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Internationaler Tag der Pflegenden am 12.05.: Schluss mit HeldInnen der Aufopferung und Blumen!
Dossier
Der Internationale Tag der Pflegenden wurde 1965 vom International Council of Nurses (ICN) etabliert. Er findet jedes Jahr am 12. Mai statt, dem Geburtstag von Florence Nightingale. Sie wird als Pionierin der modernen Krankenpflege angesehen. Nach Jahrzehnten der Überhöhung des Bildes der liebevollen und aufopfernden – und hierfür nicht vergüteten – „Schwester“ geht es, endlich, zunehmend darum, die Bedeutung der professionellen Pflege zu würdigen – und sie entsprechend auszubilden, auszustatten sowie nicht zuletzt zu vergüten. Siehe hier einige Jahre der Entwicklung:
- Tag der Pflege am 12. Mai 2025 als Tag gegen den Pflegekollaps – in Deutschland, Österreich und auch der Schweiz gleichermaßen: „Die Pflege rennt. Die Politik steht still.“
- [Deutschland] ver.di zum Tag der Pflegenden: Neue Bundesregierung muss schnell handeln, um Pflegekollaps abzuwenden
„Anlässlich des Internationalen Tags der Pflegenden am 12. Mai fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die neue Bundesregierung auf, schnell für gute Rahmenbedingungen in der Kranken- und Altenpflege zu sorgen, um den Pflegekollaps abzuwenden. „Ständige Überlastung und das schlechte Gewissen, kranke und pflegebedürftige Menschen nicht professionell versorgen zu können, treibt nach wie vor viele Pflegekräfte aus diesem wunderbaren Beruf“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. „Die neue Bundesregierung muss bedarfsgerechte und verbindliche Vorgaben zur Personalausstattung machen, um den Teufelskreis von Personalnot, hoher Belastung und Berufsflucht zu durchbrechen.“ Im Koalitionsvertrag hätten Union und SPD vereinbart, „eine geeignete Personalbemessung im Krankenhaus und in der Pflege“ zu etablieren. „Das Wort „geeignet“ macht uns unruhig“, so Bühler. „Es braucht so viele Pflegepersonen, wie für eine gute Versorgung nötig sind. Gegen ein Ansinnen, die Anforderungen an die Versorgungsqualität abzusenken, werden wir uns entschieden zur Wehr setzen.“ Die von ver.di, der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Deutschen Pflegerat entwickelte Personalbemessung für die Krankenhauspflege, die PPR 2.0, müsse konsequent umgesetzt werden. (…) Konkret fordert ver.di, den Bundeszuschuss für die gesetzliche Krankenversicherung zu dynamisieren und die Beiträge von Bürgergeldempfänger*innen aus Steuern zu finanzieren. Auch die Pflegeversicherung müsse zum Beispiel bei der Rentenversicherung pflegender Angehöriger entlastet werden. „Leistungskürzungen müssen ausgeschlossen werden, und auch ein weiterer Anstieg der Beiträge lässt sich vermeiden, wenn versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln bezahlt und mittelfristig alle Einkommensarten solidarisch zur Finanzierung herangezogen werden“, so Bühler. ver.di plädiert für eine Solidarische Pflegegarantie, bei der die Beiträge zur Pflegeversicherung nicht wie bisher nur auf Löhne, sondern zum Beispiel auch auf Aktiengewinne und Mieteinnahmen erhoben werden. Alle pflegebedingten Kosten sollen garantiert abgedeckt werden, sodass pflegebedürftige Menschen in stationären Einrichtungen nicht länger durch zu hohe Eigenanteile überfordert und auch ambulant bedarfsgerecht versorgt werden. Ein kürzlich veröffentlichtes Gutachten des Gesundheitsökonomen Professor Dr. Heinz Rothgang belegt, dass dies bei Einführung einer Bürgerversicherung finanzierbar wäre.“ ver.di-Pressemitteilung vom 11. Mai 2025. Siehe auch:
- Gegen den Stillstand in der Politik: Pflegekräfte und ihre Verbände streiten am 12. Mai für die Stärkung ihres Berufs
„Der Internationale Tag der Pflegenden an diesem Montag bewegt die Gemüter – zumindest in der Branche und auch in der Politik. Seit 1974 offiziell am 12. Mai begangen, wurde er zuvor 1965 eingeführt. Pläne dafür gab es bereits 1953. Eine Mitarbeiterin des US-Gesundheitsministeriums soll die Idee gehabt haben, den Geburtstag von Florence Nightingale auf diese Weise zu würdigen. Letztere gilt als Pionierin der modernen Krankenpflege. Aber der damalige US-Präsident Eisenhower weigerte sich, einen solchen Tag ausrufen zu lassen. Diese Fußnote der Geschichte kommt bei der Lektüre des Koalitionsvertrags der neuen Bundesregierung in Erinnerung: Dort werden zentrale Probleme der Pflege erst einmal in eine Kommission verlagert, und damit in eine ungewisse Zukunft verschoben, wie die Grünen-Politikerin Simone Fischer kritisiert. Die Kommissionsvariante reiht sich ein in viele bislang folgenlose Absichtserklärungen zum Thema. Das wird zu Recht von verschiedenen Akteuren der Berufsgruppe bemängelt. Der Deutsche Pflegerat fordert zum Beispiel »gesunde Rahmenbedingungen, faire Arbeitsbedingungen, echte Mitbestimmung«. (…) Mit ähnlicher Intention haben für diesen Montag mehrere Initiativen zu einer Kundgebung vor dem Bundesgesundheitsministerium aufgerufen, ihr Motto »Die Pflege rennt. Die Politik steht still«. Mit dabei ist die Pflegegwerkschaft Bochumerbund, deren Vorsitzende Selina Mooswald vorab einige thematische Schwerpunkt für die nötige Pflegereform benannte: »Wir fordern einen langfristigen Plan, wie mit dem demografischen Wandel umgegangen wird, wie wir international als Arbeitsstelle attraktiv bleiben, wie die Akademisierung und Kompetenzerweiterung der Pflege organisiert werden soll.« Demografischer Wandel bedeutet für die Pflege, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland von aktuell 5,7 Millionen auf 6,8 bis sieben Millionen im Jahr 2050 ansteigen wird. Besonders stark wächst dabei laut Statistischem Bundesamt die Gruppe der über 80-Jährigen. Und bis 2049 werden voraussichtlich 280 000 bis 690 000 Pflegekräfte fehlen. Am Bundesgesundheitsministerium wird am Montag auch die Diakonie auftauchen: Der konfessionelle Verband bezieht beim Thema Pflege auch die Angehörigen ein und hat gemeinsam mit anderen Organisationen für die Petition »Mach dich stark für Pflege« mehr als 145 000 Unterstützer gefunden. Die Forderung nach einer umfassenden Pflegereform soll am Montag der neuen Ministerin Nina Warken (CDU) überreicht werden. Das Thema bewegt nicht zuletzt die Gewerkschaft Verdi. (…) Unter dem Strich beweisen die verschiedenen Wortmeldungen, dass nicht nur die Probleme der Pflege sehr genau bekannt sind, sondern dass es ebenfalls schon länger konkrete Lösungswege gibt. Die Bundesregierung muss also nur ins Handeln kommen und entsprechende Gesetzesvorschläge auf den Weg bringen.“ Artikel von Ulrike Henning vom 11. Mai 2025 in Neues Deutschland online - TK-Pressemitteilung zum Tag der Pflegenden: Krankenstand leicht gesunken – Pflegekräfte mit überdurchschnittlich vielen Fehltagen
„28,5 Tage und damit fast einen Monat waren Pflegekräfte im Jahr 2024 durchschnittlich krankgeschrieben. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen der bei der Techniker Krankenkasse (TK) versicherten Erwerbspersonen. Altenpflegekräfte fielen durchschnittlich sogar 33,1 Tage aus, Beschäftigte in der Krankenpflege 26,7 Tage. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Krankenstand in der Pflege damit leicht gesunken. Er bleibt jedoch weit über dem Durchschnitt. Zum Vergleich: Über alle Beschäftigungsgruppen beliefen sich die Fehlzeiten im vergangenen Jahr auf 18,2 Tage. (…) Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK, ordnet ein: „Pflegekräfte sind oft körperlich und emotional stark gefordert, hinzu kommen oft lange Arbeitszeiten und Schichtarbeit. Das spiegelt sich auch in den Gründen für die Krankschreibungen wider.“ Laut der TK-Auswertung gingen die meisten Krankschreibungen von Pflegekräften auf das Konto von psychischen Diagnosen (5,7 Tage) sowie Erkrankungen des Atmungssystems (5,7 Tage) und des Muskel-Skelett-Systems (4,9 Tage). (…) „Um eine Abwanderung in andere Berufe zu verhindern, ist ein ansprechendes Arbeitsumfeld mit attraktiven Strukturen, beruflichen Perspektiven und guten finanziellen Rahmenbedingungen unabdingbar“, so Ballast. (…) Was alle Präventionsprojekte zeigen: Mit einer erhöhten Zufriedenheit der Mitarbeitenden geht auch eine bessere Versorgung der Pflegebedürftigen einher.“ TK-Pressemitteilung vom 12. Mai 2025 - Pflege braucht Lösungen: Bündnis übergibt Petition mit über 100.000 Unterschriften
„Zum Internationalen Tag der Pflegenden fordert der DGB die Bundesregierung auf, die drängenden Probleme in der Pflege endlich entschlossen abzuräumen. Da die Pflegeversicherung kurz vorm Kollaps steht, erwarten die Menschen zu Recht politisches Handeln. Der DGB wird deshalb am Montag, den 12. Mai, im Bündnis mit weiteren Organisationen eine Petition mit über 100.000 Unterschriften übergeben, die klare Forderungen an die Bundesregierung stellt: Pflegebedürftige und ihre Angehörigen brauchen Unterstützung und Sicherheit und die Pflege verlässliche Finanzierung…“ DGB-Meldung vom 11. Mai 2025- Die Petition “Mach dich stark für Pflege” wurde gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen initiiert und kann weiterhin unter folgendem Link eingesehen werden: https://weact.campact.de/petitions/mach-dich-stark-fur-pflege
- Die Petition “Mach dich stark für Pflege” wurde gemeinsam mit zahlreichen Unterstützer*innen initiiert und kann weiterhin unter folgendem Link eingesehen werden: https://weact.campact.de/petitions/mach-dich-stark-fur-pflege
- Pflege zukunftsfähig gestalten: Für eine starke, gerechte und professionelle Pflege in Deutschland
Positionspapier des BochumerBund– anlässlich des internationalen Tag der Pflegenden hat der BochumerBund gemeinsam mit anderen Initiativen Demonstrationen und Kundgebungen in Berlin und Stuttgart organisiert:
- In Stuttgart war der BochumerBund gemeinsam mit dem Bündnis Walk of Care Stuttgart auf der Straße unter dem Motto: „Pflege zeigt Haltung“
- Parallel waren in Berlin 250 Teilnehmende zum Motto „Die Pflege rennt. Die Politik steht still.“ vor dem Bundesministerium für Gesundheit auf der Straße.
- Gegen den Stillstand in der Politik: Pflegekräfte und ihre Verbände streiten am 12. Mai für die Stärkung ihres Berufs
- [Österreich] Tag der Pflege am 12. Mai: Gewerkschaftsbewegung für zukunftsfähige Pflegeversorgung – ÖGB, vida, GPA, GÖD und younion_Die Daseinsgewerkschaft: Alle Augen auf die Pflege!
„Hilfe beim Aufstehen, Waschen, Anziehen, Frühstücken. Zeit für ein Gespräch? Kaum. Vielleicht ein paar nette Worte zwischen zwei Handgriffen, mehr ist oft nicht drin. Alles muss schnell gehen – der Dienstplan ist eng getaktet, und Ausfälle gibt es fast täglich. Was nach einer Ausnahme klingt, ist für rund 127.000 Pflege- und Betreuungskräfte in Österreich der tägliche Normalzustand. (…) Das österreichische Gesundheits- und Pflegesystem braucht nachhaltige Maßnahmen – für eine gute Versorgung heute und in Zukunft. (…) Denn Pflege ist mehr als Versorgung. „Zeit für echte Gespräche und emotionale Nähe – das ist Menschsein. Dafür brauchen wir Rahmenbedingungen, die nicht nur Zahlen, sondern die Menschen in den Fokus rücken“, betont Martina Lackner, Expertin im Referat für Sozialversicherungspolitik des ÖGB. Auch Roul Maszar, stellvertretender Vorsitzender von “Team Gesundheit” bei younion_ Die Daseinsgewerkschaft, unterstreicht: „Wir arbeiten mit und für Menschen – Fairness und gegenseitige Achtung dürfen nicht unter dem steigenden Druck verloren gehen.“ Die Basis dafür sind stabile Strukturen – mit verlässlichen Dienstplänen, planbarer Freizeit und ausreichend Personal. „Gemeinsam für gute Arbeitsbedingungen, das ist unser Ziel“, sagt Edgar Martin, Vorsitzender von “Team Gesundheit” der younion _ Die Daseinsgewerkschaft. „Wer immer nur kurzfristig einspringt, kann selbst kaum leben“, ergänzt Sylvia Gassner, Zentralbetriebsrätin beim Roten Kreuz Steiermark und Vorsitzende des Fachbereichs Soziale Dienste in der Gewerkschaft vida. (…) Entscheidend ist auch die Bezahlung. „Soziale Arbeit ist mehr wert, als ihr aktuell beigemessen wird“, stellt Eva Scherz, Kollektivvertragsverhandlerin der GPA, klar. Und Jehona Filka, DGKP und Betriebsrätin am UK Wiener Neustadt, ergänzt: „Medizinische Berufe erfordern kluge Köpfe – und die brauchen faire Bezahlung und Entwicklungsmöglichkeiten.“ (…) Damit all das gut gelingen kann, führt jedoch kein Weg an einer sichergestellten Finanzierung vorbei. Claudia Neumayer-Stickler, Leiterin des Referates für Gesundheitspolitik des ÖGB, fordert: „Es braucht eine nachhaltige und ausreichende Finanzierung im Gesundheitswesen und Langzeitpflegesystem.” Denn die Finanzierungssicherheit ist die Basis, damit Menschen auch morgen noch eine gute Versorgung bekommen. (…) [G]gute Pflege braucht Zeit, Respekt – und eine Politik, die mit Weitblick handelt.“ Beitrag zum Tag der Pflege am 12 Mai von Toumaj Faragheh beim ÖGB am 9. Mai 2025 - [Schweiz] Internationaler Tag der Pflege 12. Mai 2025 in der Schweiz dient der Verbreitung vorhandener Vision für eine gute Pflege und Betreuung
Im Dossier: 12. Mai, Tag der Pflege in der Schweiz: Walks of Care und Fensterdemo
- [Deutschland] ver.di zum Tag der Pflegenden: Neue Bundesregierung muss schnell handeln, um Pflegekollaps abzuwenden
- Internationaler Tag der Pflegenden am 12. Mai 2023: Weltweiter Frust und weltweite Proteste für gesunde Arbeitsbedingungen
- EPSU: „Krankenpfleger*innen haben die Nase voll und fordern höhere Löhne und eine sichere Personalausstattung“
„…Die Krankenpfleger*innen in Europa sind an ihrer Belastungsgrenze angelangt und erheben ihre Stimme. Im Dezember 2022 demonstrierten Arbeitende aus ganz Europa in Brüssel und forderten die europäischen Gesundheitsminister*innen auf, den Personalmangel zu beheben. Die vom EGÖD organisierte Demonstration war nur ein Teil einer Bewegung, die eine noch nie dagewesene Zahl von Arbeitskräften im Gesundheits- und Sozialwesen in ganz Europa in den Arbeitskampf geführt hat. In vielen Ländern haben sich die Arbeitenden im Gesundheits- und Pflegebereich im Jahr 2022 an Protesten oder Streiks beteiligt. Die Botschaft ist klar: Europas Krankenpfleger*innen haben die Nase voll und wollen, dass ihre Stimme gehört wird.
Gesundheit und Pflege sind keine Ware
Europas profitorientiertes Pflegesystem gefährdet sowohl die Arbeitenden als auch die Pflegebedürftigen, da private Betreiber von Langzeitpflegeeinrichtungen exorbitante Summen an öffentlichen Geldern und privaten Gebühren kassieren. Diese Betreiber stellen Gewinne und Expansion über die Qualität der Pflege, was dem EGÖD schon lange ein Anliegen ist. Die Pandemie hat diese Bedenken noch verstärkt. Der französische Orpea-Skandal Anfang 2022 und andere Enthüllungen haben die Öffentlichkeit auf die Folgen dieses mangelhaften Systems aufmerksam gemacht.
Beifall in konkrete Maßnahmen umwandeln
Es ist höchste Zeit, dass die politischen Entscheidungsträger*innen die wichtige Arbeit der Krankenpfleger*innen anerkennen und für eine höhere Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen sorgen. Die Botschaft des EGÖD und der Gewerkschaften, die Krankenpfleger*innen organisieren, ist klar: Beifall reicht nicht aus. Die politischen Entscheidungsträger müssen dringend von der Rhetorik zum Handeln übergehen. Eine angemessene Personalausstattung und gute Arbeitsbedingungen für Krankenpfleger*innen sind unverzichtbar, um eine pandemieresistente Gesellschaft aufzubauen. Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz müssen Vorrang haben, wozu auch der Umgang mit den Risiken von Gewalt durch Dritte und psychosozialen Faktoren gehört. Leider haben eine unzureichende Personalausstattung und anhaltende Unterinvestitionen die Arbeit des Gesundheits- und Pflegepersonals während der Pandemie stark intensiviert und sich negativ auf ihre psychische Gesundheit ausgewirkt. Diese hohe Stressbelastung ist nach wie vor ein ernsthaftes Problem im Bereich Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit – ein Problem, das die EU durch eine spezielle Richtlinie über psychosoziale Risiken angehen kann, wie vom EGÖD und anderen europäischen Gewerkschaftsverbänden vorgeschlagen. Arbeitende im Gesundheits- und Pflegebereich sollten nicht gezwungen sein, psychosozialen Risikofaktoren ausgesetzt zu sein – es ist an der Zeit, dem Stress am Arbeitsplatz in der Pflege ein Ende zu setzen…“ Pressemitteilung der EPSU vom 11. Mai 2023(„International Nurses Day 2023: fed up nurses call for higher pay and safe staffing”). Siehe für diesjährige Aktionen:
- die Tags #IND #InternationalNursesDay #TagDerPflege
- International Council of Nurses: Our Nurses. Our Future.
- Australien: engl. Aufruf von Australian College of Nurse Practitioners
- Deutschland:
- Tag der Pflegenden: ver.di mahnt: Fachkräftemangel erfordert entschlossenes Handeln von Arbeitgebern und Politik
„Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di fordert aus Anlass des Internationalen Tag der Pflegenden (12. Mai) alle Verantwortlichen dringend auf, umgehend und entschlossen zu handeln, um dem immer weiterwachsenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Wie die aktuelle Sonderauswertung für die Pflege des Index für Gute Arbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes belegt, gehen 75 Prozent der Krankenpfleger*innen davon aus, ihren Beruf bei den derzeitigen Anforderungen wahrscheinlich nicht bis zur Rente ausüben zu können. In der Altenpflege geben dies 67 Prozent an. Die Sonderauswertung zeigt auch, dass die Beschäftigten in Folge der hohen Arbeitsbelastung Abstriche bei der Qualität gemacht haben…“ Pressemitteilung vom 11. Mai 2023- Siehe dazu auch unser Dossier: Auch in Deutschland stehen dem Corona-Virus (politisch gewollt) knappe Ressourcen des Gesundheitswesens gegenüber
- Entlastung mit Verzögerung
„Der 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflegenden. Er geht zurück auf Florence Nightingale, der Wegbereiterin der Krankenpflege. Bedeutend jünger ist der Tarifvertrag Entlastung für die sechs Unikliniken in NRW, der nach harten Kämpfen im vergangenen Jahr abgeschlossen werden konnte…“ Interview vom 11.05.2023 bei ver.di - „12. Mai 2023
Internationaler Tag der Pflegenden
Noch immer funktioniert unser Gesundheitssystem nach einer profitorientierten Logik. Die wirtschaftlichen Interessen werden vor unsere Gesundheit und unsere Grundbedürfnisse gestellt.
Folgen davon sind schlechte Arbeitsbedingungen, Un- und Unterbezahlung und eine geringe Wertschätzung von Pflege und Sorgearbeit im Allgemeinen. Sowohl in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen, als auch wenn sie zu Hause stattfindet.
Durch den Streik im letzten Jahr haben sich die Beschäftigen der Unikliniken in NRW eine verdiente Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen hart erkämpft, doch hier ist noch lange nicht Schluss. Die Kämpfe gehen weiter!
Denn die profitorientierte Logik des Gesundheitssystems ist nicht naturgegeben, sondern eine bewusste politische Entscheidung. Dies kann und muss dringend verändert werden. Dafür müssen wir uns zusammenschließen. Solidarisch als Beschäftigte und Patient:innen für einen radikalen Wandel im Gesundheitssystem kämpfen. Wir brauchen Arbeitsbedingungen die die gute Versorgung aller erst ermöglichen und letztlich ein System, dass nicht länger an Profitinteressen ausgerichtet ist, sondern an unseren Bedürfnissen.
Pflegenotstand bleibt eine politische Entscheidung! Zusammen die Ärmel hochkrempeln! Nach dem Klatschen kommt die Revolution!“ Thread von „Profite Schaden Ihrer Gesundheit“ vom 12. Mai 2023– unser „Liebling des Tages“
- #TagDerPflegenden: Bundesweit demonstrieren heute Pflegende in Deutschland für bessere Arbeitsbedingungen und Entlastung. Bisher bekannt:
- Berlin: „WALK OF CARE- für die Pflege am 12. Mai, 15:30, Invalidenpark. Nächsten Freitag ist der internationale Tag der Pflegenden! Deshalb wollen wir mit euch für eine gute und menschenwürdige Pflege auf die Straße gehen: Kommt mit uns zum Walk of Care!“ Tweet von Walk of Care
- Dresden: „Kommt am Tag der Pflege mit auf die Straße, Profite pflegen keine Menschen! 12.05. | 16:30 Uhr | Jorge-Gomondai-Platz #dd1205“ Tweet von RotesDresden
- Berlin: „WALK OF CARE- für die Pflege am 12. Mai, 15:30, Invalidenpark. Nächsten Freitag ist der internationale Tag der Pflegenden! Deshalb wollen wir mit euch für eine gute und menschenwürdige Pflege auf die Straße gehen: Kommt mit uns zum Walk of Care!“ Tweet von Walk of Care
- Tag der Pflegenden: ver.di mahnt: Fachkräftemangel erfordert entschlossenes Handeln von Arbeitgebern und Politik
- Großbritannien: engl. Aufruf von Royal College of Nursing
- Österreich:
- Tag der Pflege: Aktionen rund um den 12. Mai – Überblick bei vida
- Personal sauer: „Pflegereform hat nicht viel verändert“
- Tag der Pflege: Aktionen rund um den 12. Mai – Überblick bei vida
- Schweiz: Siehe unser Dossier: 12. Mai, Tag der Pflege in der Schweiz: Walks of Care und Fensterdemo
- EPSU: „Krankenpfleger*innen haben die Nase voll und fordern höhere Löhne und eine sichere Personalausstattung“
- Internationaler Tag der Pflegenden am 12.05.2022: Schluss mit Ausreden – Mehr Personal!
„Erneut machen Beschäftigte aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Psychiatrien zum Tag der Pflegenden deutlich: Es braucht mehr Personal, Entlastung, bessere Arbeitsbedingungen. Die alte Bundesregierung mit ihrem Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zwar eine Vielzahl von Gesetzen auf den Weg gebracht. Doch die versprochene Entlastung ist nicht in den Einrichtungen angekommen. Denn die entscheidende Maßnahme verweigerte der CDU-Minister: bedarfsgerechte und verbindliche Personalvorgaben. Auch Spahns Nachfolger Karl Lauterbach (SPD) lässt sich Zeit – Zeit, die weder Beschäftigte noch Patient*innen und pflegebedürftige Menschen haben. Die Regierung muss endlich handeln. Die Konzepte dafür liegen längst auf dem Tisch. PPR 2.0 jetzt, Herr Lauterbach!…“ Meldung beim ver.di Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Bildung und Wissenschaft
, siehe dazu einige von vielen Aktionen in den Städten:
-
- ver.di zum Tag der Pflegenden: Tempo machen bei der Einführung bedarfsgerechter Personalvorgaben
„Anlässlich des heutigen Tags der Pflegenden fordert ver.di die rasche Einführung gesetzlicher Vorgaben für eine bedarfsgerechte Personalausstattung in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. „Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat einen ‚Zwischenspurt‘ angekündigt. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen haben überhaupt kein Verständnis dafür, dass dabei nicht auch das elementare Problem der viel zu geringen Personalausstattung gelöst werden soll“, erklärte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di-Bundesvorstand. SPD, Grüne und FDP hätten im Koalitionsvertrag versprochen, die PPR 2.0, das Instrument für eine bedarfsgerechte Personalbemessung in der Krankenpflege, kurzfristig einzuführen. Das müsse nun endlich umgesetzt werden. „In der Bevölkerung mögen viele die aktuelle Corona-Lage als Atempause wahrnehmen, doch in den Krankenhäusern ist keine Entspannung eingetreten“, berichtete die Gewerkschafterin. Die immer noch hohe Zahl infizierter Patienten und die damit einhergehenden Schutzmaßnahmen sowie Personalausfälle durch Krankheit und Quarantäne bringen eine noch weiter verschärfte Personalsituation mit sich. „In der Gesundheitspolitik ist unstrittig Tempo gefragt. Warum aber die Cannabis-Legalisierung wichtiger sein soll, als endlich die regelhafte Überlastung der Beschäftigten abzustellen, erschließt sich nicht. Da sind die Prioritäten nicht richtig gesetzt“, kritisierte Bühler. Konkret forderte die Gewerkschafterin die kurzfristige Umsetzung der von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und ver.di schon im Januar 2020 vorgelegten PPR 2.0. „Die wissenschaftliche Entwicklung eines neuen Personalbemessungssystems dauert Jahre. Die Beschäftigten erwarten aber jetzt eine Lösung. Deshalb muss die PPR 2.0 als Übergangsinstrument sofort umgesetzt werden.“ Auch in der Altenpflege müssten die Arbeitsbedingungen durch am Bedarf orientierte und bundesweit einheitliche Personalvorgaben grundlegend verbessert werden, forderte Bühler…“ ver.di-Pressemitteilung vom 12.05.2022 - Personal statt Phrasen. Am »Internationalen Tag der Pflegenden« fordern Beschäftigte bundesweit die lange versprochene Entlastung
„… Das Statistische Bundesamt legte am Mittwoch die neuesten Zahlen zu den Beschäftigten in der Branche vor. Rund 486.000 Pflegekräfte waren demnach Ende 2020 in den Krankenhäusern tätig, 18 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor. In Pflegeheimen und ambulanter Pflege habe es zwischen 2009 und 2019 einen Zuwachs um 40 Prozent auf 954.000 Beschäftigte gegeben. Allerdings ist die Teilzeitquote enorm: In der Krankenpflege liegt sie bei knapp 50 Prozent, in Pflegeheimen und ambulanter Pflege bei zwei Dritteln. Wegen enormer Überlastung während der Coronapandemie haben zahlreiche Pflegekräfte ihre Jobs an den Nagel gehängt. »Inzwischen wissen alle, wie überlastet die Beschäftigten in der Pflege sind. In der Politik wird das wortreich beklagt und Solidarität bekundet, doch die nötigen Konsequenzen werden nicht gezogen«, bringt Mila-Malayn Seremski, Pflegerin an der Berliner Charité, die Kritik vieler Kolleginnen auf den Punkt.
Verdi, DKG und Pflegerat fordern vor allem Verbindlichkeit bei der Personalbemessung. »Wenn Einrichtungen die Vorgaben unterschreiten, müssen Sanktionen folgen«, heißt es aus dem Verdi-Fachbereich Gesundheit und Soziales. In Berlin haben im vergangenen Jahr Beschäftigte von Charité und landeseigenem Klinikkonzern Vivantes Tarifverträge zur Entlastung in der stationären Pflege erstritten, die per Punktesystem zusätzliche freie Tage vorsehen, wenn zuwenig Personal eingesetzt wird. In anderen Häusern existieren vergleichbare Regelungen, etwa an den Unikliniken Jena und Heidelberg. Eine entsprechende gesetzliche Regelung brächte auf einen Schlag Entlastung in allen Krankenhäusern. Falls es keine gibt, so Verdi, bestehe die Gefahr, dass noch mehr Pflegekräfte ihren Beruf aufgeben.
In Berlin werden sich Beschäftigte aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Psychiatrien am Donnerstag nachmittag an einem »Walk of Care« beteiligen. In Baden-Württemberg plant Verdi Kundgebungen und Fotoaktionen unter dem Motto »Schluss mit Ausreden – mehr Personal!« Dabei werden Beschäftigte aus Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Stuttgart und Freiburg als weißer Block an Kundgebungen der Streikenden im Sozial- und Erziehungswesen teilnehmen. »Entlastung und Aufwertung, das sind die gemeinsamen Ziele der Beschäftigten in der Pflege und im Sozial- und Erziehungsdienst«, betonte Irene Gölz, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit und Soziales im Verdi-Landesbezirk Baden-Württemberg. »Deshalb gehen wir gemeinsam auf die Straße.«“ Artikel von Gudrun Giese in der jungen Welt vom 12.05.2022, siehe auch:
- Bundesweite »Walk of Care«-Demos: »Patienten müssen gut behandelt werden können«
Interview von Gitta Düperthal in der jungen Welt vom 12.05.2022 mit Ruth G.von Walk of Care«
- Berlin: Walk of Care am internationalen Tag der Pflegenden: eine Demo in Berlin gegen den Pflegenotstand
- Der Pflegekampf geht weiter. Zum Tag der Pflege steht die Krankenhausbewegung auf der Theaterbühne und auf der Straße
„Initiativen-Speed-Dating, Podiumsdiskussionen, Workshops für den Arbeitskampf – zum »Kongress der Sorge« stehen Mittwochnachmittag keine Schauspieler*innen auf der Bühne des HAU (Hebbel am Ufer), sondern Aktivist*innen. Einen Tag vor dem internationalen Tag der Pflege am 12. Mai treffen sich Vertreter*innen der Berliner Krankenhausbewegung und kleinerer Berliner Initiativen zum politischen Austausch. Eingeladen wurden sie von dem queer-feministischen Kollektiv »Staub zu Glitzer«. (…) Auf dem Kongress soll unter anderem das Bündnis »Gesundheit statt Profite über die anhaltenden Probleme im Krankenhaus- und Pflegebereich sprechen. Silvia Habekost ist Teil der Gruppe und in der Krankenhausbewegung sehr aktiv. Die Pflegerin sieht durchaus die Erfolge der Streiks im vergangenen Jahr. Auf Versprechungen im Koalitionsvertrag, wie eine verpflichtende Personalbemessung, die nicht wie die bisherige Personaluntergrenze auf Kante genäht ist, setzt Habekost allerdings nicht viel Hoffnung. (…) Am 12. Mai, dem internationalen Tag der Pflege, wird die prekäre Realität von Sorgearbeit ebenfalls in die Öffentlichkeit getragen: durch den seit 2016 jährlich stattfindenden «Walk of Care». Um 16 Uhr startet der Demonstrationszug am Invalidenpark, die Organisator*innen rechnen mit einigen Hundert Teilnehmer*innen. Ursprünglich entstand die Gruppe aus einem Gefühl der Frustration heraus. Ruth, Sprecherin von «Walk of Care» und auszubildende Hebamme in Berlin, erzählt, wie Kolleg*innen aus der Pflege einen Katalysator für ihren anstrengenden Arbeitsalltag suchten und einen Pflege-Stammtisch gründeten. Ruth, die selbst anonym bleiben möchte, kennt die Frustration nur zu gut: «Es geht um die Minimalversorgung, also satt, sauber, trocken. Alles andere ist oft nicht möglich.» Die Gruppe wolle deshalb nicht nur als politischer Akteur Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen auf die Straße tragen, sondern den Aktivist*innen weiterhin einen Ort für emotionalen Rückhalt bieten…“ Artikel von Nora Noll vom 11.05.2022 im ND online - „Am Donnerstag ist internationaler Tag der Pflegenden! Kommt zum Walk of Care und kämpft mit für bessere Arbeits- und Ausbildungsbedingungen in der Pflege! Die Pflege macht sich stark für eine #CareRevolution #b1205 12.05. 15:30h Invalidenpark“ Tweet vom Berliner Bündnis Gesundheit statt Profite
- „Am 12.5 ist Tag der Pflege – und dies nutzen die Aktivist:innen vom „Walk of Care“ und „Bunten Kittel“, um gegen die aktuelle Gesundheitspolitik zu protestieren. Los geht’s am 12.5, um 15:30 Uhr im Invalidenpark…“ Tweet von bunte-kittel
- „Kongress der Sorge“
Ein Vernetzungstag für Arbeitskämpfe und feministische Initiativen anlässlich des Tages der Pflege am 12.5. Siehe Infos beim HAU
- Der Pflegekampf geht weiter. Zum Tag der Pflege steht die Krankenhausbewegung auf der Theaterbühne und auf der Straße
- Dresden: 12.5.22: Demonstration zum Tag der Pflegenden
„In der Pflege für bessere Arbeitsbedingungen zu streiken, ist ziemlich schwer. Umso mehr sind die Beschäftigten auf die Solidarität anderer angewiesen, um ihre Forderungen laut auf die Straße zu bringen. Deshalb unterstützen wir den Aufruf vom Dresdner Bündnis für Pflege zur Demonstration am 12. Mai, 16:30 Uhr am Trinitatisplatz…“ Aufruf am 7. Mai 2022 bei der FAU Dresdenund:
- Walk of Care Mobi 2022
„Am 12.05.22 ist es wieder soweit: Der Tag der Pflegenden und das „Bündnis für Pflege Dresden“ macht wieder den Walk of Care. 16.30 Uhr Trinitatisplatz. Sei dabei!“ Mobi-Video bei youtube
- Walk of Care Mobi 2022
- Stuttgart: „Unter dem dämlichen #WirSindMehrAlsIhrDenkt planen die #QuerPflege-Verschwörungsideologen von #PflegeFürAufklärung & #KlinikpersonalStehtAuf am 12.5. in #Stuttgart den #WalkOfCare & die #TagDerPflege-Demo zu unterwandern. Die perfekte Gelegenheit diese Napfsülzen zu impfen.“ Tweet von Filder Nazifrei
- Siehe weitere unter #tagderpflege, #internationalertagderpflege und #WalkOfCare
- Tag der Pflege am 12. Mai 2022: Österreichweite Protestmärsche „Achtung Gesundheit“
“ „Wir sind echt stinksauer auf diese Bundesregierung! Seit Monaten hören wir nur Blabla, wenn es um die versprochene Gesundheits- und Pflegereform geht – aber passieren tut genau gar nichts. Es ist höchste Zeit, dass die Verantwortlichen einmal hören und sehen, wie wütend die Bediensteten im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich deshalb sind“, so kündigt Edgar Martin, Vorsitzender der Hauptgruppe II in der younion _ Die Daseinsgewerkschaft („Team Gesundheit“) im Namen der „Offensive Gesundheit“ eine große Demonstration an. Am Tag der Pflege 12. Mai 2022) findet unsere Protestaktion „Achtung Gesundheit!“ statt. Wir demonstrieren für gute Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung für alle im Gesundheitsbereich! Gemeinsam gehen die Beschäftigten im Gesundheitsbereich auf die Straße und protestieren laut und deutlich. Gemeinsam mit Dir! ÖSTERREICHWEIT am 12.5.2022…“ Aufruf und Infos der Offensive Gesundheit, siehe auch vida und GPA:
- Achtung, Gesundheit: Wir gehen auf die Straße: Österreichweite Protestveranstaltungen am 12. Mai. Sei auch du dabei!
„Wir demonstrieren mit der >>> „Offensive Gesundheit“ für gute Arbeit, faire Bezahlung für alle im Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich! Gemeinsam gehen die betroffenen Beschäftigten auf die Straße und protestieren laut und deutlich. Gemeinsam mit dir!..“ Protestüberblick bei der Vida, siehe auch Gewerkschaft vida auf Twitter
- Achtung Gesundheit – Mehr Personal, gute Arbeit und faire Bezahlung
Große Kundgebung am 12.5., dem Tag der Pflege in Wien – Aufruf der gpa, auch auf Twitter
- Achtung, Gesundheit: Wir gehen auf die Straße: Österreichweite Protestveranstaltungen am 12. Mai. Sei auch du dabei!
- #5nach12 – Österreichweiter Protest der Pflegenden am 24.2.: „Wir sind überlastet, wir gehen krank arbeiten!“
„Sie arbeiten am Limit und darüber hinaus. Am Donnerstag protestierten österreichweit Beschäftigte in der Pflege, in Spitälern und Gesundheitseinrichtungen für mehr Geld und Personal – auch in der Klinik Ottakring in Wien. „Es ist geredet und geredet worden, aber es ist alles gleich geblieben“, sagt eine Pflegerin vor Ort. Es ist kurz vor 12 Uhr. Milica Redzic hat ihr Megaphon schon in der Hand. Sie ist die Vorsitzende der Personalvertretung der Klinik Ottakring in Wien. Redzic steht neben dem Hauptgebäude des Spitals, das bis vor kurzem Wilheminenspital hieß. Rund 1.000 Betten für Patient:innen gibt es hier. Die kleine aber resche Frau orchestriert mit ihren Kolleg:innen die Protestaktion „Achtung Gesundheit!“. Sie fordern: faire Bezahlung und ein Ende von unzumutbaren Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Als Zeichen des Protests unterbrachen an diesem Donnerstag österreichweit Beschäftigte in Spitälern und Gesundheitseinrichtungen um 5 Minuten nach 12 Uhr für wenige Minuten ihre Arbeit. (…) „Bei uns gibt es immer wieder Gefährdungsanzeigen“, sagt Redzic. Gefährdungsanzeigen sind die Alarmsirenen im Spital. Mitarbeiter:innen geben sie bei der Leitung ab, wenn sie aufgrund von Arbeitsüberlastung, fehlendem Personal und struktureller Mängel fürchten, dass Patient:innen zu Schaden kommen könnten. Dann müsste eigentlich etwas passieren. Obwohl die noch immer anhaltende COVID-19-Pandemie die Mitarbeiter:innen Spitäler, Praxen und Pflegeeinrichtungen an ihre Grenzen gebracht und über alle Maßen belastet hat: Geändert hat sich im Grunde nichts. „Es ist geredet und geredet worden, aber es ist alles gleich geblieben“, sagt Pflegerin Halina. (…)
Weil so lange nichts passiert ist, das zu ändern, startet mit der Protestaktion auch die parlamentarische Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit! Es ist 5 nach 12!“. Ihre Hauptforderungen: Mehr Geld fürs Gesundheitswesen und die Langzeitpflege. Die sofortige Nachbesetzung offener Stellen und mehr Personal. Mehr und besser entlohnte Ausbildungsplätze und Möglichkeiten, sich weiterzubilden. Pflegearbeit soll als Schwerarbeit anerkannt werden. Interessierte können die Bürgerinitiative mit ihrer Unterschrift unterstützen. Der Nationalrat wird dabei aufgefordert, Maßnahmen zu beschließen, „um die akute Krise im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege endlich zu beheben“, heißt es von der Initiative. Ihr gehören Ärztekammer und Arbeiterkammer ebenso an wie zahlreiche Gewerkschaften. (…)
Wobei Geld auch nicht alles ist und nicht alles an Problemen löst. „Der Schrei ist nach mehr Freizeit. Geld ist sehr wichtig, keine Frage. Aber die Kolleg:innen brauchen auch Erholung“, sagt Redzic. Pflegerin Theresa von der Neugeborenenstation hätte gern mehr Zeit für sich und ihr Pflegekind. Aber: „Ich habe die Überstunden stehen. Ich kann sie aber gar nicht nehmen, weil nie genug Leute da sind.““ Beitrag von Andreas Bachmann vom 24. Februar 2022 bei moment.at- Zum Aktionsstag siehe den Thread der Gewerkschaftsjugend GPA am 25.2.2022
und #5nach12
- Siehe die Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit! Es ist 5 nach 12!“
und dort die Unterschriftensammlung: „Es ist 5 nach 12: Wir brauchen gute Arbeit und faire Bezahlung für alle im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich. Das gesamte Personal im Gesundheitsbereich und der Langzeitpflege ist auf Grund von Personalknappheit sowie unzumutbaren Arbeits-, Aus- und Weiterbildungsbedingungen seit Jahren überlastet, so dass ein systemkritischer Punkt bereits überschritten wurde. Wir fordern vom Nationalrat umgehend Maßnahmen zu beschließen, um die akute Krise im Gesundheitswesen und der Langzeitpflege endlich zu beenden.“
- Zum Aktionsstag siehe den Thread der Gewerkschaftsjugend GPA am 25.2.2022
- ver.di zum Tag der Pflegenden: Tempo machen bei der Einführung bedarfsgerechter Personalvorgaben
- 2021: Proteste zum Internationalen Tag der Pflegenden am 12. Mai 2021: Beschäftigte aus Kliniken und Pflegeeinrichtungen zeigen Spahns Politik die Rote Karte
- 2018: „Tag der Pflege“ am 12. Mai 2018 – Tag der Proteste
- 2016: [Tag der Pflege am 12. Mai 2016] Die PflegerInnen-Proteste in Freiburg: Woher der Niedergang?
- 2015: Internationaler Tag der Pflegenden am 12. Mai 2015: ver.di zeigt Flagge für mehr Personal und Aufwertung der Pflege
Siehe auch:
- Dossier für die Schweiz: 12. Mai, Tag der Pflege in der Schweiz: Walk of Care und Fensterdemo