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Massive Proteste und Widerstandsaktionen gegen Polizeiterror in Kenia

Das Logo des Zusammenschlusses Missing Voices gegen Polizeigewalt in Kenia„… Die Proteste, die auf Swahili »Saba Saba« (»siebter siebter«) genannt werden, finden in dem ostafrikanischen Land in jedem Jahr am 7. Juli statt. Ihren Ursprung hatte die Tradition der Märsche 1990, als die Opposition Massenproteste gegen den damaligen Präsidenten Daniel arap Moi, der von 1978 bis 2002 das Amt besetzt hatte, organisiert und verlangt hatte, ein Mehrparteiensystem zuzulassen. In diesem Jahr wurden die Demonstrationen von der vorherrschenden Polizeibrutalität im Land besonders befeuert. Die Teilnehmer warfen den Einsatzkräften laut Reuters vor, während der wegen der Coronapandemie verhängten Beschränkungen zahlreiche Menschen umgebracht zu haben. Als »Gründe« dafür seien die Nichteinhaltung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus wie etwa Verstöße gegen die Ausgangssperren oder das Nichttragen einer Maske angegeben worden. In den letzten Wochen hatte es immer wieder Kundgebungen gegen das Vorgehen der Einsatzkräfte gegeben. Vergangenes Wochenende töteten Polizisten im Westen Kenias einen Straßenhändler, nachdem dieser gefälschtes Handdesinfektionsmittel verkauft hatte. Demonstranten setzten als Reaktion eine Polizeistation in Brand, woraufhin der mutmaßlich verantwortliche Beamte in Gewahrsam genommen wurde…“ – aus der Meldung „Proteste und Polizeigewalt“ am 08. Juli 2020 in der jungen welt externer Link über den alljährlichen Marsch gegen Polizeigewalt, der im Jahr 2020 durch den Polizeiterror während der Epidemie besondere Aufmerksamkeit erlangte. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge zu den Protesten gegen Polizeigewalt in Kenia am 07. Juli 2020 (darunter ein sehr aufschlussreiches längeres Video von der Demonstration in der Hauptstadt) sowie drei weitere Beiträge über entsprechende Protestaktionen während Juni 2020:

  • „KENIA: Mord im Namen von COVID19“ am 25. Juni 2020 bei Dem Volke Dienen externer Link berichtete unter anderem: „… Am 25. Juni ermordeten Polizeikräfte drei Menschen bei bei Kämpfen gegen die Corona-Beschränkungen in der Stadt Lessos in Kenia. Wütende Massen versuchten, die Festnahme eines Taxifahrers durch die Polizeikräfte zu verhindern, da dieser keinen Mundschutz trug. Bei dieser Konfrontation feuerte mindestens einer der eingesetzten Polizisten mehrere scharfe Schüsse in die Menge und ermordete einen örtlichen Schuster. Dieser reaktionäre Mord löste weitere Proteste und Kämpfe gegen die Sicherheitskräfte in Lessos aus. Barrikaden wurden errichtet, das Haus des örtlichen Polizeichefs in Brand gesteckt und eine Polizeistation mit Steinen angegriffen. Während dieser Kämpfe wurden zwei weitere Menschen von der Polizei erschossen.  Die Reaktion bestreitet natürlich die Berichte der Augenzeugen und behauptet, ein Taxifahrer habe versucht, einem Polizisten die Waffe zu entreißen, was zu den abgefeuerten Schüssen führte...“
  • „Protest gegen Polizeiwillkür“ am 10. Juni 2020 in den Rote Fahne News externer Link berichtet von einer Demonstration in der Hauptstadt: „Am Montag demonstrierten über 200 Leute durch das Slumgebiet Mathare in der Hauptstadt Nairobi. Sie protestierten gegen die Polizeiwillkür unter dem Ausnahmerecht der Corona-Pandemie und gegen die wachsende Zahl von Toten durch Polizeieinsätze. „Sie bringen uns mehr um als das Coronavirus“ war einer der Slogans der Demonstration, die von drei  Basisorganisationen durchgeführt wurde“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=175335
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