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Mehr als zwei Millionen Menschen sind vor den Taliban aus Afghanistan nach Pakistan geflohen – die „illegalen“ darunter sollen nun abgeschoben werden

Dossier

Refugees welcome!„… „Den illegalen Einwanderern hier, denjenigen, die nicht rechtmäßig in Pakistan leben, setzen wir eine Frist bis zum 1. November. Bis dahin sollen sie in ihre Heimatländer zurückkehren. Wer das nicht tut, gegen den werden der Staat, die Provinzregierungen, die Bundesbehörden, alle Strafverfolgungsbehörden vorgehen – sie werden sie abschieben“, erklärt Bugti. (…) Eine brutale Botschaft, die sich an 1,7 Millionen Menschen ohne Aufenthaltsstatus richtet. Von den afghanischen Flüchtlingen sind viele seit vierzig Jahren in Pakistan, manche aber auch erst gekommen, als die Taliban vor gut zwei Jahren die Macht in Afghanistan übernommen hatten. Weitere fast drei Millionen Afghanen im Land haben zumindest pakistanische Dokumente und sind von dem Erlass nicht erfasst. Dennoch leben sie oft seit Jahrzehnten als Bürger zweiter Klasse…“ Beitrag von Peter Hornung, ARD Neu-Delhi, vom 06.10.2023 in tagesschau.de externer Link („Viele Afghanen betroffen: Pakistan will alle illegalen Einwanderer abschieben“), siehe weitere Infomationen auch zum Versagen Deutschlands:

  • Erneut fast 250 afghanische Menschen mit deutscher Zusage aus Pakistan abgeschoben, wie z.B. die Menschenrechtlerin Husna Rahmani, nun um ihre Sicherheit fürchtend New
    • „Einfach nur schäbig“: Fast 250 Afghanen mit deutscher Zusage aus Pakistan abgeschoben
      „Pakistan hat in den vergangenen Wochen 248 Afghaninnen und Afghanen mit Aufnahmezusagen aus Deutschland in ihr Herkunftsland abgeschoben. Insgesamt 661 Personen aus dieser Gruppe wurden seit Mitte August festgenommen, wie aus Antworten des Bundesinnenministeriums und des Auswärtigen Amts auf Anfragen der Linken im Bundestag hervorgeht, über die zuerst die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten und die auch dem MiGAZIN vorliegen. Bei den abgeschobenen Afghaninnen und Afghanen handele es sich um 51 Ortskräfte, 124 Personen aus dem Bundesaufnahmeprogramm und 73 Menschen, die in weiteren humanitären Programmen nach Deutschland ausgeflogen werden sollten. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sprach am Montag noch von rund 230 Abschiebungen. (…) Die Linken-Politikerin Clara Bünger sagte den Funke-Zeitungen: „Es ist einfach nur schäbig, wie sich die Bundesregierung gegenüber den hochgradig gefährdeten Menschen aus Afghanistan verhält.“ Das vollmundig gegebene Aufnahmeversprechen der Bundesrepublik Deutschland solle nun offenbar in zahlreichen Fällen gebrochen werden. (…). Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) besteht darauf, jede Zusage auf deren Verbindlichkeit hin zu prüfen. Zudem soll es Aufnahmen nur nach einer Sicherheitsüberprüfung geben. Diese Prüfung könne seiner Aussage nach „Monate dauern“. (…) 47 Menschen, die über Gerichte die Einhaltung der Zusagen erzwangen, konnten in der vergangenen Woche einreisen.“ Meldung vom 14. September 2025 im MiGAZIN externer Link
    • Ohne Hoffnung in Kabul: Abgeschoben statt aufgenommen:
      Eigentlich hatte Husna Rahmani schon eine Aufnahmezusage aus Deutschland. In Pakistan wartete die afghanische Menschenrechtlerin auf ihre Ausreise – bis sie vor wenigen Wochen abgeschoben wurde. Zurück in Kabul fürchtet sie nun um ihre Sicherheit.
      Die Stimme von Husna Rahmani klingt hektisch und müde zugleich. Sie meldet sich an einem frühen Septembermorgen per Telefon von einem sicheren Ort in Kabul. Seit ihrer Abschiebung aus Pakistan nach Afghanistan vor wenigen Wochen habe sie den kleinen Raum in ihrer Unterbringung mit ihren Kindern nicht verlassen, aus Angst, die Taliban könnten sie entdecken. Im Internet kursierten überall Videos von ihren Reden und Aktivitäten für die Menschen- und Frauenrechte in Afghanistan. „Sie können mich jeden Moment identifizieren und verhaften. Sie müssen nur meinen Namen googeln“, sagt die 30-Jährige. Am 16. August wurde Rahmani mit ihren beiden Kindern von Pakistan zurück nach Afghanistan abgeschoben – trotz einer Aufnahmezusage aus Deutschland. Rahmani, deren richtiger Name aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich genannt werden kann, ist eine von 248 Afghaninnen und Afghanen, die davon betroffen sind. (…) Rahmani war knapp sechs Monate nach der Machtübernahme der Taliban im Sommer 2021 mit ihren beiden Kindern nach Pakistan geflohen. Die Menschenrechtsaktivistin und ehemalige Journalistin wurde im April 2024 in das deutsche Aufnahmeprogramm aufgenommen, das bereits ihre Mutter und Geschwister erfolgreich durchlaufen hatten. (…) Die deutschen Behörden erfassten die Familie in Pakistan biometrisch und führten im März ein Interview für ein Visum. Doch zu einer endgültigen Entscheidung kam es nie. (…) Dabei war klar, dass die Uhr in Pakistan tickt. Monatelang hatte die Regierung mit Razzien und Abschiebungen in den Gästehäusern gedroht, sollten Drittländer wie auch Frankreich oder die USA ihre Ausreiseprogramme nicht schneller beenden. Vergangenen Monat schließlich wurden innerhalb weniger Tage Hunderte Menschen festgenommen und zum Teil später nach Afghanistan abgeschoben, darunter Husna Rahmani. (…) Hoffnung, dass die deutschen Behörden sie nach Pakistan zurückholen, hat Rahmani nicht. „Wenn sie sich richtig gekümmert, mit der pakistanischen Regierung verhandelt und unsere Visa gültig gehalten hätten, wäre heute keiner von uns abgeschoben worden.“ Erst vor wenigen Tagen habe sie eine E-Mail von der GIZ erhalten, in der es hieß, es gebe leider weder neue Informationen noch Entscheidungen darüber, was nun geschehen solle.“ Beitrag von Julian Busch vom 14. September 2025 im MiGAZIN externer Link
    • Siehe aktuell auch „Skandal: Bundesregierung kooperiert direkt mit Taliban. Trotz Warnungen der UN sollen mehr afghanische Menschen systematischer abgeschoben werden“ im Dossier: Auch ohne Soldaten nicht sicher: Asylrecht und keine Abschiebungen nach Afghanistan!
  • Rund 150 Menschen aus Afghanistan mit Aufnahmezusage in Pakistan verhaftet  – neue Klagen, weil Regierungsmitglieder und Beamt*innen sich strafbar machen
    • Neue Klagen: Afghanen mit Aufnahmezusage in Pakistan verhaftet
      Mehr als 2.000 Menschen aus Afghanistan warten in Pakistan auf eine Ausreise nach Deutschland. Sie haben eine Aufnahmezusage, aber das Warten im Nachbarland wird zunehmend schwieriger. Wadepuhl verspricht Aufnahme, nennt aber keinen Zeitplan. Nun gibt es neue Klagen. (…) Medien hatten von einem diplomatischen Konflikt zwischen Berlin und Islamabad im Zusammenhang mit den deutschen Aufnahmezusagen berichtet. Die in Pakistan wartenden Menschen haben nur für eine bestimmte Zeit ein Visum für das Land, die Prüfungen für Deutschland dauern aber länger. Die Menschen befänden sich deshalb illegal in Pakistan, was die Regierung in Islamabad nicht weiter akzeptieren wolle, heißt es. Es habe Razzien in Gästehäusern gegeben, Menschen seien in Abschiebelager gebracht worden. Den Berichten zufolge geht es um rund 150 Menschen mit Aufnahmezusage. Auch zum Wochenbeginn sei es zu einer Razzia in einem der Gästehäuser gekommen, berichtete ein Bewohner der Deutschen Presse-Agentur. (…) Wie die Organisation Kabul Luftbrücke mitteilte, hätten etwa 25 weitere Schutzsuchende Klagen auf Erteilung von Visa eingereicht. Auch sie würden trotz deutscher Aufnahmezusagen in Pakistan ausharren, erklärte die Organisation, die bereits eine erste Klagewelle von betroffenen Afghaninnen und Afghanen unterstützt hatte…“ Meldung vom 15.07.2025 im Migazin externer Link
    • Rechtsgutachten zeigt: Im Stich lassen gefährdeter Afghan*innen ist strafbar
      Wenn gefährdete Afghan*innen, die bereits eine Aufnahmezusage von Deutschland erhalten haben, von Pakistan nach Afghanistan abgeschoben werden, machen sich Regierungsmitglieder und Beamt*innen strafbar. Dies zeigt ein von PRO ASYL und dem Patenschaftsnetzwerk Ortskräfte e.V. in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten…“ Meldung vom 15.07.2025 von Pro Asyl externer Link
    • Siehe aktuell auch das Dossier: Auch ohne Soldaten nicht sicher: Asylrecht und keine Abschiebungen nach Afghanistan! mit erneuter Abschiebe-Offensive
  • Aufnahmeprogramm: Afghanin mit Aufnahmezusage verklagt das Auswärtige Amt auf Visa-Erteilung per Eilantrag, weil Ausweisung aus Pakistan droht
    „Seit mehr als 16 Monaten wartet Aaisha* mit ihrer Familie in Pakistan auf ein Visum für Deutschland. Nun geht sie juristisch gegen das Auswärtige Amt vor. Am Montag haben sie und ihre Familie beim Verwaltungsgericht Berlin Klage und einen Eilantrag eingereicht, bestätigt ihr deutscher Anwalt Matthias Lehnert. Der Schriftsatz liegt dem ARD-Hauptstadtstudio vor. Klage und Eilantrag sind darauf gerichtet, das Auswärtige Amt dazu zu verpflichten, der Frau und ihrer Familie die nötigen Visa für eine Einreise nach Deutschland zu erteilen. Sie berufen sich auf eine Aufnahmezusage Deutschlands. Die Klägerin, die nicht erkannt werden möchte aus Angst vor den Taliban, ist Wissenschaftlerin und Schriftstellerin. In Afghanistan hatte sie vor der Machtübernahme der Taliban in einer wichtigen Funktion für die Regierung gearbeitet. (…) Im Oktober 2023 hatte ihr das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) eine Aufnahme im Rahmen des Bundesaufnahmeprogramms zugesagt. Das humanitäre Programm richtet sich unter anderem an Afghaninnen und Afghanen, die sich durch ihre Tätigkeit etwa in Justiz, Politik oder Medien „besonders exponiert“ haben und deshalb „individuell gefährdet“ sind. Eine Aufnahmezusage erstreckt sich auf Kinder und Ehepartner sowie Familienangehörige, die ebenfalls durch die Tätigkeit ihrer Verwandten bedroht sind. Im Fall der Klägerin wurden ihr und 13 Familienangehörigen, darunter mehrere kleine Kinder, eine Aufnahme zugesagt. (…) In ihrer Klage argumentiert Aaisha, dass das Auswärtigen Amt „an keiner Stelle des Verfahrens Bedenken erhoben oder Hinweise gegeben“ hat, die darauf schließen ließen, dass es „Sicherheitsbedenken“ gegen ihre Einreise nach Deutschland gibt. Dringlich sei ihr Anliegen, weil eine Abschiebung nach Afghanistan drohe. Ende März war eine Frist der pakistanischen Regierung abgelaufen. Bis dahin sollten alle Afghaninnen und Afghanen ohne offizielle Aufenthaltsgenehmigung das Land verlassen. (…) Die Situation der afghanischen Wissenschaftlerin und ihrer Familie ist kein Einzelfall. In Pakistan sind derzeit noch rund 2.500 Afghaninnen und Afghanen in laufenden Aufnahmeverfahren, die meisten aus dem Bundesaufnahmeprogramm. (…) Dem ARD-Hauptstadtstudio sagt sie, eine Rückkehr nach Afghanistan sei für sie und ihre Familie unmöglich. „Wir würden an der Grenze sofort festgenommen werden.“ Deshalb hoffe sie, dass die deutschen Gerichte ihr nun helfen und, wie sie sagt, ihr und ihrer Familie „das Leben retten“.“ Beitrag von Claudia Kornmeier, Philipp Eckstein und Gabor Halasz vom 12. Mai 2025 bei tagesschau.de externer Link („Afghanin verklagt Auswärtiges Amt“)
  • PRO ASYL zu Aufnahmestopp von afghanischen Flüchtlingen aus Pakistan
    Wiebke Judith, rechtspolitische Sprecherin von PRO ASYL, kommentiert den drohenden Stopp der Aufnahme von afghanischen Flüchtlingen aus Pakistan: „Es ist eine Schande, wenn jetzt die letzten Rettungsflieger für bedrohte Afghaninnen und Afghanen eingestellt werden sollten. Die Bundesregierung selbst hat ihre Gefährdung festgestellt. Wenn die Menschen nicht aufgenommen werden, liefert Deutschland sie letztlich den Taliban aus, denn in Pakistan werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bleiben können – und eine Rückkehr oder Abschiebung nach Afghanistan kann für die Menschen Folter oder gar den Tod bedeuten“, sagt Wiebke Judith, rechtspolitische Sprecherin von PRO ASYL.“ Pressestatement vom 23.04.2025 externer Link

  • Nach Ablauf der Frist: Die pakistanischen Behörden gehen hart gegen Geflüchtete aus Afghanistan vor – auch Menschen mit Aufenthaltsstatus betroffen
    • Katastrophale Lage für afghanische Flüchtlinge in Pakistan – Bundesregierung muss ihrer Verantwortung nachkommen
      Aktuell droht in Pakistan weit mehr als einer Million afghanischer Flüchtlinge die Abschiebung zurück nach Afghanistan. Dort befürchten sie, von den Taliban verfolgt, verhaftet und getötet zu werden. PRO ASYL fordert die Bundesregierung auf, die besonders bedrohten Afghaninnen und Afghanen wie versprochen aufzunehmen und dringend Maßnahmen zur Beschleunigung der Verfahren einzuleiten. In den letzten Tagen hat die pakistanische Polizei begonnen, Menschen in Zwangsausreisezentren zu inhaftieren und abzuschieben. Mit der Abschiebungsoffensive sollen laut pakistanischer Regierung bis zu 1,7 Millionen Menschen ohne Aufenthaltsstatus außer Landes gebracht werden. Mehr als 140.000 Afghan*innen wurden bereits seit Ende Oktober in die Hände der Taliban abgeschoben…“ Pressemitteilung vom 04.11.2023 von Pro Asyl externer Link
    • Nach angedrohten Abschiebungen: Afghanischer Exodus aus Pakistan
      Mehr als 140.000 Afghanen haben laut pakistanischen Angaben das Land verlassen – nach der Ankündigung der Regierung, alle ohne gültige Papiere abzuschieben. Hilfsorganisationen zufolge fehlt es den Betroffenen am Nötigsten. Nach der Androhung der pakistanischen Regierung, Tausende Abschiebungen umzusetzen, haben Behördenangaben zufolge mehr als 140.000 Afghanen das Land verlassen. Die Frist war gestern abgelaufen. Binnen 24 Stunden hätten rund 30.000 afghanische Flüchtlinge das Land verlassen, teilten Vertreter der pakistanischen Grenzprovinzen mit.
      Die pakistanischen Behörden gehen hart gegen Geflüchtete vor. In der Hauptstadt Islamabad ließen sie eine Flüchtlingssiedlung abreißen. In weiten Landesteilen Pakistans wurden Abschiebezentren eingerichtet. Laut der pakistanischen Flüchtlingsbehörde werden Geflüchtete zudem festgenommen. Davon seien jedoch auch Menschen mit Aufenthaltsstatus betroffen. (…) Am wichtigen Grenzübergang Torkham zwischen Pakistan und Afghanistan bildete sich eine kilometerlange Schlange aus Lastwagen und Menschen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa berichtete. „Wir wissen, dass es dort Dunkelheit geben wird“, sagte demnach eine afghanische Frau unter den Wartenden. In ihrem von den islamistischen Taliban beherrschten Heimatland sieht sie eine schwere Zukunft. „Ich mache mir Sorgen um meine Töchter.“ (…) Die Hilfsorganisation Save the Children erwartet, dass viele afghanische Familien den Winter in Lagern in der Grenzregion verbringen werden müssen, weil sie seit der Flucht aus Afghanistan keinen Ort mehr hätten, an den sie zurückkehren könnten, sagte Geschäftsführer Florian Westphal. Die Afghanen, die nun in ihr Heimatland zurückkehrten, hätten keinen Platz, an den sie zurückgehen könnten, teilten auch der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC), der Dänische Flüchtlingsrat (DRC) und das International Rescue Committee (IRC). Die drei Hilfsorganisationen teilten „schwere Bedenken hinsichtlich der Überlebens- und Wiedereingliederungsaussichten von Rückkehrern aus Pakistan in die afghanische Gesellschaft, vor allem angesichts des Wintereinbruchs“, teilten sie mit…“ Meldung vom 02.11.2023 in tagesschau.de externer Link
    • Pakistan: UN-Generalsekretär Guterres fordert Abschiebestopp von Afghanen
      Mehr als zwei Millionen Menschen sind nach der Machtübernahme der Taliban nach Pakistan geflohen. Viele von ihnen werden nun abgeschoben. Der UN bereitet das Sorge…“ Agenturmeldung vom 2. November 2023 in der Zeit online externer Link
    • Vertreibung aus Pakistan: Zehntausende Afghanen verlassen das Land
      Video vom 01.11.2023 in tagesschau.de externer Link
    • Pakistan weist Geflüchtete aus: Von Sündenböcken zu Spielbällen
      Pakistan hat Millionen Geflüchtete des Landes verwiesen. Damit soll die afghanische Regierung unter Druck gesetzt werden – auf Kosten der Schwächsten.
      Pakistans Militär und die stets von seiner Gunst abhängigen zivilen Regierungen haben jahrelang die afghanischen Taliban protegiert und deren Terror im Nachbarland für ihre Politik genutzt. Wohl kein Geheimdienst hat es wie der pakistanische ISI verstanden, islamistische Terrorgruppen im In- und Ausland für seine Ziele einzusetzen. Und das, obwohl das eigene Land dabei selbst einen hohen Blutzoll zahlen musste. Zugleich hat Pakistan in den letzten vier Dekaden Millionen afghanischer Flüchtlinge aufgenommen, die vor den Sowjets, den Mudschaheddin, der Nato oder den Taliban flohen. Ihnen wurde (auch mit internationaler Unterstützung) geholfen, sie waren aber auch ausbeutbar, rechtlos und stets als Sündenböcke wie als politische Instrumente einsetzbar. Das zeigt sich auch jetzt wieder. Derzeit steckt Pakistan in einer schweren Wirtschaftskrise. In so einer Lage ist es auch eine von westlichen Populisten immer gern praktizierte Methode, Flüchtlinge als Sündenböcke für eigene wirtschaftliche Probleme verantwortlich zu machen. In Pakistan müssen sie jetzt auch noch für Terroranschläge herhalten, ein dem ISI nur allzu vertrautes Instrument
      …“ Kommentar von Sven Hansen vom 1.11.2023 in der taz online externer Link
  • Afghanen in Pakistan: Die vergessenen Opfer der Taliban
    Nach der Machtübernahme der Taliban flohen Hunderttausende Afghaninnen und Afghanen in die Nachbarländer. In Pakistan leben viele nun illegal. Sie fühlen sich vergessen von westlichen Staaten und Institutionen, mit denen sie früher verbunden waren.“ Podcast von Shikiba Babori, Parnian Parvanta und Andre Zantow vom 26. September 2023 beim Deutschlandfunk Kultur externer Link Audio Datei
  • »Wir leben in ständiger Angst«. Zeugnis einer Afghanin, die vor den Taliban nach Pakistan flüchtete
    Weil sie sich für die Rechte von Mädchen einsetzte, musste Sarah Amiri* aus Afghanistan fliehen, als die Taliban vor zwei Jahren die Macht übernahmen. Seitdem lebt die ehemalige Mitarbeiterin eines terre des hommes-Projektes in Pakistan – in ständiger Angst und Unsicherheit und mit der bisher unerfüllten Hoffnung auf eine Evakuierung nach Deutschland…“ Beitrag bei terre des hommes externer Link (ohne Datum)

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=216053
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