[iz3w 386] Informelle Ökonomie: Eine kleinteilige große Arbeitswelt

[iz3w 386] Informelle Ökonomie: Eine kleinteilige große Arbeitswelt„Die Welt ist informell. In Deutschland hätte das vermutlich niemand gedacht – und tatsächlich liegt hier der Anteil der informellen Ökonomie ‚nur‘ bei gut zehn Prozent der aufgebrachten Arbeitszeit. Weltweit sind 61 Prozent der Lohnarbeitenden in der informellen Ökonomie beschäftigt. Sie wird auch informeller Sektor oder legale Schattenwirtschaft genannt. Die Arbeit, die Menschen dort leisten, ist nicht regulär und in offiziellen Statistiken erfasst. (…) Sie wird von Menschen geprägt, die handwerklich Produkte herstellen, Carearbeit leisten, Schuhe putzen, Nahrungsmittel verkaufen oder sonst wie wirtschaften, um zu (über)leben. Der Sektor erstreckt sich über Landwirtschaft, Hausarbeit und Handel bis in die Industrie, einschließlich digitaler Jobbörsen – letztlich überall hin. Die meisten würden lieber einen regulären Job haben, der mehr Einkommen, Absicherung und soziales Prestige bringt. (…) Die falsche (aber gängige) Bekämpfung der Informalität ist: Repression. In zahlreichen Ländern bekämpfen Regierende informelle Arbeiter*innen, anstatt unsoziale Rahmenbedingungen zu ändern. Wir legen in diesem Themenschwerpunkt einen Fokus auf informell Arbeitende, ihr Schaffen und ihre Unterdrückung. (…) denn Menschen in der informellen Ökonomie sitzen in einer Falle. Erstens sind sie täglich vollauf mit dem Überleben beschäftigt. Zweitens ist eine kollektive Organisation dieser Scheinselbstständigen schwer möglich. Ein wichtiges Ziel wäre schon, eine angemessene Bezahlung und soziale Absicherung durchzusetzen…“ Editorial der iz3w-Redaktion zum Themenschwerpunkt der iz3w Ausgabe 386 externer Link vom Sept./Okt. 2021 mit Bestellmöglichkeit und einigen Artikeln online – sehr empfehlenswert!

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=192750
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