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Und es bewegt sich doch: Soziale Proteste im Jemen trotzen der Kriegsmaschine

Die größte Demo der jemenitischen Geschichte 7.7.2017 in Aden für Unabhängigkeit„… Trotz dieses Scheiterns gab es dank der Revolutionsbestrebungen einige Veränderungen. Den Armen und Schwachen im Jemen gab die Revolution Hoffnung. Sie haben erfahren, dass sie trotz ihrer Schwäche die Mächtigen im Land herausfordern konnten, besonders durch die sozialen Medien. Die Revolution gab aber auch den Kreativen Raum, sich zu äußern. Außerdem war es eine Lektion in kollektivem Handeln. Denn kein Diktator, kein Staat, keine bewaffnete Gruppe kann Menschen, die auf der Straße ihre Rechte fordern, künftig noch so mit Gewalt begegnen. Dieses Wissen wird wichtig für die Zukunft, wenn wir den neuen Herrschern aufzeigen, welche Verbrechen sie während des Kriegst verübt haben, wenn wir sie zu Rechenschaft ziehen. (…) Na ja, die Machthaber hören nicht gerne Kritik. Es gibt aber auch YouTuber*innen im Jemen. Sie halten sich zwar zurück, aber auch sie finden Wege, um sich zu Missständen zu äußern. Vor kurzem hatten wir eine erste Demonstration, es ging um die Ermordung eines jungen Mannes, er wurde zu Tode gequält. Wir fordern die Institutionen auf, transparent mit dem Fall umzugehen. Es ist ein erschütternder Fall, aber im Vordergrund steht auch, dass wir auf die Straße gegangen sind und unsere Forderungen verkündet haben. Es zeigte, dass wir immer noch im Stande sind, kollektiv zu handeln...“ – aus den Antworten von Abdulsalam al-Rubaidi (Mitherausgeber des digitalen Kulturmagazins Almadaniya) auf die Fragen von Mareike Transfeld in dem Interview „«Unsere Zeit kommt wieder, wenn sich die Machthaber sicher fühlen»“ am 16. Oktober 2020 bei der Rosa Luxemburg Stiftung externer Link über die revolutionäre Bewegung im Jemen. Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag über alternative politische Kräfte im Jemen jenseits der Kriegsparteien – und den Hinweis auf unseren letzten Bericht zu sozialen Protesten trotz (?) Krieg:

  • „Die Sehnsucht von Aden“ von Asmaa Waguih am 23. April 2020 bei Zenith online externer Link zu einer der „anderen Kräfte“, die im Jemen heute wirken in der lesbaren Einleitung des kostenpflichtigen Artikels unter anderem: „… An einem Kreisverkehr in der Hafenstadt Aden im Süden des Jemen, unweit der Küste mit Blick auf den Golf von Aden, sitzt der 55-jährige Hatem Salih in einem Kiosk und verkauft Zigaretten und kalte Getränke. Er trägt eine Weste, auf deren Rückseite groß die Flagge des Süd-Jemen prangt, der ehemaligen »Demokratischen Volksrepublik Jemen«. An der Wand seines bescheidenen Ladens hängen Fotos, auf denen er gemeinsam mit anderen Aktivisten der südlichen Separatistenbewegung posiert. Im Jahr 2007 schloss Salih sich der im selben Jahr gegründeten »Bewegung des Südens« an, die die Unabhängigkeit in den Grenzen von 1994 anstrebt. »Vor der Vereinigung war es viel besser in Aden«, erinnert er sich. »Wir werden kämpfen. Bis zum Tag meines Todes werde ich für den Süd-Jemen kämpfen.«...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=179776
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