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Italien: Gastronomiemanager beklagen, dass immer mehr junge Beschäftigte prekäre Arbeit verweigern, und fordern Abschaffung von Sozialhilfen

Broschüre der USB zum neuen italienischen Sozialgesetz am 1.1.2018Das Kapital ist gierig nach billigen Arbeitskräften. Das zeigt einmal mehr das Beispiel des italienischen Managers Flavio Briatore, der wegen seiner jüngsten Aussagen aktuell für Empörung in seinem Land sorgt. In einem Interview mit dem Corriere della Sera vom Freitag beschwerte sich der 72jährige über den Personalmangel in seinen insgesamt 20 Restaurants in und außerhalb Italiens, die einen Umsatz von rund 50 Millionen Euro im Jahr generieren. Allerdings befinde er sich dieses Jahr in Schwierigkeiten, weil junge Italiener »keine Lust« zum Arbeiten hätten. Dies sei laut Briatore auf das das sogenannte Bürgereinkommen zurückzuführen, eine Art italienisches Hartz IV. (…) »In Dubai und Saudi-Arabien habe ich keine Probleme, Personal zu finden«, so Briatore, »in Italien aber schon.« Das Problem sei, dass junge Menschen den »Wert der Arbeit« verlernt hätten. (…) Die offiziellen Zahlen des nationalen Instituts für Statistik (ISTAT) bezeugen, dass die Zahl der saisonalen und befristeten Verträge stetig steigen, seitdem das Bürgereinkommen 2019 eingeführt wurde. (…) Laut FIPE, dem italienischen Verband für Gastronomen, fehlen zu Beginn der Saison in der Tat rund 120.000 Arbeitskräfte. Was von den Bossen als Generationsproblem bezeichnet wird, ist in Wahrheit eine zunehmende Verweigerung, in prekären Arbeitsverhältnissen und für niedrige Löhne zu arbeiten…“ Artikel von Alex Favalli in der jungen Welt vom 20.04.2022 externer Link, siehe für Kommentare in Italien #Redditodicittadinanza und #Briatore

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=200071
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