»
Mexiko »
»
»
Mexiko »
»

Gemeinsame Erklärung eines Teils des Europas von unten mit der EZLN und die Delegationsreise ab Sommer 2021

Dossier

Zapatistische Planeten-Reise„… Uns vereinen nur sehr wenige Dinge: Dass wir uns die Schmerzen der Erde zu eigen machen: die Gewalt gegen Frauen; die Verfolgung und Verachtung der in ihrer affektiven, emotionalen, sexuellen Identität Differenten; die Vernichtung der Kindheit; der Genozid an den Originarios, den indigenen Pueblos; der Rassismus; der Militarismus; die Ausbeutung; die Zerstörung der Natur.Die Verständigung: Der Verantwortliche für diese Schmerzen ist ein System. Den Henker stellt ein ausbeuterisches, patriarchales, pyramidenförmiges, rassistisches, räuberisches und kriminelles System dar: der Kapitalismus. Das Wissen: Es ist nicht möglich, dieses System zu reformieren, zu erziehen, abzumildern, zurechtzufeilen, zu zähmen, zu humanisieren. Die Verpflichtung: Zu kämpfen, überall und jederzeit – jede/r auf ihrem/seinem Gebiet – gegen dieses System – bis es vollständig zerstört ist. Das Überleben der Menschheit hängt von der Zerstörung des Kapitalismus ab. Wir ergeben uns nicht, wir verkaufen uns nicht – und wir geben nicht nach. Die Gewissheit: Der Kampf für die Menschheit ist weltweit. (…) Aufgrund dieser Übereinstimmungen – und ohne unsere Überzeugungen aufzugeben oder zu lassen, was wir sind – haben wir vereinbart: Erstens.- Treffen, Gespräche, Austausch von Ideen, Erfahrungen, Analysen und Einschätzungen durchzuführen – zwischen uns, die wir – von verschiedenen Konzeptionen und unterschiedlichen Terrains aus – für das Leben kämpfen. Danach wird jede/r ihren/seinen Weg fortsetzen oder nicht. (…) Diese Treffen und Aktivitäten finden auf den fünf Kontinenten statt. Auf dem europäischen Kontinent werden sie in den Monaten Juli, August, September und Oktober 2021 umgesetzt – mit der direkten Beteiligung einer mexikanischen Delegation …“ – aus „Gemeinsame Erklärung eines Teils des Europas von unten und der EZLNexterner Link am 01. Januar 2021 bei Enlace Zapatista über die geplante gemeinsame Aktivität im zweiten Halbjahr 2021, die auch von LabourNet Germany nach Kräften unterstützt wird. Siehe weitere Infos:

  • [Ende der Reise durch Deutschland] Die Bedienungsanleitung für die Revolution ist in Arbeit. Zapatistas aus Mexiko bringen rebellisches Saatgut mit und packen Neues ein New
    Nach intensiven Treffen in Deutschland, Österreich, Osteuropa und Skandinavien geht der fruchtbare Organisierungsprozess der Zapatistas mit linken Gruppen nun in West- und Südeuropa weiter. Ziel ist nicht weniger als die komplette Überwindung des kapitalistisch-patriarchalen Systems und die Rettung der »Madre Tierra«, der Mutter Erde. Die anderen Kontinente sollen als weitere Mobilisierungsziele für eine Organisierung von unten und von links folgen. »Eine andere Welt ist möglich! Wir haben zwar keine ›Bedienungsanleitung‹ für eine Revolution, aber wir lernen beim Praktizieren und Zuhören, bei uns und bei euch, wir gehören zusammen!«, so die zentrale Botschaft der 28 Delegationsgruppen von je fünf Angehörigen der zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN) aus Südmexiko, die derzeit noch bis zum 6. Dezember Europa besuchen. Vom 22. September bis zum 10. Oktober 2021 bereisten Delegierte der zapatistischen Bewegung zum ersten Mal mehrere europäische Länder in der sogenannten Zone 1, darunter viele Bundesländer in Deutschland, um einen tiefgreifenden Austausch gegen jede Form von Ausbeutung, Unterdrückung, Diskriminierung und Naturzerstörung zu thematisieren und rebellische Kontakte zu knüpfen. Die zapatistischen Delegierten, darunter viele Frauen, beschrieben detailliert die unterdrückerischen Strukturen, unter denen die Menschen zu Zeiten der Herrschaft der Großgrundbesitzer leiden mussten. Aber sie konnten sich durch Selbstorganisation und ihren Aufstand befreien und erfolgreich autonome Strukturen aufbauen. Die linkspolitischen solidarischen Gruppen aus Deutschland, die sich fast ein Jahr auf den Besuch der »Compas« (Genoss*innen) vorbereitet hatten, konnten viele ihrer Projekte vorstellen. Ein Höhepunkt des Besuches der EZLN-Vertreter*innen war sicherlich das »Rebellische Treffen« im Wendland. Hier gab es die Möglichkeit für eine breite Öffentlichkeit, die detailliert ausgearbeiteten Redebeiträge der Zapatistas über ihre Widerstands- und Organisationsprozesse zu verfolgen und sich auszutauschen. Im Rahmen der Reise sind viele Kontakte entstanden oder wurden wiederbelebt. (…) Diese Vernetzung ist ein Verdienst der Zapatistas für die hiesige Bewegungslinke. Dies war klare Absicht: Die Zapatistas haben der hiesigen rebellischen Linken einen freundschaftlichen »Tritt in den Hintern« (una patada) verpasst, damit auch im »Herzen der Bestie« (des Kapitalismus) entschlossen, kontinuierlich und im Alltag Selbstorganisation vorangetrieben wird…“ Artikel von Luz Kerkeling vom 15.10.2021 im ND online externer Link, siehe auch das Interview:

    • »Wir wollen das kapitalistische System beerdigen«. Delegierte des mexikanischen Indigenenkongresses knüpfen auf der Rundreise der Zapatistas durch Europa Netzwerke
      „… Trotz aller Unterschiede, denen die Bevölkerungen in Mexiko und in Europa bei ihren Kämpfen ausgesetzt sind, haben wir viele Parallelen festgestellt. Wir haben uns beispielsweise mit Bevölkerungsgruppen getroffen, die wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit diskriminiert werden, wie die Roma, oder mit Menschen, die Sprachen sprechen, die unterdrückt werden, wie Slowenisch in Österreich. Und wir konnten feststellen, dass auch in Europa die Arbeiterklasse großem Druck ausgesetzt ist und unter dem jetzigen System leidet. Ob in Mexiko oder in Europa: Die kapitalistischen Unternehmen üben ihre Macht auf die Beschäftigten aus, um ihre Interessen durchzusetzen. Aber überall gibt es auch Widerstand. (…) Wir haben uns über die widerständigen Praxen in Europa informiert, uns über die aktuellen Auseinandersetzungen ausgetauscht und neue Verbindungen geknüpft. Das war das Ziel dieser Reise, Netzwerke zu schaffen, um gemeinsam besser gegen das kapitalistische, patriarchale System angehen zu können, unter dem so viele Menschen zu leiden haben. Dass es oft dieselben Unternehmen sind, die hier und dort zerstörerisch wirken, war eine Schlussfolgerung unserer Gespräche. (…) Diese Reise hat uns ermöglicht, uns mit Leuten aus lokalen Bewegungen zu treffen, die ebenfalls Widerstand leisten. Die Reise selbst kann nur ein Anfang sein. Wir vernetzen uns hier weiter, um später darauf aufzubauen. Denn die Kämpfe gehen ja weiter. In Mexiko leisten indigene Bevölkerungsgruppen schon seit der Eroberung vor 500 Jahren Widerstand, um die indigenen Kulturen am Leben zu erhalten. Es geht darum, das kapitalistische System zu beerdigen. An diesem gemeinsamen Projekt müssen wir weiterarbeiten und die Zusammenarbeit fortsetzen. Es geht darum, die unterschiedlichen Kämpfe in den Ländern zu bündeln und gemeinsam zu artikulieren. Die Reise hat die Saat gelegt, um künftig besser voranzukommen…“ Interview von Martin Ling vom 15.10.2021 im ND online externer Link mit Angel Sulub, Juan Apostol Caamal Pech und Nisaguie Abril Flores Cruz – sie sind als Delegierte des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) in Mexiko Teil der »Reise für das Leben«, die von den mexikanischen Zapatisten initiiert wurde. Zu ihren Stationen in Europa gehörte auch Deutschland.
    • Und für aktuelle Meldungen wie immer das https://www.ya-basta-netz.org/ externer Link
  • Besuch der Zapatistas in Berlin 6.-8. Oktober
    • 6.10.: Zapatistas am O-Platz Rise up – let’s fight together in the struggle for life. Am Mittwoch, den 6. Oktober, ab 16h laden wir die zapatistischen Genoss*innen und alle Interessierten zu einem Treffen auf dem Oranienplatz ein. Siehe Infos beim ya-basta-netz externer Link
    • 8.10.: Kampf für das Leben! Demonstration gegen die Todesmaschinerie des kolonialen Kapitalismus – siehe Infos beim ya-basta-netz externer Link und im Thread von Freundeskreis Videoclips externer Link die Details
  • Zapatisten sind angekommen. Mexikanische Delegation beginnt Rundreise durch Deutschland 
    Die Delegation der linksgerichteten zapatistischen Befreiungsarmee EZLN aus dem mexikanischen Chiapas ist am Mittwoch in Deutschland angekommen. In 13 Gruppen zu je rund fünf Personen starteten die sozialrevolutionären Aktivist*innen am Morgen in Wien externer Link und erreichten im Laufe des Tages die ersten Anlaufpunkte Frankfurt am Main und Leipzig. Nach Angaben des bundesweiten Ya-Basta-Netzwerkes werden in den Tagen darauf auch weitere Städte besucht, darunter Münster, Kassel, Hannover, Berlin, Hamburg, Bremen, Freiburg und Chemnitz sowie Orte im Rheinland, Bayern, Ostsachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen. Mehrere Gruppen der Zapatist*innen sollen zudem bei der »Rebellischen Zusammenkunft« zwischen dem 29. September und dem 3. Oktober externer Link bei Gedelitz im Wendland erscheinen. Das »Rebellische« ist ein Camp, das wiederkehrend vom Ya-Basta-Netz organisiert wird. Öffentlich wollen die Aktivist*innen nicht dafür werben, laut Webseite ist eine Anmeldung »nur über Einladung von Freund*innen« möglich. Am 10. Oktober wird die Delegation dann voraussichtlich zu anderen Ländern weiterreisen…“ Artikel von Sebastian Bähr vom 22.09.2021 im ND online externer Link
  • ALS HORIZONT DIE WELT. 500 Jahre nach der „Eroberung“ Mexikos demonstrieren Zapatistas in Madrid
    Seit Mai befindet sich eine Vorhut der zapatistischen Reise für das Leben in Europa. Anlässlich des 500. Jahrestages der sogenannten Eroberung des heutigen Mexiko-Stadts – 500 Jahre seit Beginn des Widerstandes, wie es in einem Kommuniqué heißt – riefen die Zapatist*innen und ihnen verbündete Gruppen in Europa zu einer Demonstration auf. Die Reise ist aber auch von Repressionen begleitet. Ein Bericht über den Hintergrund und den aktuellen Stand der Reise…“ Artikel von Timo Dorsch in den Lateinamerika Nachrichten Nummer 567 vom September 2021 externer Link
  • Zapatista-Rundreise in Europa: Aus Chiapas zu den Eroberern – Delegation in Wien gelandet 
    Mit ihrer Landung in Wien beginnt die lang geplante Europatour der mexikanischen Zapatistas. Sie wollen Solidaritätsgruppen treffen. (…) Die Eroberten kommen, um Europa zu erobern. Unter dieser griffigen Parole war im Vorfeld die große Europareise der Zapatistas angekündigt worden. Von Wien aus wollen die Zapatistas über ganz Europa ausschwärmen und in Austausch mit Solidaritäts- und Widerstandsgruppen treten. Ursprünglich hätte die Reise in Frankreich beginnen sollen, doch das jüngste Covidregime stellte unüberwindbare Hürden auf. So sprang Wien ein, wo die Stadtregierung bei der Logistik behilflich ist und angeboten hat, alle noch ungeimpften Delegationsmitglieder zu immunisieren. Über die Agenda der Zapatistas weiß in Wien niemand Bescheid. Berthold Molden, Mitglied des Koordinationskomitees, erzählt von ständigem Improvisieren. Man habe Termine mit Besetzern einer geplanten Schnellstraße, mit Bergbauern und Kurden geplant. Medientermine und Treffen mit Politikern seien ausdrücklich nicht gewünscht.“ Artikel von Ralf Leonhard vom 14.9.2021 in der taz online externer Link, siehe dazu:

  • [Interview] «Von verschiedenen Territorien aus erheben die Frauen ihre Fäuste» 
    Das Bündnis der Dorfgemeinden zur Verteidigung von Land und Wasser aus Morelos, Puebla und Tlaxcala (FPDTA-MPT) im Interview über ihren Kampf gegen ein umfangreiches Projekt zur Industrialisierung, sowie ihre Teilnahme an der «Reise für das Leben» der Nationalen Zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN) durch Europa. In diesen Monaten reist eine Vertretung der EZLN im Rahmen ihrer «Reise für das Leben» quer durch Europa. Es ist die Vorhut einer Delegation, an der sich verschiedenen Akteur*innen, Kollektive und Organisationen aus Mexiko beteiligen. Anlass der Reise sind 500 Jahre nach Beginn des Widerstandes. Gemeint ist der Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung, der 1521 begann, als Tenochtitlán, das heutige Mexiko-Stadt, durch die spanische Krone eingenommen wurde. Während sich die Vorhut der Delegation bereits in Europa befindet und gemeinsam mit verbündeten Gruppen am 13. August in Madrid zu einer Demonstration zum 500. Jahrestag der sogenannten Eroberung Mexikos aufrief, sitzt die eigentliche Delegation in Mexiko fest. Schutzmaßnahmen der Pandemie, aber vor allem restriktive Migrationsbehörden hindern viele an der Ausreise, indem beispielsweise Visaanträge nicht genehmigt werden oder mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sind. Dabei ist klar, die Delegationsreise kann erst beginnen, wenn alle Teilnehmer*innen ausreisen können. Auch das Bündnis der Dorfgemeinden zur Verteidigung von Land und Wasser aus den Bundesstaaten Morelos, Puebla und Tlaxcala (FPDTA-MPT, Frente de Pueblos en Defensa de la Tierra y el Agua de Morelos, Puebla y Tlaxcala) ist Teil der Delegation. Die Reise bringt soziale Kämpfe in Mexiko, Organisationen und originäre Gemeinden zusammen und verläuft in umgekehrter Richtung zur vermeintlichen «Entdeckung» Amerikas. Ziel sei es, so die Initiator*innen, das rebellische Denken in die Ferne zu tragen, die europäischen widerständigen Kämpfe zu den eigenen zu machen, sich über diese zu informieren und lernen…“ Die mexikanischen Aktivistinnen Liliana Velázquez und Samantha César im Interview vom 31.8.21 bei der RLS externer Link
  • Camp der Zapatisten in Basel: «Dieses Camp sehen wir als Ort des revolutionären Austausch» 
    Interview mit Victoria und Lukas, die beide Teil der schweizer Koordination für die zapatistische Rundreise sind. Über die Hintergründe, Ziele und Probleme der zapatistischen „Viaje por la Vida“ und über das Camp in Basel. Interview vom 27. August 2021 im Untergrundblättle externer Link, siehe auch:

    • Gira Zapatista: «Ihr habt uns nicht erobert»
      Zum 500. Jahrestag der kolonialen Unterwerfung des Aztekenreichs besucht eine zapatistische Delegation Europa. Ihr Ziel: grenzüberschreitende Vernetzung und der Blick auf das grosse Ganze. Ein Augenschein im internationalistischen Camp in Basel. «Wir kämpfen dieselben Kämpfe.» Mit diesen Worten begrüsst eine Sprecherin der Gira Zapatista Basel am vergangenen Freitagnachmittag rund 200 Personen auf dem Camp unter der Dreirosenbrücke. Wie die anderen Personen in diesem Text möchte auch sie nicht als Individuum mit Namen, sondern als Teil des Kollektivs zitiert werden. «Der Besuch der ZapatistInnen in Europa», sagt die Frau weiter, «ist eine Möglichkeit, unsere Gemeinsamkeiten hervorzuheben, ohne unsere Unterschiede zu vergessen.» Die blutige Kolonialisierung des amerikanischen Kontinents – viele Indigene lehnen den kolonialen Begriff «Amerika» ab und sprechen von Abya Yala («Land in voller Reife») – jährt sich heuer zum 500. Mal. Einige ZapatistInnen, indigene RebellInnen aus dem Süden Mexikos, grösstenteils aus der armen Region Chiapas, nahmen diesen Jahrestag der Eroberung des Aztekenreichs durch Hernán Cortés zum Anlass, nach Europa zu kommen und sich hier politisch zu vernetzen. Rund dreissig Länder wollen die ZapatistInnen 2021 besuchen. Basel ist eine Zwischenstation auf ihrer Reise…“ Reportage von Natalia Widla (Text) und Roland Schmid (Foto) in der WoZ vom 02.09.2021 externer Link
  • Die zapatistische Delegation in Madrid: „Ihr habt uns nicht erobert!“ 
    Bei der Abschlusskundgebung einer Demonstration hat die zapatistische maritime Delegation, das „Escuadrón 421“, am 13. August am Denkmal von Kolumbus im Zentrum der spanischen Hauptstadt ihr aktuelles Kommuniqué vorgetragen. Die vier Frauen, zwei Männer und eine nicht-binäre Person sprachen im Namen der zapatistischen Gemeinden im mexikanischen Bundesstaat Chiapas,  wo sie vom Staat seit Jahrzehnten diskriminiert würden: „Wir sind die Fremden, die Unerwünschten, die Unpassenden auf demselben Boden, den unsere Vorfahren kultiviert haben“, prangerte Bernal, eine der zwei Männer der Delegation an. Die Maya-Indigenen nannten den Grund für ihre Reise: „Wir kommen, um Euch zuzuhören“. Denn obwohl die Unterschiede zwischen den Menschen zahlreich seien, gebe es etwas, dass alle gemeinsam haben, „und das ist die Wut, der Widerstand…“ Artikel von Leticia Hillenbrand vom 16.08.2021 bei amerika21 externer Link – siehe auch einen Bericht im ND externer Link
  • Dezentraler Aktionstag am 13. August: „Vor 500 Jahren – Der Beginn des Widerstands“
    „… WIR RUFEN DAZU AUF: Die Pueblos, naciones und tribus originarias in Mexiko und der Welt, die Organisationen und Kollektive [der Männer und Frauen], die Gerechtigkeit suchen – angesichts der schweren Verbrechen der vorherigen und der aktuellen Regierungen gegen die Leute, den Pueblo – die diejenigen, die auf Suche nach Gerechtigkeit für ihre Ermordeten und Verschwunden gemachten den düsteren Weg der schlechten Regierung gehen [müssen], diejenigen, die sich im Namen der Natur, der Umwelt organisieren und kämpfen vom Land oder der Stadt aus – teilzunehmen an der: DEZENTRALEN AKTION »VOR 500 JAHREN – DER BEGINN DES WIDERSTANDS« 13. AUGUST 2021. Das heißt, wir laden jede*n ein, sich zu mobilisieren – gemäß ihren*seinen Formen und Geographien, mit kleinen oder großen Aktionen – um den Widerstand und die Rebellion unserer Pueblos zu gedenken, die seit 500 Jahren für dieselbe würdige und gerechte Sache gekämpft haben – und um die Regierungen, die dem Invasoren dienen gegen Pueblos und Natur, zurückzuweisen – mit dem Blick auf die Hoffnung und das Saatkorn für eine lebendige Welt, in die alle Welten passen…“ Aufruf des Congreso Nacional Indígena (CNI) – Indigener Regierungsrat (CIG) externer Link
  • Zapatistas vor den Toren der Festung Europa. Eine Delegation aus Mexiko ist gerade mit den Realitäten EU konfrontiert. Am Mittwoch fand ein dezentraler Aktionstag für ihre freie Einreise statt
    In mehreren europäischen Städten fanden am Mittwoch Protestaktionen für die freie Einreise einer zapatistischen Delegation aus dem südmexikanischen Chiapas in EU-Länder statt. Die Delegierten der Zapatistischen Armee der Nationalen Befreiung (EZLN) wollen auf dieser Reise die sozialen Bewegungen in Europa kennenlernen und den Widerstand gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur stärken. Die siebenköpfige Vorhut der Delegation war am 2. Mai per Segelschiff von der Karibikinsel Isla Mujeres aus aufgebrochen und hatte am 22. Juni in der spanischen Hafenstadt Vigo europäisches Festland betreten externer Link  170 weitere Delegierte wollten auf dem Luftweg einreisen und in Frankreich landen – sowohl mexikanische als auch französische Behörden stellten sich dabei aber zunächst quer externer Link. Die Delegierten, deren Organisationsname an den Revolutionär Emiliano Zapata erinnert, sprechen von einer „Reise für das Leben“ externer Link: Mehr als 520 Jahre nach der euphemistisch „Entdeckung Amerikas“ genannte Eroberung europäische Seefahrer wollen die Zapatistas vom amerikanischen Kontinent nach Europa kommen – nicht um zu erobern, sondern um sich im Widerstand zu vernetzen. (…) Fast drei Jahrzehnte nach dem zapatistischen Aufstand im Süden Mexikos wäre es an der Zeit, eine Debatte zu beginnen, welchen Beitrag die neozapatistische Ideologie für die Linke weltweit geleistet hat und sie weiter entwickelt werden kann. Die Reise der Zapatistas könnte die Gelegenheit sein, eine solche Debatte zu beginnen. Doch es muss sich zeigen, ob sie genutzt wird. Zunächst müssen die Aktivisten gegen die Realität der Festung Europas kämpfen, wo genau kontrolliert wird, wer einreisen darf und wer nicht. (…) Was die zapatistische Delegation jetzt erleben muss, ist aber für viele Menschen aus Süd- und Mittelamerika Alltag. Sie bemühen sich oft jahrelang um Visa und brauchen oft Bürgen, die sich verpflichten, für alle Kosten während ihren Aufenthalt im EU-Raum aufzukommen, damit sie überhaupt einreisen können. Andererseits leben und arbeiten hier viele „undokumentierte“ Menschen aus Lateinamerika und kämpfen in der Kampagne „Legalisierung jetzt“ für ihre Rechte. Die Forderung „Grenzen auf“, die jetzt von den Unterstützern der zapatistischen Delegation erhoben wird, könnte verallgemeinert werden – denn nur der gesicherte legale Aufenthalt verhindert auch die Ausnutzung der Betroffenen als billige Arbeitskräfte.“ Artikel von Peter Nowak vom 6. August 2021 in Telepolis externer Link
  • 4. August 2021: Dezentraler Aktionstag für freie Einreise in die EU
    Am Mittwoch, den 4. August 2021 finden in vielen bundesdeutschen Städten und Regionen Kundgebungen und Aktionen mit der Forderung nach einer freien Einreise der indigenen mexikanischen Delegation in die EU statt. Es geht darum, dass aktuell eine größere Delegation von Zapatistas und anderen Indigenen aus Mexiko an der Einreise nach Europa gehindert werden. Sie erleben gerade eine Situation, die sich allen Migrant:innen bietet, die in die EU einreisen wollen: geschlossene Grenzen…“ Meldung samt Flyer von 4. August 2021 bei der Gruppe Basta externer Link
  • Europareise der Zapatistas durch Regierungen in Mexiko und Frankreich in Gefahr – Aufruf zu Protesten und weiteren Spenden 
    Nach Ankunft der ersten sieben der zapatistischen Vorhut, dem Geschwader 421 in Europa, werden weitere 170 Delegierte der „Reise für das Leben“ (Gira por la vida) aus Mexiko erwartet. Auch Subcomandante Moisés, Sprecher und Militärchef der Zapatistischen Befreiungsarmee (EZLN), wird die Delegation begleiten. Nachdem das Geschwader 421 per Segelschiff in Europa angekommen war (amerika21 berichtete externer Link), sollen die weiteren Delegierten per Flugreise in Frankreich landen. Staatliche Behörden legen der zapatistischen Reise jedoch Steine in den Weg: Mexikanische Stellen verweigern die Ausstellung von Reisepässen an die Delegierten und die französische Regierung die ungehinderte Einreise der Zapatistas in das Land. Unterstützer:innen der „Reise für das Leben“ bangen externer Link aktuell um die Ausreisegenehmigung von 62 Delegierten aus Mexiko nach Frankreich. Diese warten seit Wochen auf die Ausstellung ihrer Reisepässe. (…) Für weiteres Entsetzen sorgt die Weigerung der französischen Regierung, die Delegierten in das Land einreisen zu lassen. Mehr als 800 Organisationen, Institutionen und Personen aus Europa haben deshalb eine gemeinsame Protesterklärung unterzeichnet externer Link. Sie fordern die Regierung von Staatspräsident Emmanuel Macron auf, die Einreise nach Frankreich bedingungslos zu gewährleisten. Auch deutsche Organisationen, wie das Ya-Basta-Netz oder Medico International, haben den Protestbrief unterschrieben. Um weiter Druck auszuüben, werden aktuell Protestaktionen vor französischen Behörden in ganz Europa organisiert. Aktivist:innen aus dem Rhein-Main-Gebiet etwa demonstrierten am Dienstag vor dem Konsulat in Frankfurt am Main. Dort sollte ein von den Protestierenden unterschriebener Brief an die Angestellten des Konsulats ausgehändigt werden: „Dabei hat sich die französische Behörde sehr unkooperativ verhalten und wollte uns abwimmeln, ohne den Brief entgegenzunehmen“, berichtet die Regionalkoordination auf ihrem Instagramprofil (…) Wegen der unvorhersehbaren Komplikationen habe die bisherige Reiseplanung mehr Zeit und Geld gekostet, als zuvor angenommen. Deshalb ruft externer Link das Ya-Basta-Netz weiterhin solidarische Menschen auf, die Reiseplanung mit Spenden zu unterstützen.“ Artikel von Nina Baghery vom 23.07.2021 bei amerika21 externer Link: „Europareise der Zapatistas in Gefahr“
  • Zapatistische Delegation erreicht europäisches Festland 
    „„La Montaña“, das Segelschiff der zapatistischen Delegation, hat nach siebenwöchiger Schiffsreise das europäische Festland erreicht. Am 20. Juni liefen die Vertreter*innen der Zapatistas im galizischen Puerto Bayona ein. Aktivist*innen aus unterschiedlichen europäischen Ländern hatten sich am Hafen von Vigo versammelt, um die zapatistische Delegation zu begrüßen. Der sogenannte „Schwadron 421“ war am 2. Mai von der Isla Mujeres im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo in See gestochen. Dutzende weitere Vertreter*innen der zapatistischen Befreiungsarmee EZLN und des landesweiten Indigenenkongresses CNI werden mit dem Flugzeug folgen. Auf einer Europareise wollen die Zapatistas den Kontinent „von links und unten“ besuchen und sich mit Aktivist*innen und sozialen Bewegungen aus mindestens 30 Ländern austauschen. Bereits zur Ankunft der zapatistischen Delegation reisten Aktivist*innen aus der Schweiz, aus Deutschland, Frankreich, Schweden, Italien, Portugal, Griechenland, Marokko, Brasilien, Tschechien, dem Iran und aus den unterschiedlichen spanischen Regionen nach Galizien an. In zahlreichen europäischen Städten laufen unterdessen die Vorbereitungen für den Besuch der Zapatistas.“ Meldung vom 20. Juni 2021 beim Nachrichtenpool Lateinamerika externer Link
  • Die Zapatistas kommen! Wir Gewerkschafter:innen heißen sie willkommen! 
    Am 3. Mai 2021 haben sich sieben Zapatistas aus dem südmexikanischen Chiapas auf dem Segelschiff La Montaña von Cancún/Mexiko aus auf den Weg nach Europa gemacht. Im Juni wollen sie in Nordspanien ankommen und werden dann um viele andere Zapatistas, die mit dem Flugzeug anreisen, verstärkt werden.
    Als Gewerkschafter:innen aus unterschiedlichen Gewerkschaften, Branchen und Gewerken begrüßen wir dies. Wir heißen die Zapatistas willkommen und werden versuchen, über unsere Organisationen ihre Reise, wo immer möglich, zu unterstützen und ihre Anliegen öffentlich zu machen. (…) Die Offenheit und das Interesse der EZLN an Kämpfen, Protesten und Widerständen auf der ganzen Welt und auch bei uns in Europa hat sich schon häufig darin gezeigt, dass die Zapatistas ihre Solidarität mit Streiks und anderen Arbeitskämpfen verlautbart und auch entsprechend gehandelt haben. Diese Solidarität wollen wir zurückgeben – auch weil wir wissen, dass wir bei allen Unterschieden vor denselben globalen Problemen stehen. Deswegen heißen wir die Zapatistas willkommen und freuen uns auf den Austausch mit ihnen während ihrer Reise. In diesem Sinne bitten wir alle Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, die Reise zu unterstützen.“ Aufruf „Gewerkschafter:innen für Zapatistas“ am 11.6.2021 beim express externer Link mit 2 solidarischen Spendensammlungen und vielen Erstunterzeichner:innen, zu denen selbstverständlich auch das LabourNet Germany gehört. Weitere Unterzeichnungen nehmen per Mail an express-afp@online.de entgegengenommen!
  • [Video] Die Zapatistische Delegation wird verabschiedet 
    Eine Frau aus dem Unterstützungskomitee erklärt, weshalb sich eine Zapatistische Delegation nach Europa aufmacht: „Das ist für das Leben.“ (aus dem Video) Die „maritime Delegation“ besteht aus sieben Personen und ist derzeit mit einem Segelschiff unterwegs nach Europa. Sie wird um den 15. Juni in Spanien erwartet. Später werden noch mehr Delegierte aus Chiapas nach Europa reisen. Hier ein Text dazu von John Holloway externer Link (deutsch): Der surreale Kampf der Zapatisten für das Leben. Und der Vimeo Kanal mit Videos von der maritimen Delegation externer Link .“ Video bei labournet.tv externer Link (spanisch mit dt. UT | 2 min | 2021)
  • Weckruf über Europa hinaus: Delegation der zapatistischen Befreiungsarmee will Alte Welt bewegen 
    „»Es geht nicht um Vorwürfe. Es geht um eine ›Invasion‹, um Leben zu säen, um zu verstehen, dass der Kapitalismus in uns eingedrungen ist und dass wir alle aufwachen müssen. Hoffentlich wachen sogar auch die Reichen auf, aber wenn sie es nicht kapieren, ist es ihre Sache.« So brachte Subcomandante Moisés mit ironischen Untertönen die Zielsetzung der ersten nach Europa reisenden Delegation externer Link der zapatistischen Befreiungsbewegung EZLN auf den Punkt. Moisés ist Sprecher und politisch-militärisch Verantwortlicher der Bewegung und begleitete die Delegation bis auf das Schiff – reiste selbst aber nicht mit. Am späten Nachmittag des 2. Mai ist unter Begleitung sozialer Aktivist*innen und unter großer medialer Begleitung eine »Vorhut« der indigen geprägten, linksgerichteten EZLN von der Isla de Mujeres in der mexikanischen Karibik aus Richtung Europa in See gestochen. Ihre erste Delegation bezeichnen die Zapatistas als »Geschwader 421«, da sie aus vier Frauen, zwei Männern und einer »unoa otroa« (dt. in etwa: eine Person anderen Geschlechts) besteht. Ab Juli folgen weitere Delegierte, so dass die Gesamtgruppe 160 Personen umfassen wird, die das Mandat der rund 1000 zapatistischen Gemeinden aus Chiapas, Mexiko, innehaben…“ Artikel von Luz Kerkeling vom 04.05.2021 im ND online externer Link – siehe auch das Ya-Basta-Netz externer Link
  • Juli – Oktober 2021: Por la Vida – Zapatistische Planetenreise für das Leben.
    Beitrag mit Hintergründen beim Cafe Libertad externer Link
  • Comisión sexta der EZLN: Auf dem Weg nach Europa
    EZLN-Delegation ab Sommer 2021Chiapas. Mexiko. An diesem 10. April 2021 haben sich im »Saatfeld Comandanta Ramona« die Companer@s versammelt, die Teil der ersten Gruppe der Delegiert*innen unserer Überfahrt Für das Leben – Kapitel Europa bilden. Es handelt sich hierbei um die Delegation zur See…“ Bericht vom 19.4.2021 bei Enough14D externer Link – siehe auch

  • Neues Kommuniqué der EZLN: Weg nach Europa …
    „… Geschwister und Compañer@s, An diesem 10. April 2021 haben sich im „Saatfeld Comandanta Ramona“ die Companer@s versammelt, die Teil der ersten Gruppe der Delegierten unserer Überfahrt Für das Leben – Kapitel Europa bilden. Es handelt sich hierbei um die Delegation zur See. (…) Unsere Delegierten werden ein großes Herz mitbringen. Nicht nur um diejenigen zu umarmen, die auf dem europäischen Kontinent rebellieren und Widerstand leisten, sondern auch um ihren Geschichten, ihren Geographien, Kalendern und Modi zuzuhören und von ihnen zu lernen. Diese Delegation wird jetzt zwei Wochen in Quarantäne verbleiben, im „Saatfeld“ isoliert, um zu garantieren, dass sie nicht mit Covid-19 angesteckt sind und damit sie sich so auf die [lange] Dauer ihrer Meeres-Überfahrt vorbereiten. Während dieser zwei Wochen werden sie innerhalb der Nachbildung eines Schiffs, das wir dafür im „Saatfeld“ gebaut haben, leben…“ Kommuniqué in der Übersetzung durch lisa-colectivo malíntzin am 15. April 2021 bei amerika21 externer Link
  • Zapatistas auf dem Weg nach Europa. Vorbereitungen zu den Vernetzungstreffen in 30 Ländern laufen auf Hochtouren
    Aktuelles mexikanisches Soliplakat mit den Zapatisten vom August 2020Vor der Reise steht die Quarantäne: Seit dem 10. April, dem 102. Jahrestag der Ermordung des linken Revolutionärs Emiliano Zapata – nach dem sich die Bewegung benannt hat – ist die »Vorhut« der zapatistichen Befreiungsbewegung EZLN in Isolation. Nach bisherigen Informationen handelt es sich um etwa 30 Personen der Gesamtdelegation von über 150 Personen. Diese Gruppe wird Anfang Mai per Segelschiff nach Europa reisen, auch, um symbolisch die vermeintliche »Eroberung« Lateinamerikas zu konterkarieren. Ab Juli werden die weiteren Delegierten der Zapatistas und anderer linker indigener Organisationen anreisen, um sich in über 30 Ländern und Regionen Europas mit linkspolitischen sozialen Aktivist*innen zu treffen, sich kennenzulernen und zu organisieren. Bei den Themen stehen antipatriarchale Kämpfe klar im Fokus. Rund 75 Prozent der Delegation wird von Frauen und Menschen, die sich als nicht-männlich empfinden, gebildet…“ Artikel von Luz Kerkeling vom 14.04.2021 im ND online externer Link
  • Dokumentation bei Enough 14 D: Nach Indigenes Revolutionär-Klandestines Komitee der EZLN: Sechster Teil externer Link: Ein Berg auf hoher See, und Teil fünf: Der Blick und die Distanz zur Tür externer Link, Teil vier: Erinnerung an das, was kommen wird externer LinkTeil 3: Der Auftrag externer Link, Teil 2: Das Wirtshaus externer Link, veröffentlichen wir nun Teil eins: Eine Erklärung … für das Leben externer Link
  • Zapatisten und indigenes Bündnis in Mexiko wollen Vernetzung stärken. Artikel von Sarah Wollweber vom 16.12.2020 bei amerika21 externer Link
  • Siehe für Grundinfos: https://www.ya-basta-netz.org/ externer Link
  • Siehe im LabourNet vom Oktober 2020: Der – längst nicht mehr heimliche – Krieg gegen die zapatistischen Gemeinden in Südmexiko: Wegen ihres Widerstandes gegen Megaprojekte der Regierung? Spenden-Aufruf nach Brandstiftung im Kaffee-Lager und vom August 2020: Die bewaffneten Angriffe auf zapatistische Gemeinde gehen weiter: Soziale Bewegungen und Linke in Mexiko und ganz Amerika mobilisieren dagegen sowie Bewaffnete Überfälle auf zapatistische Gemeinden in Mexiko erzeugen Fluchtwelle – und stärken die Solidarität
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=184417
nach oben