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Der Dialog des kolumbianischen Präsidenten – begleitet von Polizeimorden – wurde zum Monolog: Neuer Generalstreik am 27.11. beschlossen

Geeralstreik in Bogota 21.11.2019 - Hunderttausende...„… Im Gedenken an den getöteten 18-jährigen Schüler Dilan Cruz haben sich den ganzen Tag über Tausende Kolumbianer zu Kundgebungen und Demonstrationen versammelt. Cruz, der am Montag laut Medienberichten sein Abiturzeugnis hätte erhalten sollen, war am Abend des selben Tages seinen schweren Kopfverletzungen erlegen. Der junge Mann war bei einer Demonstration am Samstag in der Hauptstadt Bogotá nach bisherigen Ermittlungen von einer Tränengasgranate der Bereitschaftspolizei Esmad am Kopf getroffen worden. (…) Im Gedenken an den getöteten 18-jährigen Schüler Dilan Cruz haben sich den ganzen Tag über Tausende Kolumbianer zu Kundgebungen und Demonstrationen versammelt. Cruz, der am Montag laut Medienberichten sein Abiturzeugnis hätte erhalten sollen, war am Abend des selben Tages seinen schweren Kopfverletzungen erlegen. Der junge Mann war bei einer Demonstration am Samstag in der Hauptstadt Bogotá nach bisherigen Ermittlungen von einer Tränengasgranate der Bereitschaftspolizei Esmad am Kopf getroffen worden. In den vergangenen Tagen waren in verschiedenen Städten Kolumbiens Zehntausende Menschen gegen die Politik der Regierung unter dem rechtskonservativen Präsidenten Iván Duque auf die Straße gegangen. Sie protestierten gegen die geplante Arbeitsmarkt- und Rentenreform sowie die zunehmende Gewalt gegen soziale Aktivisten. Am Rande der Demonstrationen kam es immer wieder zu Ausschreitungen und Plünderungen. Vier Menschen wurden bislang getötet, etwa 500 verletzt. Für diesen Mittwoch hat die Protestbewegung zu einem neuen Generalstreik aufgerufen. Gewerkschaftsvertreter werfen der politischen Führung vor, Reformen nach wie vor zu Lasten von Arbeitern, Rentnern und Berufsanfängern durchsetzen zu wollen. Unmittelbar vor dem Aufruf waren die Anführer der Demonstrationen zu Gesprächen mit Duque zusammengekommen. Der Staatschef hatte als Reaktion auf die landesweiten Massenproteste am Freitag einen „Nationalen Dialog“ ausgerufen. Seither traf er sich mit Ministern, Bürgermeistern, Gouverneuren sowie mit Unternehmern und Gewerkschaftern. Für die Protestbewegung nimmt das aus Vertretern von Gewerkschaften, indigenen Gruppen, Oppositionsparteien sowie Studenten bestehende Nationale Streikkomitee an dem Dialogformat teil…“ aus dem Beitrag „Kolumbiens Protestbewegung lässt nicht locker“ am 26. November 2019 bei der Deutschen Welle externer Link – worin auch noch auf erste Zugeständnisse der Rechtsregierung an soziale Forderungen berichtet wird (und woran eigentlich nur die Schönfärbung der Esmad als „Bereitschaftspolizei“ zu kritisieren ist…). Siehe dazu auch einen weiteren aktuellen Beitrag zur Ausweitung der Proteste durch Polizeibrutalität, einen zum Beschluss, erneut einen Generalstreik auszurufen – und einen über die gewerkschaftlichen Unterstützer der Rechtsregierung – sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zur Protestbewegung in Kolumbien:

  • „Colombia. CGT traiciona a la clase obrera y declara que “el paro ya terminó”“ am 25. November 2019 bei Resumen Latinoamericano externer Link ist insofern ein wichtiger Beitrag, als er von der Stützungsmaßnahme des immer noch größten Gewerkschaftsbundes Kolumbiens, der CGT berichtet, die nach dem Generalstreik vom 21. November die weiteren Proteste – in frontalem Unterschied zu allen anderen beteiligten Organisationen – die weiteren Proteste als „nicht mehr dazu gehörend“ diffamierte. Die mehr als seltsame Gewerkschaft (die einzig größere des Kontinents, die etwa selbsternannte venezoelanische CIA-Präsidenten „anerkennt“) fällt damit einmal mehr den Protesten in den Rücken, stets im Dienste der Rechtsregierung…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=157921
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