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Die Proteste im Iran haben die Grenzen Belutschistans längst überschritten…

Soliplakat mit der Rebellion in Iranisch Belutschistan im Februar 2021Du Baloutchistan au Kurdistan, révolte des prolétaires contre les agents iraniensam 28. Februar 2021 im Twitter-Kanal von Autonomie Ouvrière externer Link ist eine Meldung (inklusive eines längeren Videoberichtes) am Ende eines ganzen Threads über die aktuellen Proteste im Osten des Iran, die längst schon nicht mehr alleine stehen, sondern von Protesten sowohl aus Kurdistan, als auch aus anderen Regionen begleitet und verstärkt werden, allesamt von Menschen initiiert und getragen, die sich durchschlagen müssen, um zu überleben. Und dabei naheliegenderweise des Öfteren am Rande der kapitalistischen Legalität agieren müssen. Siehe dazu auch ein aktuelles Interview, eine Stellungnahme zur brutalen Offensive des Regimes und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Auseinandersetzungen im Osten des Iran:

  • „Faezeh Hashemi: Our Government Murders Innocent Baluchis and Lies About It“ am 27. Februar 2021 bei Iran Wire externer Link ist ein Interview über den genauen Ablauf der Ereignisse – wie das Regime etwa zunächst versuchte, die Schuld für das Blutbad auf die Behörden Pakistans zu schieben, was scheiterte…
  • Ein abscheuliches Massaker an Menschen, die nur Brot und Arbeit wollen“ vom 23. Februar 2021 ist eine Stellungnahme der Organisationen der Fadaian (Aghaliyat) – Iran zu den aktuellen Protesten gegen die Willkür des Regimes. Darin heißt es: „… Ein abscheuliches Massaker an Menschen, die nur Brot und Arbeit wollen
    Die Streitkräfte der islamischen Republik haben erneut ein abscheuliches Verbrechen begangen und eine Gruppe Treibstofflieferanten aus Belutschistan ermordet. Die Provinz Belutschistan ist eine der ärmsten Regionen im Iran. In manchen Städten sind ca. 60% der Erwerbsfähigen arbeitslos. Armut, Hunger und Arbeitslosigkeit zwingen junge Menschen, über die Grenze Treibstoff zu transportieren. In der Grenzregion Sarawan haben die Streitkräfte tiefe Löcher gegraben, um die Treibstofflieferanten aufzuhalten. Diese versammelten sich aus Protest vor dem Stützpunkt der Revolutionsgarden und forderten die Freigabe der Transportwege. Anstatt auf ihre Forderungen zu reagieren, eröffneten die Revolutionsgarden das Feuer. Bislang sind 10 Opfer identifiziert, unter ihnen auch ein 17-jähriger. Die genaue Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt. Es gibt Berichte über dutzende Tote und Verwundete. Die Verantwortlichen der islamischen Republik, die Lügen und Leugnen gut beherrschen, behaupteten, dass die Schießerei von Verdächtigen durchgeführt sei oder dass aus jenseits der Grenze aus Pakistan geschossen wurde. Offizielle Medien haben dieselben Informationen veröffentlicht. An der Auseinandersetzung sollen die „Feinde“ und „Gegner der islamischen Republik“ schuld gewesen sein.
    Aus Protest gegen dieses Verbrechen und die Darstellung der Vorkommnisse wurde in der Stadt Sarawan gestreikt und protestiert. Die Bevölkerung in Sarawan versammelte sich vor der Bezirksregierung. Sie besetzten das Gebäude und setzten es in Brand. Sie wollen damit mitteilen, dass sie die Verantwortlichen für dieses Massaker genau kennen und wissen, dass die islamische Republik dafür direkt verantwortlich ist.
    Nach diesem Vorfall haben die Streitkräfte der islamischen Republik alle Straßen von und nach Sarawan blockiert. Telefon und Internet sind gestört.
    Gegen die Protestierenden wird durch Einsatz von Tränengas und scharfe Munition vorgegangen.
    In anderen Städten der Region versucht die Bevölkerung, die Menschen in Sarawan auf unterschiedliche Art und Weise zu unterstützen. Durch Straßenblockaden versuchen sie das Nachrücken von weiteren Streitkräften zu verhindern.
    Einer der Gründe für dieses Verbrechen durch die Revolutionsgarden ist, dass sie die Kontrolle über den Handel mit Treibstoff an sich reißen wollen. Es spielt dabei keine Rolle, dass Tausende dadurch ihre Existenzgrundlage verlieren.Die Treibstofflieferanten wollen lediglich Arbeit und Brot. Sie wollen die Existenz und das Überleben ihrer Familien sicherstellen.
    Die Organisation der Fadaian (Aghaliyat) verurteilt dieses abscheuliche Verbrechen. Die islamische Republik ist für dieses Massaker direkt verantwortlich.
    Wir fordern die sofortige Freilassung aller inhaftierten und die Sicherstellung der medizinischen Versorgung der Verwundeten und die Betreuung der Angehörigen. Die Organisation der Fadaian (Aghaliyat) unterstützt die Forderung der Menschen in Belutschistan nach Arbeit, Brot und Freiheit und fordert alle auf, die Forderungen und Proteste des belutschischen Volkes zu unterstützen.
    Nieder mit dem Regime der islamischen Republik – Es lebe die Räteregierung
    Nieder mit der kapitalistischen Ordnung
    Es lebe die Freiheit – Es lebe der Sozialismus
    Organisationen der Fadaian (Aghaliyat) – Iran, 23.02.2021
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=187089
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