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Pakistan: PepsiCo attackiert versuchte Gewerkschaftsgründung – Solidarität gefragt!

Arbeiter*innen-Protest bei PepsiCo in Pakistan (2016)Malochen in prekären Leiharbeits-Verhältnissen, ohne Chance auf feste Anstellung trotz jahrelanger Beschäftigung in der gleichen Fabrik – dagegen wollten sich Arbeiter*innen bei PepsiCo in Lahore/ Pakistan organiseren. Ihre 650 Mitglieder starke Gewerkschaft ließen sie offiziell registrieren – und seitdem werden die Gewerkschaftssekretäre nicht nur bedrängt, sondern auch aus dem Werk versetzt. Das macht PepsiCo übringens seit der Registrierung der Firma in Pakistan schon immer so: Offiziell gestehen sie Tarifverhandlungen zu, haben zu diesem Zweck aber eine eigene, gelbe Gewerkschaft ins Leben gerufen. Alle anderen Organisierungsversuche werden torpediert – inklusive der Verweigerung der Bezahlung von Überstunden für Gewerkschaftsmitglieder. Arbeiterinnen und Arbeiter in Lahore protestieren vor den Fabriktoren gegen die Missachtung ihrer Rechte und für Tarifverhandlungen. Die International Union of Food, Agricultural, Hotel, Restaurant, Catering, Tobacco and Allied Workers‘ Associations (IUF) bittet um Unterstützung per Online-Protestbrief an PepsiCo externer Link. Siehe dazu Beiträge zum Hintergrund

  • PepsiCo Pakistan workers speak out: why we need the union the company refuses to recognize!
    Beitrag bei der International Union of Food, Agricultural, Hotel, Restaurant, Catering, Tobacco and Allied Workers‘ Associations (IUF) vom 3. November 2016 externer Link, der exemplarisch die Stimmen zweier Arbeiterinnen und eines Arbeiters versammelt, woraus hervorgeht: Die medizinische Behandlung bei Arbeitsunfällen müssen Arbeiter*innen selbst bezahlen, Arbeitsplatzsicherheit über den aktuellen Tag hinaus gibt es nicht – jeden Morgen muss man sich erneut anstellen, Beschwerden über die Nichtbeachtung persönlicher Bedürfnisse bleiben jahrelang unberücksichtigt, bei Gewerkschaftseintritt aber wird von der Arbeitgeberseite individuelle Besserung versprochen – so man denn aus der Gewerkschaft umgehend wieder auszutreten zusagt.
  • Pepsico attacks new union in Pakistan
    Hintergrundartikel bei Union Solidarity International externer Link (ohne Datum). Dort wird beschrieben, dass Pepsi seit 1967 in Pakistan aktiv ist, im Lahore-Werk seit 2006 – Franchising und Subunterhemertum inklusive, was zur Verstärkung prekärer Ausbeutungsverhältnisse führt. 1.000 Arbeiter*innen sind in Lahore unter prekären Bedingungen beschäftigt – von denen 650 eine Gewerkschagft gründen wollen und dabei massiv behindert werden.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=106915
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