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Flughafenbeschäftigter Sergei Robbiano in Genua tödlich verunglückt – Basisgewerkschaft USB prangert Personalmangel und fehlenden Arbeitsschutz an

In der Nacht zum 21. Mai 2022 am Flughafen Christopher Columbus in Genua kam der Flughafenbeschäftigte Sergei Robbiano mit nur 50 Jahren während der Arbeit ums LebenIn der Nacht zum 21. Mai 2022 am Flughafen Christopher Columbus in Genua kam der Flughafenbeschäftigte Sergei Robbiano mit nur 50 Jahren während der Arbeit ums Leben. Er verlor aus bisher ungeklärten Gründen die Kontrolle über seinen Pick-Up und landete im Meer. „… Was jedoch geklärt ist, ist die beunruhigende Abwesenheit von Taucher:innenn in Genua, der Hauptstadt einer Region am Mittelmeer mit Hafen- und Flughafeninfrastrukturen (…) Die bekannte und vorhersehbare Ursache wird vom USB seit Jahren angeprangert, nämlich der chronische Personalmangel. (…) Wieder einmal ist es ein Arbeiter, der sein Leben verliert (…) USB fordert die Einstellung von Taucher:innen, um die notwendige 24-Stunden-Abdeckung der Büros in Genua und La Spezia zu gewährleisten. (…) Die Koordination des USB VVF Ligurien ruft einen Streiktag aus, um auf die inakzeptablen und unhaltbaren Zustände hinzuweisen, die nur durch einen dringenden Einstellungsplan gelöst werden können…“ Stellungnahme des USB vom 21. Mai 2022 externer Link (it.). Siehe weitere Hintergründe zum Unfall:

  • Am 26. Mai 2022 um 9 Uhr findet im Flughafen Genua in der Abflughalle ein Gedenken statt
    • „… Sergei ist einer von uns. Die Tragödie, die sich am Freitagabend auf dem Flughafen von Genua ereignet hat, lässt alle erschüttert zurück, allen voran die Flughafenmitarbeiter:innen, die die Familie in ihrem Schmerz über das unannehmbare Ereignis umarmen. Zum x-ten Mal kehrt ein Arbeiter nicht nach Hause zurück, was in unserem Land mittlerweile ein tragischer und skandalöser Brauch ist. Es ist richtig, angemessen und unverzichtbar, einen Freund, einen Kameraden, einen Kollegen zu würdigen, dessen Lücke nie gefüllt werden kann. (…) Für die USB als Ganzes wird es aber auch eine Gelegenheit sein, unser Engagement zu bekräftigen, mit Strenge und Ernsthaftigkeit Klarheit über die Geschehnisse zu fordern und etwaige Mängel oder Versäumnisse bei der Anwendung von Sicherheitsmaßnahmen durch alle beteiligten Stellen zu überprüfen. Der Komplex der dramatischen Ereignisse vom Freitagabend wirft bereits kritische Fragen auf: das unglaubliche Organisationsdefizit, bei dem die Retter sogar mit dem Auto aus Turin anreisten, das Fehlen eines angemessenen Schutzes, um nicht ins Meer zu stürzen, die Gefahr, bei bestimmten Einsätzen allein zu sein. In Erwartung der Untersuchungen der zuständigen Behörden werden wir unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um diese kritischen Probleme anzugehen und zu lösen. (…) Wir werden uns niemals mit dem Verlust von Menschenleben bei der Arbeit abfinden…“, schrieb die USB am 23. Mai 2022 in einer Meldung auf ihrer Website externer Link (it.)
    • Meldung der USB vom 21. Mai 2022 externer Link (it.): „… Die Unione Sindacale di Base trauert um Sergei Robbiano, 50, Angestellter des Flughafens Cristoforo Colombo in Genua, der heute Nacht auf tragische Weise ums Leben kam, als er mit seinem Dienstwagen bei einer Routinekontrolle auf dem Flughafen ins Meer stürzte. Sergej war ein langjähriger Aktivist der USB, der schon immer im Luftverkehrssektor tätig war. Am 22. April war er mit uns in Rom auf der nationalen Arbeiter:innendemonstration, zu der die Unione Sindacale di Base aufgerufen hatte, auf die Straße gegangen. (…) In dieser Nacht war Sergej damit beschäftigt, die Umgebung des Flughafens zu kontrollieren, da er vor kurzem vom Frachtlager in die Vogelkontrolleinheit gewechselt war, die dafür zuständig ist, Vögel vor Starts und Landungen von den Landebahnen fernzuhalten. Gegen ein Uhr stürzte das Auto aus noch zu klärenden Gründen ins Meer und durchschlug die Flughafenzäune. Die Leiche von Sergej wurde gegen 5 Uhr morgens von Tauchern der Feuerwehr geborgen. Das Auto wird in den nächsten Tagen geborgen. Die USB spricht der Familie von Sergej ihr tiefes Mitgefühl aus und fordert Aufklärung über das Verschwinden unseres Kameraden, insbesondere über die Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen und die Organisation der Rettungsmaßnahmen.“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=201069
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