der jungen Welt vom 26.07.2021 externer Link

  • Kierowco organizuj się! Samemu nie powstrzymasz kolejnych zapędów szefa: trzeba się zrzeszać / Organisieren Sie sich, Fahrer! Alleine können Sie den nächsten Schritt des Chefs nicht verhindern: Sie müssen sich organisieren
    Die Lieferungen und Gewinne von Amazon in der gesamten Europäischen Union hängen von den Fahrern aus den polnischen Niederlassungen ab. Sie verbringen bis zu 30 Tage fern von zu Hause in ihrer Kabine. Sie befördern Pakete zwischen Lagern in Polen, Deutschland, Frankreich, England, Italien usw. Nicht nur Amazon setzt hauptsächlich polnische und ukrainische Fahrer ein. Derzeit kommt jeder vierte internationale TIR-Fahrer in der EU aus Polen. Obwohl Europa ohne sie nicht mehr auskommt, verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen in der Transportbranche sogar noch. (…) Wir fordern eine sofortige Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Amazon-Paketfahrer! Die Unternehmen dürfen die Rentabilität des Berufs nicht allein von den Tagessätzen abhängig machen. Die Verträge von Amazon mit den Transportunternehmen müssen die Arbeitszeitrechte der Fahrer respektieren. Verstöße gegen diese Rechte sollten dazu führen, dass Verträge vom Unternehmen gekündigt werden. Bis vor kurzem hat Amazon ein System von Sanktionen gegen seine eigenen Lagerarbeiter angewandt, das als „Feedback“ bekannt ist. Das haben wir erfolgreich abgeschafft. Jetzt ist es Zeit für ein Feedback an die Chefs der Verkehrsbetriebe! Als Fahrer können Sie die Diktatur Ihres Firmenchefs stoppen, indem Sie gemeinsam mit anderen eine Gewerkschaft gründen. Sie können auf unsere Unterstützung zählen. Was ändert sich durch die Präsenz einer Gewerkschaft am Arbeitsplatz?...“ Aus dem polnischen Artikel am 17. April 2021 bei OZZ IP externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=192101
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