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Internationaler Aufruf der NTUI zum 2-tägigen Generalstreik am 20. und 21. Februar 2013 in Indien

Übersetzung des Aufrufs – Soli-Erklärungen erwünscht!Generalstreik in Indien am 20. und 21. Februar 2013

Da die Angriffe auf die Arbeiterklasse zunehmen, haben sich die Gewerkschaftsdachverbände in Indien seit 2009 zusammengefunden, um gemeinsam zu gewerkschaftlichen Aktionen aufzurufen. Die New Trade Union Initiative (NTUI), die seit ihrer Gründung der Einheit der Arbeiterklasse eine zentrale Rolle zumißt, hat sich diesen Aufrufen trotz vieler Bedenken immer angeschlossen. Nachdem die Inflation für die längste Zeit in unserer Generation über der 10%-Marke war und die Reallöhne auf ein nie dagewesenes niedriges Niveau herabgedrückt hat und die Regierung nicht nur dabei versagte, dies unter Kontrolle zu bekommen, sondern auch unfähig war, die Arbeiterklasse irgendwie sozial zu vor dieser gnadenlosen Attacke zu schützen, hatte die Vereinte Plattform der Gewerkschaftszentralen zu einem Marsch auf das Parlament am 23. Februar 2011 aufgerufen, um gegen diese gnadenlose Preiserhöhung für Waren des täglichen Bedarfs, vor allem Lebensmittel, und zugleich gegen die arbeiterfeindliche Politik der Regierung zu protestieren. Doch auch diese Demonstration der geschlossenen Kraft der vereinten Gewerkschaftsdachverbände reichte nicht dazu aus, die Richtung der Politik der gegenwärtigen Regierung zu ändern und so riefen die Dachverbände am 28. Februar 2012 zu einem Indienweiten Generalstreik auf.

Der Erfolg dieses Generalstreiks war sporadisch und begrenzt in dem Sinne, dass er es nicht schaffte, die wachsende Menge der LeiharbeiterInnen im formalen Sektor zu erreichen und die Massen im informellen Sektor und Landwirtschaft ebenso wenig. Am 4. September 2012 trafen sich die verschiedenen Dachverbände in Delhi zu einer Nationalen Arbeiter-Versammlung und bezogen in ihren Aufruf erstmals alle Gewerkschaften und Branchen-Föderationen quer durch das Land ein und riefen zu einem zweitägigen landesweiten Generalstreik am 20. und 21. Februar 2013 auf: Gegen die dreiste Verletzung der Arbeiterrechte, zunehmende Vertrags-/Leiharbeit und die erbärmlichen Löhne und fehlende soziale Sicherheit im prekären Sektor.

Die NTUI unterstützt und billigt die Forderungen der gemeinsamen Plattform der 11 zentralen Gewerkschaftsdachverbände. Allerdings glaubt die NTUI, dass das gegenwärtige Wachstumsmodell nur dann umgedreht werden kann, wenn

  • Eine Mindestversorgung mit Lebensmitteln durch ein öffentliches Verteilungssystem sichergestellt wird, nicht durch finanzielle Hilfe.
  • Ein Mindestlohn, der den Lebensunterhalt sichert, eingeführt wird,
  • Eine allgemeine soziale Sicherung zur Krankenversorgung und Rente, basierend auf dem Mindestlohn mit entsprechender finanzieller Ausstattung,
  • Zunehmende Verdrängung der Vertrags/-Leiharbeit.
  • Wiederherstellung und Verteidigung des Öffentlichen Sektors für die nationale Entwicklung.

Um einen stärkeren Widerstand gegen die imperialistische Globalisierung zu bilden, erklären wir, dass es einerseits nötig ist, dass alle Strömungen innerhalb der Arbeiterklasse auf allen Ebenen zusammenkommen und die Bewegung im Land konsolidieren, damit sie die nötige Tiefe und Bereitschaft erwirbt, um an Stärke durch die Einbeziehung aller Sektoren der Arbeiterklasse zu gewinnen und Strategien zu entwickeln, die den Kampf voranbringen, und andererseits es ebenso wichtig und entscheidend ist weltweite Solidarität und Unterstützung für diesen Kampf gegen die imperialistische Globalisierung aufzubauen.

Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen auf, uns am 20. und 21. Februar in unserem Kampf gegen die imperialistische Globalisierung zu unterstützen und diesen Streik zu einem Erfolg zu machen. Wir wissen, dass ihr mit uns seid – schickt uns bitte Solidaritätserklärungen bis zum 19.2., damit wir sie unseren Mitgliedern und Mitkämpfern übermitteln können, wenn wir am 20. Und 21. gemeinsam streiken.

Mit solidarischen Grüßen
Gautam Mody, Sekretär

New Trade Union Initiative (NTUI)
B-137, First Floor, Dayanand Colony,
Lajpat Nagar IV,
New Delhi 110024
Email: international@ntui.org.in
Website: http://ntui.org.in externer Link

Solidaritätserklärungen sind ausdrücklich erwünscht!

Folgende sandte die Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken: „Dear Comrades in India, Dear Comrades of NTUI, In the name of the Coordination of the Initiative for a Left Trade-Union Network I want to express our solidarity with the 2-day Generalstrike in your country. We have heard of the appalling attacks on the working-class, their rights and their living- and working-conditions.  Attacks like that are much the same world wide as capitalism is in a deep crisis, which drives all capitalists to step up their competion against each other and make the working people pay. We know, that your struggle will not be  easy, but it is a good step forward – also for the worldwide resistance of the working-class. United we will win!

Und diese das LabourNet Germany: „General Strike Solidarity from LabourNet Germany
Dear colleagues, friends and comrades, on behalf of LabourNet Germany (Website of left wing union opposition  and social movements in Germany) we express our deep and strong solidarity with everybody who participates in the All India General Strike of February 2013. We congratulate the union federations for their understanding of the struggle as a common one, together with non affiliated unions, with temporary workers unions and organisations and those of the informal sector. We do this, because in the world capitalism today a lot of developments and problems become common also between countries like Germany and India. Temporary and contract work – this means a declaration of war against workers, who nowadays aren’t regarded as human beings by the bourgeosie – but as costs. So, they will have it: The rebellion of the costs! Transnational struggle and solidarity – the way to build the future!
Mag Wompel,Ralf Pandorf,Helmut Weiss“

Siehe dazu auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=27195
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