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Da wurde es heiß: Hunderte indonesische Nickel-Bergarbeiter im Streik gegen chinesisches Unternehmen: Für Lohnerhöhung – und für das Ende der ewigen Zeitarbeitsverträge

Studierende protestieren in Indonesien im September 2019 mit 6-Punkten KatalogDas chinesische Unternehmen Virtue Dragon Nickel betreibt seit 2017 auf der indonesischen Insel Sulawesi ein Bergwerk (und Weiterverarbeitung) – wo jetzt rund 800 Bergarbeiter in militantem Protest forderten, endlich das Regime der Zeitarbeitsverträge zu beenden und stattdessen eine Lohnerhöhung auszubezahlen. In dem Tweet „Révolte des ouvriers de l’industrie du nickel Virtue Dragon Nickel Industry entreprise chinoise installée sur l’ile de Sulawesiam 15. Dezember 2020 im Kanal von Autonomie Ouvrière externer Link wird mit einem kurzen Video der militante Protest deutlich gemacht, bei dem auch Sachschaden entstand. Das Unternehmen war bereits landesweit bekannt geworden, weil es zu jenen ausländischen Investoren gehörte, die sich gegen die Politik der Regierung Indonesiens aufstellten, als diese gesetzlich verankerte, dass auch die Weiterverarbeitung geförderten Erzes usw. im Lande stattfinden müsse. Siehe dazu auch einen weiteren aktuellen Videobericht sowie zwei Beiträge zum Hintergrund dieses chinesischen Unternehmens und seines Wirkens in Indonesien:

  • This is Class War We Support Virtue Dragon Nickel Industry Workers !“ ebenfalls am 15. Dezember 2020 im Twitter-Kanal von Autonomie Ouvrière externer Link ist ein Videobericht von der Kundgebung, die die Streikenden vor den Anlagen abhielten, wobei sie ihre beiden Forderungen nachdrücklich unterstrichen und die Bereitschaft, dafür zu kämpfen.
  • „Protest at China-backed nickel-smelting firm in Indonesia turns violent, with buildings and vehicles torched“ von Amy Chew am 15. Dezember 2020 bei der South China Morning Post externer Link berichtet vom Streik und dem militanten Protest – und dem Aufmarsch von 600 Polizisten zum Schutz der Investoren. Doch selbst der Polizeisprecher musste eingestehen, dass die Gewerkschaft Konawe Workers Protection Union zunächst nur gefordert hatte, dass das Unternehmen in Verhandlungen darüber eintrete, dass die Belegschaft nach drei Jahren in Zeitverträgen in permanente Beschäftigung übernommen werde. Dies lehnte das Management selbstherrlich rundweg ab – und dann sei, so der Polizeisprecher „die Situation anarchistisch entgleist“. Das Unternehmen beteuerte, man sei dabei, in eine bessere medizinische Versorgung der Bergarbeiter zu investieren, verweigerte jedoch irgendeine Auskunft zu Zeitarbeits-Verträgen. Außerdem wird in dem Beitrag noch darauf verwiesen, dass es immer wieder regionale Proteste gegeben habe, weil nach Ansicht nationalistischer Kräfte zu viele Arbeiter aus China selbst beschäftigt worden seien.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=183333
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