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Erneute Massenproteste auf Haiti: Wer profitiert von Petrocaribe?

petrocaribe_haitidemo_17.10.2018In Haiti haben am Mittwoch zehntausende Menschen gegen die grassierende Korruption in dem verarmten Karibikstaat demonstriert. In den Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince errichteten die Demonstranten zahlreiche Barrikaden und setzten diese in Brand, wie AFP-Reporter berichteten. In der Nähe des Präsidentenpalastes ging die Polizei mit Tränengas gegen Demonstranten vor, um sie zu vertreiben. Der unpopuläre Staatschef Jovenel Moïse wurde bei einer Zeremonie am Grab eines der Gründungsväter Haitis von einer Menschenmenge bedrängt. Die Polizei feuerte Warnschüsse ab und bahnte dem Präsidenten den Weg durch die Menge; als die Schüsse fielen, warfen sich zahlreiche Demonstranten auf den Boden. Die Proteste richten sich gegen Korruption in Haiti und gegen die Untätigkeit der Regierung bei der Ahndung von Unterschlagung und Misswirtschaft. In den vergangenen Jahren soll der Entwicklungsfonds Petrocaribe von Regierungsmitgliedern geplündert worden sein; ein Bericht des haitianischen Senats kam 2016 und 2017 zu dem Ergebnis, dass fast zwei Milliarden Dollar aus dem Fonds unterschlagen wurden. Ein dutzend Regierungsmitglieder sollen davon profitiert haben, doch wurde nie eine Anklage erhoben…“ – aus dem Bericht „Zehntausende protestieren gegen Korruption in Haiti“ am 18. Oktober 2018 in der Epoch Times externer Link, in dem auch noch daran erinnert wird, dass Petrocaribe eigentlich ein Entwicklungsfonds ist, den Hugo Chavez begründet hatte… Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge, darunter ein Video über die Demonstration in Haitis Hauptstadt:

  • „Manifestations dans plusieurs villes d’Haïti contre la corruption“ am 17. Oktober 2018 im Vant Bef Info externer Link ist ein Überblick vom Tage über die Proteste gegen das Verschwinden der Entwicklungsgelder aus dem Petrocaribe Fonds. Neben den enormen Teilnahmezahlen – die Berichterstatter sprechen von einem historischen Tag – wird vor allem auf zahlreiche Konfrontationen mit der Polizei hingewiesen, inklusive eines Todesopfers der Polizeischüsse in Cayes (eigener Bericht verlinkt), die überall dort stattgefunden haben, wo größere Menschenmengen auf dem Weg zu den Häusern der entweder politisch verantwortlichen ihrer Region, oder aber bestimmter Personen waren, deren Beteiligung am Verschieben der Gelder öffentlich Thema ist.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=138801
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