»
Frankreich »
»

Vier große französische Gewerkschaften gegen den korsischen Verband STC, CGT gegen baskischen LAB: Hat jemand was von Gewerkschaftsdemokratie gesagt?

Logo des korsischen Gewerkschaftsbundes STCDen baskischen Gewerkschaftsbund LAB kennt man vor allem aus seinen Aktionen und Kämpfen im spanischen Staat – aktiv ist er aber auch im französischen Teil des Baskenlandes. Den korsischen Verband STC kennt man am ehesten von diversen Streikaktionen der Fähren. Beiden soll nun von großen französischen Verbänden aus untersagt werden, sich an normalen gewerkschaftlichen Aktivitäten, in beiden konkreten Fällen geht es um Gewerkschaftswahlen in Kleinbetrieben, zu beteiligen. Im französischen Baskenland klagt die CGT gegen die LAB (Langile Abertzaleen Batzordeak)– und ruft damit Protest keineswegs nur beim LAB, sondern auch in der eigenen Mitgliedschaft hervor. Im Fall Korsika macht die CGT zusammen mit drei anderen Verbänden juristisch und politisch Front gegen die korsische Gewerkschaft Sindicatu di i Travagliadori Corsi. Nun hat ja gerade die Gegenwart in Frankreich deutlich gezeigt, dass es keinen einheitlichen Verband braucht, um einheitliche Aktionen und Kämpfe zu führen. Was aber natürlich auf der Debatte auch um unterschiedliche Positionen beruht. Die auch etwa der Gewerkschaftsbund SUD Solidaires anmahnt, anstatt juristische Attacken zu fahren, denn in beiden Fällen handele es sich um echte Gewerkschaften… Siehe dazu fünf aktuelle Beiträge:

  • „Pays basque, Corse : respect du droit de choisir ses syndicats !“ in der Ausgabe August 2016 von Solidaires International externer Link ist die Stellungnahme des Gewerkschaftsbundes SUD zur Vorgehensweise der CGT im Baskenland und in Korsika, wo sich CGT und FO einer entsprechenden Initiative der Verbände CFDT und CFTC gegen die korsische Gewerkschaft angeschlossen haben. Die SUD habe sich geweigert, die Einladung, an der juristischen Aktion teilzunehmen, anzunehmen. Die klagenden Verbände hinderten viele Tausend ArbeiterInnen im Baskenland und auf Korsika, für die Gewerkschaft ihrer Wahl zu stimmen – mit staatsfrommer Argumentation: In beiden Fällen wird argumentiert, es seien separatistische, antirepublikanische Bewegungen – letzteres weist SUD unter Verweis auf zahlreiche Fakten zurück und unterstreicht stattdessen die kämpferische Einstellung beider Verbände. Des weiteren erinnert sie die klagenden Verbände, dass es auch ein Recht auf Selbstbestimmung gäbe, das sie ebenso missachteten, wie die gewerkschaftliche Demokratie
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=103802
nach oben