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[Indonesien] Mit grüner Gewalt: Im Globalen Süden werden Indigene und Bäuer*innen bei der Einrichtung von Schutzgebieten vertrieben und drangsaliert

oekoreich: Mit grüner Gewalt: Im Globalen Süden werden Indigene und Bäuer*innen bei der Einrichtung von Schutzgebieten vertrieben und drangsaliert„… 2008 pflanzte [Prinz Charles] der Sohn der britischen Königin (…) in der Provinz Jambi einen Baum, den ersten für den den Hutan Harapan, den „Wald der Hoffnung“. Es ist einer der letzten Tieflandregenwälder Sumatras, der aufgeforstet und geschützt werden soll. Hier endet das schöne grüne Märchen. Denn am selben Tag beginnt eine Geschichte von Gewalt und Unterdrückung. Eine des grünen Kolonialismus. (…) Denn der Wald der Hoffnung ist eine kleine Insel in einem gigantischen Meer aus Palmölplantagen. (…) 80 Prozent der biologisch vielfältigsten Gebiete der Erde sind Heimat Indigener. Die westliche Vorstellung von „unberührter Natur“ hat in den vergangenen 100 Jahren geschätzte 130 Millionen von ihnen zu Naturschutzflüchtlingen gemacht. (…) Um ihren CO2-Ausstoß zu senken, setzte die Europäische Union auf Biosprit. Allein die Ankündigung dieser Strategie hatte für einen Abholzungboom für Palmöl in Indonesien gesorgt und das Land zum drittgrößten CO2-Emittenten der Welt gemacht. Schutzprojekte bedeuten jedoch kein Ende der Palmöplantagen, sie sollen sie nur ausgleichen. Obendrein sollen sie dem reichen Norden als Abalsshandel dienen, wenn solche Schutzgebiete in den Emissionshandel einbezogen werden. (…) in Indonesien werden 70 Prozent der Wälder und des Agrarlandes von Konzernen kontrolliert, Nationalparks und Wälder, die für Restaurierung vorgesehen sind, bilden fast den ganzen Rest. Demgegenüber stehen etwa 50 Millionen Indigene, die von den Wäldern abhängig sind, und 50 Millionen Landlose Kleinbauern…“ Reportage von Kathrin Hartmann vom 22. Juni 2021 bei oekoreich externer Link

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