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Pakistan

Attentat gegen ein (christliches) Kinderfest in Pakistan

Das Attentat in Lahore, das bisher 72 Menschenleben kostete, darunter viele Kinder, hat es in den hiesigen Medien nur zu kleineren Meldungen „gebracht“ – winzigen, im Vergleich zu Brüssel, wie es immer ist, wenn in Abidjan oder Algier solche Verbrechen passieren oder passierten. Wobei die Bedingungen für solche Verbrechen in Pakistan besondere sind – in einem Land, das sich Islamische Republik nennt. „Ein Attentat in Pakistan – wo Religionsgelehrte ein Gesetz gegen häusliche Gewalt verhindern wollen“ vom 29. März 2016 ist eine Materialsammlung von Helmut Weiss,  in der es neben Stellungnahmen linker Kräfte zum Mordanschlag auch um die aktuellen politischen Bedingungen in der Auseinandersetzung mit reaktionären religiös-politischen Kräften insgesamt geht.

„Ein Attentat in Pakistan – wo Religionsgelehrte ein Gesetz gegen häusliche Gewalt verhindern wollen“

  • „Massaker am Spielplatz“ von Knut Mellenthin am 29. März 2016 in der jungen welt externer Link, worin es zur Gesamtlage in Pakistan unter anderem heißt: „Ebenfalls am Sonntag hatte die Polizei in der Hauptstadt Islamabad große Mühe, eine gewaltsame Demonstration von mehreren tausend Islamisten unter Kontrolle zu bringen, so dass schließlich Militäreinheiten zu Hilfe gerufen werden mussten. Die Menge hatte die Absperrungen überrannt und war in die Hochsicherheitszone eingedrungen, wo sich das Parlament, das Staatsfernsehen, der Oberste Gerichtshof und viele Regierungsgebäude befinden. Anlass der Proteste war die Hinrichtung von Mumtaz Qadri am 29. Februar. Er hatte der Leibwache des Gouverneurs der Provinz Punjab, Salman ­Taseer, angehört und letzteren im Januar 2011 mit 28 Schüssen getötet, weil ­Taseer sich für eine Frau eingesetzt hatte, die der »Blasphemie«, also der Beleidigung des Islam, beschuldigt worden war. Mehr als 100 Menschen werden jährlich wegen dieses Delikts angeklagt, das zur Todesstrafe führen kann. Diese wurde angeblich noch nie vollstreckt, aber viele Angeklagte wurden von Lynchmobs entführt und ermordet. Am Begräbnis von Qadri hatten mehr als 100.000 Fanatiker teilgenommen, die ihn als Helden feierten
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