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[Gekündigt wegen Sicherheitsbedenken] Busfahrer verteidigen ihren Kollegen David O’Sullivan: “In der Werkstatt wurde weder getestet noch wurden Kontakte verfolgt“

[GB: Gekündigt wegen Sicherheitsbedenken] Busfahrer verteidigen ihren Kollegen David O’Sullivan„… O’Sullivan (57) wurde am 3.Februar 21 entlassen, nachdem er versucht hatte, seine Kollegen vor der Ansteckungsgefahr durch Covid-19 auf dem Betriebshof zu warnen. Er machte sein Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz nach Paragraph 44 des Employment Rights Act geltend. Die Verkehrsgesellschaft Metroline beschuldigte O’Sullivan der „Verbreitung falscher und schädlicher Informationen“ sowie der „Anstiftung zu ungesetzlichen Arbeitskampfmaßnahmen“ und entließ ihn wegen „groben Fehlverhaltens“. Keine von O’Sullivans Sicherheitsbedenken – die er Metroline und der Gewerkschaft Unite schriftlich mitgeteilt hatte – wurde ernst genommen. Vertreter der Gewerkschaft Unite gingen sogar so weit, bei der ersten Anhörung gegen O’Sullivan auszusagen. In London sind seit Beginn der Pandemie mindestens 60 Busfahrer an dem Coronavirus gestorben…“ Die World Socialist Web Site veröffentlicht am 20. Mai 2021 Interviews und Erklärungen externer Link von Busfahrern, die die Wiedereinstellung von David O’Sullivan im Busdepot Cricklewood in London unterstützen. Siehe dazu:

  • Londoner Busfahrer fordern Wiedereinstellung von David O’Sullivan New
    „Die Busfahrer am Knotenpunkt Brent Cross im Nordwesten Londons haben dem entlassenen Busfahrer David O’Sullivan bei seinem Besuch am 18. September ihre Unterstützung zugesagt. O’Sullivan wurde im Februar von der Busgesellschaft Metroline entlassen, nachdem er sich unter Corona-Bedingungen auf sein Recht auf einen sicheren Arbeitsplatz gemäß Paragraph 44 des Informationsrecht (Employment Rights Act) berufen hatte. O’Sullivan wurde zur Zielscheibe, weil er seine Kollegen vor der Verbreitung von Covid-19 auf dem Betriebshof gewarnt hatte und dringende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz von Menschenleben gefordert hatte. Nach Paragraph 44 haben Arbeiter das Recht, sich von einem Arbeitsplatz zu entfernen, der eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben darstellt. Metroline weigerte sich, auf die Sicherheitsbedenken von O’Sullivan einzugehen. Stattdessen fand eine interne Disziplinaranhörung statt, die größtenteils in O’Sullivans Abwesenheit abgehalten wurde. Sie befand ihn der „Verbreitung falscher und schädlicher Informationen“ und der „Anstiftung zu unrechtmäßigen Arbeitskampfmaßnahmen“ für schuldig. Er wurde wegen groben Fehlverhaltens entlassen. (…) Am 7. Januar hatte das Londoner Bus Rank-and-File Aktionskomitee, dem O’Sullivan angehört, warnend darauf hingewiesen, dass es in der Cricklewood-Werkstatt schon mindestens 12 Infektionen gebe. In seiner Erklärung forderte das Komitee sofortige Maßnahmen, um die Übertragung des Virus am Arbeitsplatz zu unterbinden. Bereits Monate zuvor, im September 2020, hatte das Komitee einen offenen Brief an den Geschäftsführer von Metroline, Steve Harries, gerichtet, der Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit enthielt. Der Brief ging auch an den Unite-Gewerkschaftssekretär John Murphy und den Verkehrsdezernenten Peter Kavanagh, der für die Verkehrsgesellschaft Transport for London (TfL) zuständig ist. Alle Appelle des Aktionskomitees blieben unbeantwortet. Die Warnungen des Komitees vor den Risiken auf dem Betriebshof London-Cricklewood haben sich inzwischen bestätigt. (…) Jeder Arbeiter sollte O’Sullivans Kampf unterstützen. Er ist ein Testfall für die Rechte von systemrelevanten Arbeitern in der Pandemie, und er muss zur Speerspitze eines Kampfs gegen die Politik der Herdenimmunität werden, welche die herrschende Klasse und die wirtschaftsfreundlichen Gewerkschaften und die Labour Party durchsetzen. Bitte spendet für O’Sullivans Crowdfunding-Fonds und studiert die Informationen auf der WSWS-Kampagnenseite. Nächste Woche wird eine neue Erklärung zum Start der zweiten Phase der Crowdfunding-Sammlung folgen.“ Beitrag von Laura Tiernan und Miles Davis vom 24. September 2021 bei wsws.org externer Link
  • Siehe weitere Soli-Erklärungen auf der Solidaritätsseite externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=190224
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