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Vorstoß im litauischen Parlament: Soll die Beteiligung am Holocaust „weißgewaschen“ werden?

Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V. für Antisemitismus„…Im litauischen Parlament, dem Seimas, gibt es offenbar Bestrebungen, einen Gesetzentwurf auszuarbeiten, in dem jedwede Beteiligung staatlicher litauischer Stellen an der Verfolgung und Ermordung von Juden während der deutschen Besatzungszeit im Zweiten Weltkrieg abgestritten wird. Eine Seimas-Kommission erarbeite gerade einen entsprechenden Text, berichten zahlreiche Medien. Der Vorsitzende der Parlamentskommission für den Freiheitskampf und das staatliche historische Gedächtnis, Arunas Gumuliauskas, hatte im Dezember erklärt: »Der litauische Staat hat nicht am Holocaust teilgenommen, weil er besetzt war. Genauso wenig konnte die litauische Nation am Holocaust teilgenommen haben, denn sie war versklavt.«  Litauen habe während des Zweiten Weltkriegs und im Anschluss daran zwei Besatzungen verkraften müssen, »die nationalsozialistische und die sowjetische«, sagte der Abgeordnete des Bundes der Bauern und Grünen damals. Die Haltung Litauens zum Holocaust könne daher nicht dieselbe sein wie die des Westens. Der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, Moskaus Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, nannte Gumuliauskas Vorhaben einen »direkten Affront« gegen jene Hundertausende von litauischen Juden, die von den Nazis »mithilfe der politischen und militärischen Führer Litauens und auch der örtlichen Bevölkerung« ermordet worden seien…“ – aus dem Beitrag „Geplanter Gesetzentwurf leugnet Mitverantwortung an Ermordung Hunderttausender Juden“ von Michael Thaidigsmann am 15. Januar 2020 in der Jüdischen Allgemeinen externer Link – nicht eben als pro-kommunistische Zeitung bekannt aber wachsam gegenüber Schutzmaßnahmen für antisemitische Mordbanden aller Art

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=171537
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