»
Island »
»
»
Island »
»
»
Island »
»

Die Streikbewegung in Island 2015 – für die Krankenschwestern beendet per Gesetz

Demonstration der isländischen Gewerkschaft der Behördenangestellten am 1. Oktober 2015Die Streikbewegung im Sommer 2015 in Island gehörte zu den grossen Bewegungen in der Geschichte des Inselstaates, auch weil aus vielen Branchen – vor allem, aber nicht nur des Öffentlichen Dienstes – gleichzeitig gestreikt wurde. Wobei die Krankenschwestern im Zentrum der Bewegung standen, auch weil hier die Regierung von Beginn an eine Art „ihr bringt uns in den Notstand“ Kampagne machte und faktisch per Gesetz einen Tarifvertrag diktierte. Was Kritiker als Streikverbotsgesetz bezeichneten, wie auch im folgenden Beitrag: „Unter dem Druck des Streikverbotsgesetzes unterzeichnete die FIH am 23. Juni einen Tarifvertrag, der Lohnerhöhungen um 18,6% bis 2018 vorsieht. Die Schließung der geschlechtsabhängigen Gehaltslücken, Arbeitszeitfragen und die höhere Wertung der Bildungsabschlüsse in der Berufsausbildung fielen unter den Tisch. Diese Themen können nach Ablauf des Tarifvertrags, in 4 Jahren, erneut diskutiert werden. Die Pfleger_innen zeigten dem Tarifvertrag die kalte Schulter. Bei der Urabstimmung am 15. Juli sprachen sich 88,4% dagegen aus“ – aus dem Artikel „Gesetz beendet Arbeitskampf in Island“ von Nepomuk Diener in Direkte Aktion 231 externer Link, Ausgabe September/Oktober 2015. Siehe dazu auch einen Beitrag über den Tarifabschluss in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes:

  • „Crisis Averted: Collective Bargaining Agreement Reached“ von Paul Fontaine am 28. Oktober 2015 im Grapevine externer Link, worin über ein Abkommen zu einem neuen Tarifvertrag vom selben Tag berichtet wird (das von der Urabstimmung der Mitglieder am 2. November abhängt) für Polizei und Behördenbeschäftigte. Die Polizei in Island verlor vor rund 30 Jahren ihr Streikrecht machte aber durch Aktionen wie keine Strafzettel austeilen auf ihre Lage aufmerksam, während die Beschäftigten der Verwaltungen massiv für den Streik gestimmt hatten. Lohnerhöhungen von rund 30% in drei Jahren sieht dieses Abkommen vor, der Streik für den 16. November geplant hängt nun von dem Ergebnis der Urabstimmung ab
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=88449
nach oben