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Die Häuserschlacht von Mailand

Dossier

Widerstand gegen Massenräumungen in MailandSan Siro ist ein volkstümliches Stadtviertel in Mailand – noch. Dies soll anders werden, da sind sich die Regionalregierung der Lega Nord und Bürgermeister wie Verwaltung der Sozialwohnungen einig. Wer stört sind die – oft stark migrantisch geprägten – BesetzerInnen, die dies in Mailand, im Rahmen der landesweiten Bewegung aktiv betrieben haben: Besetzen. Das neue Wohnungsgesetz der Regierung Renzi, im März verabschiedet, räumt der Spekulation wesentlich größeren Spielraum ein, als bisher – und eben auch erstmals die Möglichkeit, Sozialwohnungen aufzukaufen. Die BesetzerInnen, so die Argumentation der politisch Verantwortlichen wie auch der entsprechenden Behörden, würden verhindern, dass diese Wohnungen bedürftigen Familien zukämen – nicht gesagt wird dazu, wie sie es anstellen wollen, dass private Wohnungsinvestoren eben diesen bedürftigen Familien einen Quadratzentimeter zukommen lassen wollen. Siehe dazu:

  • Hausbesetzungen in Mailand – und Widerstand gegen Räumungsprogramm
    In Mailand gibt es rund 68.000 Sozialwohnungen. Von denen sind fast 4.000 besetzt und 9.700 stehen leer, zum Teil seit Jahren schon. Der Anteil der regulären Mieter, die mit ihren Zahlungen im Rückstand sind, beträgt 30 Prozent, und auf der Warteliste stehen fast 25.000 Leute. Auf dem privaten Immobilienmarkt stehen ungefähr 80.000 Wohnungen leer. Diese wenigen Zahlen sollten genügen, um zu begreifen, dass nicht die Besetzungen das Problem sind, sondern das Fehlen einer vernünftigen Wohnungspolitik“ – aus dem Interview von Raoul Rigault »Straßenschlachten, wie sie Mailand lange nicht erlebte« mit Luciano Muhlbauer am 07. Dezember 2014 in der jungen welt externer Link – so eben sieht der Hintergrund der Besetzungsbewegung, die sich seit längerem in ganz Italien entwickelt hat aus
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=70000
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