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Ein Jahr nach dem Verschwinden der 43 Studenten: Weltweite Proteste gehen weiter, die Krise in Mexiko auch

Kampagnenplakat Jahrestag der mexikanischen Verschwundenen 26. September 2015Ein Jahr ist es nun her, seitdem die 43 Studenten der ländlichen Normalschule von Iguala als verschwunden gelten – der eine oder andere musste zurücktreten, es gab auch Festnahmen, aber alle Versuche der mexikanischen Regierung, den Fall mit dieser oder jener Lösung oder Untersuchung als beendet abzuhaken, sind bisher gescheitert. „Das Verbrechen war für die mexikanische Gesellschaft eine Art Wendepunkt. Es kommen hier mehrere Dinge zusammen. Es wurden angehende Lehrer getötet und somit die Zukunft Mexikos zerstört. Dass die jungen Männer von der Polizei festgenommen und an das organisierte Verbrechen übergeben wurden, belegt zudem, dass die Sicherheitskräfte Teil des kriminellen Netzwerks sind. Vielleicht wurden die Muchachos sogar der Armee übergeben. Ayotzinapa hat unser Land in eine Art Republik der Unzufriedenen verwandelt, wir sehen eine Entrüstung und Empörung, die wir bisher nicht kannten. Erstmals haben sich Prominente zu politischen Themen geäußert. Filmemacher wie Oscar-Preisträger Alejandro González Iñárritu, Fußballprofis wie Javier Hernández. Alle haben gesagt: Es reicht“ – aus dem Interview „In Mexiko kann die Lage explodieren“ von Klaus Ehringfeld mit dem Schriftsteller Juan Villoro am 27. September 2015 in der FR-Online externer Link, worin auch noch gesagt wird „Im Fabrizieren von Schuldigen haben wir in Mexiko eine große Tradition„. Siehe dazu auch weitere aktuelle Beiträge:

  • „Nicht alleine gelassen“ von Lena Kreymann am 28. September 2015 in der jungen welt externer Link, ein Bericht über die Demonstration zum Jahrestag des Verschwindens in der mexikanischen Hauptstadt, worin auch berichtet wird: „Während der Demonstration wiesen die Eltern und ihre Unterstützer vom Lautsprecherwagen auf das allgemeine Problem hinter dem »Verschwinden« der 43 hin: In Mexiko werden rund 26.000 Personen vermisst. Sie prangerten auch die Repression gegen die Pädagogischen Landschulen an sowie deren ständige und politisch gewollte Unterfinanzierung. Dem stellten sie die Ausgaben für die zunehmende Militarisierung des Landes gegenüber…
  • „LA MENTIRA HISTORICA DEL GOBIERNO NEOLIBERAL“ heißt der Aufruf der Alianza de Trabajadores de la Salud y Empleados Públicos von Anfang September 2015 zur Teilnahme an der Demonstration zum Jahrestag des Verschwindens (Die Alianza ist Bestandteil des Globalen alternativen Gewerkschaftsnetzwerks für Solidarität und Kampf, dem auch in der BRD mehrere – kleinere – Gruppierungen angehören, unter anderen das LabourNet Germany) in dem vor allem hervorgehoben wird, dass der Angriff gegen die Lehrer-Studenten kein zufälliger war – schliesslich waren sie Aktivisten und sind die Lehrer und LehrerInnen Mexikos jene soziale Schicht, die sich am deutlichsten der neoliberalen Ausverkaufspolitik widersetzt, oder, im Originalton: „Desde el punto de vista político se avizoran dos objetivos: por un lado, atacar a los maestros, el contingente con mayor fuerza en este momento y movilizado contra la reforma educativa, una de las reformas neoliberales más importantes, de las que ha impulsado el gobierno de Peña Nieto
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=87102
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