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Die Gewinner des Austeritätsdiktats gegen Griechenland: Unternehmen. Deutsche und Griechische

Onassis selig: Würde sich über das Diktat freuenAuch in der griechischen Regierung stand die Privatisierung unter scharfer Kritik. Der zuständige griechische Infrastrukturminister Christos Spirtzis hatte unlängst gegenüber der ARD erklärt, »bei dieser Privatisierung soll der griechische Staat 14 gewinnbringende Flughäfen verkaufen, und die anderen 30 Flughäfen, die keinen Gewinn machen und subventioniert werden müssen, bleiben beim griechischen Staat.« Dies sei »ein Modell, das so noch nirgendwo in Europa angewandt wurde. Das passt eher zu einer Kolonie als zu einem EU-Mitgliedsland«“ – aus dem Artikel „Fraport bekommt 14 griechische Flughäfen“ am 18. August 2015 in neues deutschland externer Link, worin auch noch das Lob für die Aktion durch Taiped berichtet wird – eine Art Nachfolgeorganisation der Treuhand. Siehe dazu weiterei Artikel zur Bilanz des Diktats für griechische Unternehmen:

  • „Linksregierung und 400-Euro-Sklaven in Griechenland“ übersetzter Artikel am 15. August 2015 im Griechenland-Blog externer Link (ursprünglich in dikaiologitika.gr von Vasilis Angelopoulos), worin es heißt „Es scheint niemanden nachdenklich zu stimmen oder zu beunruhigen, dass die Entlassungen die Einstellungen um 16.659 Arbeitsplätze übersteigen – und zwar in einer Periode, in der wegen des Tourismus die Zahlen genau umgekehrt sein müssten. In der Regierung hat man sich offensichtlich auf wichtigere Themen fokussiert, wie es die Primärüberschüsse, die fiskalische Balance und der neue Kredit sind, der einem Land eine Schlinge um den Hals legt. Ruft die Offensive der wechselweisen Beschäftigung möglicherweise mehr Interesse hervor? Wohl kaum, wenn wir uns mit vorab zu erfüllenden Voraussetzungen, der Bewältigung der Rezession und der Rückkehr auf den Weg des Aufschwungs zu beschäftigen haben. Nur dass die selbigen Arbeitnehmer, also so viele dann noch verblieben sein werden, nicht dabei sein werden, wenn es jemals zu diesem Aufschwung kommen sollte„…
  • Verkauf griechischer Flughäfen: Schäuble sichert die Sahnestücke
    Athen besiegelt die umstrittene Privatisierung von 14 Regionalflughäfen. Der neue Besitzer ist der deutsche Betreiber Fraport.
    Das Timing ist wohl kein Zufall: Ausgerechnet einen Tag vor dem Bundestags-Votum zu Griechenland hat die Regierung in Athen grünes Licht für einen umstrittenen Deal mit dem deutschen Unternehmen Fraport gegeben. Der Betreiber des Frankfurter Flughafens bekommt den Zuschlag für 14 griechische Regionalflughäfen an touristisch interessanten Orten wie Mykonos, Santorin oder Kreta. Für die attraktiven Airports muss Fraport 1,23 Milliarden Euro zahlen
    …“ Artikel von Eric Bonse und Anja Krüger vom 18.8.2015 in der taz online externer Link und darin: „… Bei anderen Privatisierungs-Vorhaben wurden keine so detaillierten Vorgaben gemacht. (…) Fraport hat es eilig. Das Frankfurter Unternehmen hat unmittelbar nach dem grünen Licht aus Athen Personal auf den Peleponnes geschickt. „Die Verhandlungen werden in Kürze aufgenommen“, sagt Fraport-Sprecher Christopher Holschier. Vorgesehen sei nicht der Kauf, sondern die Konzession für den Betrieb der Flughäfen für 40 Jahre, betonte er. Fraport gehört zu 31,35 Prozent dem schwarz-grün regierten Land Hessen und zu 20,02 Prozent den Stadtwerken Frankfurt am Main. Außerdem hält die Deutsche Lufthansa 8,45 Prozent der Anteile…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=85407
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