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Zur Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung in Nigeria

Pambazuka LogoDer folgende Beitrag ist Bestandteil unseres Spezial-Updates „Die Gewerkschaftsbewegung in afrikanischen Ländern: Zwischen scheintot und Massenmobiliserung“ in der Rubrik Internationales/Afrika am 30. Januar 2017, mit zusammenfassenden Übersetzungen von den Artikeln  einer Sondernummer der panafrikanischen Webzeitschrift Pambazuka vom 27. Januar zu der Gewerkschaftsbewegung vor allem in Südafrika, aber auch in sechs weiteren  afrikanischen Staaten:

„Mass strikes in Nigeria: Is austerity taking its toll?“ von Andy Winne am 27. Januar 2017 bei Pambazuka externer Link ist ein Beitrag in dem, ausgehend von der Situation nach dem Wahlsieg des Ex-Militärdiktators Buhari im Jahr 2015, der sich als Sozialreformer darstellen ließ, die Entwicklung der nigerianischen Gewerkschaftsbewegung skizziert wird. Auch wenn im bevölkerungsreichsten Land Afrikas nur sieben der 180 Millionen Menschen Gewerkschaftsmitglieder seien, so ist der Einfluss der Bewegung nicht zu unterschätzen: Bei Streiks beispielsweise gibt es nirgends eine so hohe Quote der Zustimmung, wie unter Nigerias ärmeren Bevölkerungsteils. Was sowohl mit den vergleichbaren sozialen Verhältnissen zu tun hat, als auch mit der allseits bekannten positiven Rolle der Gewerkschaften im Kampf gegen die Militärdiktatur. Der Autor unterstreicht ausführlich, warum etwa die zahlreichen Kämpfe der Gewerkschaften – oft, wenn auch nicht immer, mit Erfolg – gegen die Streichung der Subventionen für den Ölpreis (und all das viele, was dadurch bestimmt wird) so populär waren und sind: Weil dies die einzige Form ist, in der auch breitere Teile der Bevölkerung vom Ölreichtum des Landes mit profitieren. In einem Aktivisten-Interview wird über Ergebnis und Auswirkungen der Protest- und Streikwelle 2012 gesprochen, als  die Führung beider großer Gewerkschaftsverbände (Nigeria Labour Congress, NLC und Trade Union Congress, TUC) mitten in der Bewegung deren Ende beschlossen, überraschend für alle – sehr, sehr viele – TeilnehmerInnen und eine Wendepunkt in der Popularität der Gewerkschaften. Ihre neuerlichen Aufrufe zu Aktionen in den Jahren danach fanden wesentlich weniger Unterstützung, was mit ausführlichen historischen Statistiken belegt wird.Die Tatsache, dass die Gewerkschaftsführungen sich schon seit langem, und für alle erkennbar ab 2012, von alternativen gesellschaftlichen Formen „verabschiedet“ haben, hat auch dazu geführt, dass sowohl im islamisch geprägten Norden – unter dem Terror von Boko Haram und den terroristischen Gegenschlägen der Armee – als auch im christlichen Süden, fundamentalistische Kräfte zunehmend an Einfluss gewinnen, was die kleinen linken Gruppierungen keinesfalls wett machen können

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=110892
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